Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Feuereifer

Feuereifer

Titel: Feuereifer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sara Paretsky
Vom Netzwerk:
nachdem er seine Großmutter kurz umarmt hatte. Er trug ein altes Holzfällerhemd und Blue Jeans, offenbar, um sich von der formellen Kleidung seiner Familie abzusetzen.
    Als Billys Großmutter sagte, Linus könne gewiss eine Einigung mit mir erzielen, ging Mr. Contreras in die Luft: »Ihr Sohn hat beinahe meine Kleine hier umgebracht. Glauben Sie vielleicht, Sie können hier reinschneien und mit Ihrer dicken fetten Brieftasche wedeln und >eine Einigung erzielen    Mrs. Bysen blickte ihn so bekümmert an, als benehme sich eines ihrer Enkelkinder beim Essen daneben. »Ich habe mich nie in die Geschäfte meines Mannes eingemischt, aber ich weiß, dass er mit Hunderten kleiner Unternehmen zusammenarbeitet. Wir haben beide viel Respekt vor Miss Warshawskis Mut und Unerschrockenheit, und es tut uns sehr leid, dass unser Sohn sich so... nun, dass er getan hat, was er getan hat. In seinem Verhalten kommen unsere Werte nicht zum Ausdruck, das kann ich Ihnen versichern. Ich denke, wenn mein Mann Miss Warshawski einige seiner Ermittlungsaufträge erteilen würde, würde sie angemessen entschädigt werden, da ihr Unternehmen dann an Bedeutung gewinnen würde.«
    »Und im Gegenzug?«, erkundigte ich mich höflich.
    »Oh, im Gegenzug würden Sie sämtliche Kopien dieser dummen Aufnahme vernichten. Wir wollen nicht, dass die an die Öffentlichkeit dringt, damit ist niemandem geholfen.« »Und ich kann sie vermutlich auch als Beweis raushalten, falls William sich je vor Gericht verantworten muss«, fügte Linus Rankin hinzu.
    Ich schob die Ärmel meines Pullovers hoch und betrachtete sinnend meine violett verfärbten Arme. Ich hatte Morrell gebeten, mich in diesem Zustand zu fotografieren, obwohl es mir zuwider war, mich so zu entblößen. Jetzt allerdings war mir gar nichts peinlich; ich sagte auch nichts, sondern bot Großmutter Bysen und Rankin lediglich die Aussicht auf die geschwollenen Blutergüsse.
    »Solche Hilfe will sie nicht«, sagte Billy. »Ihr geht es nicht um Geld, sie... Großmutter, wenn du sie kennen würdest, dann wüsstest du, dass sie nach all den Werten lebt, die du mir vermittelt hast, auch wenn sie keine Christin ist. Sie ist ehrlich, sie kümmert sich um ihre Freunde, sie - sie ist so mutig... «
    »Billy.« Ich lachte verlegen. »Das ist ein wunderbares Statement. Ich hoffe, dass ich lange genug leben werde, um auch nur ein Viertel davon zu verdienen. Mrs. Bysen, das Problem sieht folgendermaßen aus: Diese Aufnahme ist nicht mein Eigentum, sondern sie gehört Marcena Love. Für sie kann ich nicht sprechen. Aber ich kann Ihnen und Ihrem Mann einen kleinen Vorschlag unterbreiten: Sie haben mit Williams Taten nichts zu tun gehabt. Nun halten Sie sich auch davon fern. Selbst wenn es stimmt, was Jacqui erzählt - dass nämlich Buffalo Bill ihr aufgetragen hat, Frank Zamar von Fly the Flag zur Räson zu bringen, und dass sie ins Management aufgenommen werden sollte, wenn sie diesen Test bestand -, hat er doch wohl nicht formuliert, dass man die Fabrik in Brand stecken oder Mr. Zamar oder Bron Czernin umbringen soll. Davon gehe ich jetzt einfach aus, ja?« Ich lächelte Bysen und Linus Rankin strahlend an. »Hier also nun mein bescheidener Vorschlag. Widersetzen Sie sich nicht Sandra Czernins Ansprüchen auf die Versicherungssumme nach Brons Tod. Sie sollte die volle Summe von 000 Dollar ausgezahlt bekommen; damit wäre für April Czernins medizinische Versorgung gesorgt, und sie könnte sich noch etwas fürs Studium zurücklegen. Zum Zweiten: Sie verschaffen Rose Dorrado eine Stelle in Ihrem Unternehmen und zwar zu dem Lohn, den sie auch bei Frank Zamar bekommen hat. Sie ist eine erfahrene Vorarbeiterin. Sie wird von Ihnen als Vollzeitkraft angestellt und bekommt damit zumindest die kümmerliche Krankenversicherung, die Sie Ihren Leuten gewähren. Und, zu guter Letzt: Sie unterstützen das Basketballprojekt an der Bertha Palmer Highschool mit diesen 55 000 Dollar, um die ich Sie vor einem Monat gebeten habe.« »Ach ja genau, einen Dollarschein in vierzigtausend Stückchen schneiden, war das nicht Ihr idiotischer Einfall, hnnh?«, versetzte Bysen, der sich nun wieder aufplusterte. »Und für diesen Fahrer, der

Weitere Kostenlose Bücher