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Feuereifer

Feuereifer

Titel: Feuereifer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sara Paretsky
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Privatdetektivin. Ich kümmere mich um die Sachen, für die sich die Polizei nicht interessiert. Und du fährst einen Truck, wie dein Vater?« »Nicht ganz«, machte er mich nach. »Er war selbstständig, ich arbeite für By-Smart. So ziemlich die einzige Firma hier, die heutzutage noch Leute einstellt.« »Und da brauchen sie einen Sattelschlepper?«
    »Ja, von dem großen Lagerhaus zu den Läden, nicht nur dem an der 95th, in meiner Gegend gibt's elf von denen - South Side, Northwest Indiana.« Wenn ich auf der Autobahn Richtung Süden fuhr, kam ich immer an dem riesigen Billigladen an der 95th, Ecke Commercial vorbei. Er war so groß wie die Ford-Fabrik weiter im Süden. Der Laden mit Parkplatz nahm fast einen Quadratkilometer vom einstigen Sumpfgelände ein.
    »Ich muss heute Nachmittag selbst ins Lagerhaus«, sagte ich. »Kennst du Patrick Grobian?«
    Auf Romeos Gesicht trat wieder dieses wissende Grinsen, das mir an den Nerven riss. »Na klar. Ich mach viel mit Grobian. Er organisiert immer noch gerne die Touren, obwohl er Geschäftsführer vom Lagerhaus ist.«
    »Und du zeigst Marcena also die Läden an der Indiana, nachdem du mit den Mädchen bei Zambrano's warst?«
    »Ganz genau. Auf den ersten Blick kommt sie so eingebildet daher wie du, aber das liegt nur an dem Akzent und der Aufmachung; sie ist 'n echter Mensch und interessiert sich für meine Arbeit.«
    »Sie ist mit mir hergekommen. Kannst du sie nach eurer Tour zum Loop bringen? Sie sollte hier spätabends nicht mit der Bahn fahren.«
    Er grinste anzüglich. »Ich werd schon dafür sorgen, dass sie auf ihre Kosten kommt, da zerbrich dir mal nicht dein verblasenes Hirn drüber.«
    Ich widerstand der Versuchung, ihm eine zu kleben, sammelte stattdessen die anderen Bälle ein und brachte sie in den Geräteraum. Wenn ich sie nicht sofort wegschloss, lösten sie sich in Luft auf, wie ich nach meinem ersten Training feststellen musste: Als die Besucher verschwunden waren, fehlten zwei Bälle. Ich hatte vier neue von Freunden erbettelt, die Mitglieder von teuren Sportclubs in der City sind, und schloss jetzt regelmäßig alle zehn Bälle in einem Schrank mit Vorhängeschloss ein, wobei ich dem Trainer der Jungenmannschaft und den Sportlehrern auch Schlüssel geben musste. Während die Mädchen in der Umkleide waren, füllte ich an einem schmalen Tisch im Geräteraum für die imaginäre zukünftige Trainerin unsere Anwesenheitsliste aus und schrieb einen Kurzbericht über unsere Fortschritte. Als ein Schatten in der Tür erschien, blickte ich auf. Josie Dorrado, Aprils spezielle Freundin im Team, stand da, wickelte ihren langen Zopf um den Finger und trat von einem Bein aufs andere. Sie war ein schlaksiges, stilles und fleißiges Mädchen, eine der stärksten Spielerinnen der Mannschaft. Ich lächelte und hoffte insgeheim, dass es sich nicht um ein zeitraubendes Problem handelte, denn ich wollte bei meinem Termin mit dem Lagerhausleiter von By-Smart nicht unpünktlich sein.
    »Coach, ahm, ich hab gehört, ahm, stimmt es, dass Sie bei der Polizei sind?«
    »Ich bin Privatdetektivin, Josie. Ich arbeite für mich selbst, nicht für die Stadt. Brauchst du jemanden von der Polizei?« Dieses Gespräch hatte schon mehrfach stattgefunden beim Training, obwohl ich allen meinen Beruf erklärt hatte.
    Sie schüttelte den Kopf und blickte etwas erschrocken bei der Vorstellung, dass sie die Polizei benötigen könne. »Ma, meine Ma, die hat gesagt, ich soll Sie fragen.« Ich erahnte einen gewalttätigen Ehemann, einstweilige Verfügungen, eine langwierige Anhörung vor Gericht, und bemühte mich, nicht hörbar zu seufzen. »Was für ein Problem hat sie denn?«
    »Irgendwas wegen ihrer Arbeit. Nur, ihr Boss, der will nicht, dass sie drüber redet.« »Weshalb - belästigt er sie?«
    »Können Sie nicht mal 'ne Minute mit ihr reden? Ma kann's Ihnen erklären, ich weiß nicht recht, worum es geht, sie hat nur gesagt, ich soll Sie fragen, weil sie gehört hat, wie jemand in der Wäscherei meinte, Sie seien hier aufgewachsen und jetzt bei der Polizei.« Romeo tauchte hinter Josie auf und ließ den Ball im Stil der Harlem Globetrotters auf der Fingerspitze kreisen. »Wofür braucht denn deine Ma 'nen Cop, Josie?«, fragte er. Josie schüttelte den Kopf. »Gar nicht, Mr. Czernin, sie möchte nur mal mit der Trainerin über irgendein Problem reden, das sie mit Mr. Zamar hat.«
    »Was für ein Problem mag das sein, wenn sie ihm 'nen Schnüffler auf den Hals hetzen will? Oder ist

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