Feuereifer
Vater meines Vaters, ein sehr gottesfürchtiger Jude war.«
Ich nickte verblüfft. Lotty sprach selten über ihre Familienangehörigen, die alle tot waren.
»In dem schrecklichen Winter 8, in dem wir zu fünfzehnt in zwei Zimmern im Ghetto von Wien lebten, versammelte er alle seine Enkel um sich und erzählte das: Die Rabbis sagen, wenn man stirbt und sich vor der göttlichen Gerechtigkeit verantworten muss, bekommt man vier Fragen gestellt: Warst du ehrlich und gerecht in deinen Geschäften? Hast du dich deiner Familie liebend zugewandt? Hast du die Tora studiert? Und die wichtigste Frage: Hast du in Hoffnung auf das Eintreffen des Messias gelebt? Wir hatten damals nicht genug zu essen und Hoffnung schon gleich gar keine, aber er weigerte sich, die Hoffnung aufzugeben, mein Zeyde Radbuka. Ich glaube nicht an Gott, geschweige denn an den Messias. Aber von meinem Zeyde habe ich gelernt, dass man die Hoffnung niemals aufgeben darf, die Hoffnung, dass man mit seinen Bemühungen etwas bewirken kann in der Welt. Du tust das, Victoria. Du kannst nicht mit einem Zauberstab wedeln und die Ruinen der stillgelegten Stahlwerke verschwinden lassen oder die kaputten Lebensgeschichten in South Chicago wieder heil machen. Aber du bist in deine einstige Heimat zurückgekehrt, hast drei Mädchen, die sich niemals eine Zukunft ausgerechnet hätten, dazu gebracht, sich um eine Zukunft, um ein Studium zu bemühen. Du hast Rose Dorrado einen Job verschafft, damit sie ihre Kinder ernähren kann. Wenn der Messias jemals kommt, dann nur wegen Menschen wie dir, die sich zäh und unermüdlich darum bemühen, in dieser gnadenlosen Welt etwas auszurichten.«
Das war ein kleiner Trost, und an diesem Abend schien er mir kärglich. Doch im Laufe des langen Winters spürte ich, wie mich die Hoffnung von Lottys Großvater wärmte.
Danke
Helen Martin, M.D., hat mir sehr geholfen, indem sie mir das QT-Syndrom erklärt hat, an dem ein Mädchen aus V.I.s Basketball-Mannschaft leidet. Ich bin sehr dankbar für ihre Informationen über die Krankheit, Symptome und Behandlungsmöglichkeiten. Dank auch an Dr. Susan Riter, die uns zusammengebracht hat.
Mr. Kurt Nebel, der Leiter der CID Recycling and Disposal Facility an der th Street, nahm sich viel Zeit, um mir detailgenau zu schildern, wie und wo sich die Stadt Chicago ihres Mülls entledigt. Dave Sullivan hat diesen für mich sehr wichtigen Kontakt hergestellt und auch viel Zeit mit mir in den Kirchen von South Chicago zugebracht; ich bin dankbar für all meine Erlebnisse in diesem geplagten Viertel. Die City of Chicago produziert täglich zehntausende Tonnen Müll; damit zurechtzukommen, ist eine monumentale Aufgabe. Obwohl die Mülldeponien von Chicago in den letzten Jahren die Grenzen ihrer Aufnahmefähigkeit erreicht haben und die meisten Abfälle aus der Stadt transportiert werden, habe ich die Deponie an der nd Street in diesem Buch noch als benutzt dargestellt.
Vielen Dank an Janice Christiansen, Geschäftsführerin von FlagSource, die es mir ermöglicht hat, ihre Fabrik zu besichtigen, und an Beth Parmley für ihre lebendige und informative Führung. Sie hat auch den Unfall im Kapitel 44, »Der Aufnahmeengel oder -teufel?« vorgeschlagen. Sandy Weiss von Packer Engineering hat diesen Kontakt für mich hergestellt und mir wichtige technische Informationen zur Verfügung gestellt sowie Fotos des Unfalls. Es gibt keinerlei Übereinstimmungen zwischen Fly the Flag und FlagSource.
Judi Phillips hat mir bei der Gestaltung des Gartens aus V.I.s Kindheit geholfen. Kathy Lyndes hat mir mit Zeit und Rat zur Seite gestanden und überdies die mühselige Aufgabe der letzten Durchsicht des Manuskripts auf sich genommen. Ebenfalls sehr hilfreich waren Jolynn Parker und die Fact Factory. Calliope hat dafür gesorgt, dass ich nicht vor dem Computer verkümmere, indem sie mir in passenden Augenblicken meine Schuhe stahl. Der Senior C-Dog hat sich wie immer der kniescheibengefährdenden Tätigkeit als erster Leser, erster Lektor und Erfinder von Kapitelüberschriften unterzogen.
Mein ganz besonderer Dank geht an Constantine Argyropoulos für die CDs von V.I.s Musik, die er zusammengestellt hat und auf denen alle Stücke zu hören sind, die V.l. im Laufe der Jahre gesungen oder gehört hat. Nick Rudall war zuständig für Coach McFarlanes Latein.
Dieses Buch ist frei erfunden. Nichts daran soll auf die Realität des heutigen Amerika verweisen. Für NFL-Puristen: Das Spiel Kansas City gegen New England im
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