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Feuerflügel: Roman (German Edition)

Feuerflügel: Roman (German Edition)

Titel: Feuerflügel: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Oppel
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an.
    „Du hast es getan!“, rief Luna und flatterte überrascht um ihn herum.
    „Brennt es noch?“, fragte er. Es war unbequem, den Feuerstab zu halten, und er musste vorsichtig fliegen; er fürchtete, die Abwärtsbewegungen seiner Flügel könnten aus Versehen die Flamme ausblasen oder ihm sogar den Stängel direkt aus den Klauen schlagen.
    „Jawohl, prima!“, sagte Luna. „Greif, ich kann gar nicht glauben, du hast es gemacht!“
    „Ich hab’s gemacht“, sagte er und spürte, wie ihre Begeisterung seine eigene anstachelte. „Jawohl, ich hab’s gemacht!“
    „Feuer!“, sagte sie. „Du hast jetzt Feuer! Los, wir wollen es ins Nest bringen!“
    Sie sprachen wie benommen, während sie flogen. Luna wirbelte um ihn herum und unter ihm, um nachzuschauen, dass die Flamme noch brannte. Sie kicherte. Greif kicherte. Es war ansteckend und unmöglich zu unterdrücken. Es war unglaublich. Er wollte, dass sein Vater ihn sähe, genau jetzt, wie er das Feuer trug, das er den dämlichen Menschen gestohlen hatte. Saßen da an ihrem Lagerfeuer und wussten nicht einmal, dass es weg war. Und er hatte es getan. Er. Er hatte diese großartige Idee gehabt und er hatte sie ausgeführt! Sie flogen durch den Wald zurück zum Baumhort und dem steinernen Nest, das die anderen errichten würden. Greif neigte den Kopf, um nachzuschauen, und war überrascht, wie schnell das Feuer den Halm verzehrte, wie schnell das kräftige Kügelchen flüssigen Lichts auf seine Klauen zugekrochen kam.
    „Wir sind gleich da“, sagte Luna, als sie seine besorgte Miene sah. „Du schaffst es, Greifchen.“
    Er schlug heftiger mit den Flügeln, dann sah er, dass die Flamme durch den stärkeren Wind flackerte. Er verlangsamte seinen Flug. Trotzdem arbeitete sich das Feuer hungrig weiter vor. Jetzt konnte er seine Hitze spüren, auf der linken Seite, an seinem Fuß. Sein Kopf begann vor Sorge zu tanzen. Er konnte nichts dagegen tun. Er wünschte, er hätte dieses Unternehmen gelassen. Er wollte das Feuer loswerden, aber er konnte es nicht einfach fallen lassen. Was wäre, wenn es einen Brand auslösen und sich dieser ausbreiten würde, außer Kontrolle geriet und noch einmal den Baumhort niederbrannte? Was für eine törichte Idee das doch gewesen war!
    „Luna“, sagte er, „es brennt zu schnell!“
    „Nein, wir sind fast da, mach dir keine Sorgen, du schaffst es schon.“
    Nein, sie irrte sich. Sie hatten noch eine weite Strecke vor sich. Er schaute wieder nach unten und konnte nicht einmal mehr das Ende des Halms sehen, so nahe an seinen Körper heran war er abgebrannt. Hitze schlug an sein Fell und die Krallen. Er erinnerte sich an die versengende Kraft des Feuers, sah sich selbst schon in Flammen und in Spiralen brennend zu Boden stürzen.
    „Luna, ich schaff es nicht!“
    „Warte, warte, ich schau nach, halt fest.“
    Luna schwebte wieder unter ihn und fast im gleichen Augenblick fühlte Greif einen brennenden Schmerz in der linken Klaue. Er schrie auf, und bevor er es verhindern konnte, ließ er den Feuerstock los.
    „Vorsicht!“, schrie er, aber ...
    Er hörte ihr überraschtes Knurren, kippte scharf zur Seite und schaute hinab.
    Luna brannte, ihr Rücken war von tanzenden Flammen bedeckt. Der Halm war abgebrochen, die brennende Spitze aber steckte in ihrem Fell.
    „Greif!“, schrie sie, flatterte herum und wieder herum, schlug verzweifelt mit den Flügeln, fächerte damit aber nur die Flammen an.
    „Lande!“, rief Greif ihr zu, aber sie war jetzt voller Panik, als die Flammen hurtig zu ihren Schultern hüpften und auf die Flügel hinausleckten. Greif wirbelte um sie herum, schlug auf das Feuer ein, aber es nützte nichts, Luna bewegte sich zu sehr, und die Flammen hatten sich anscheinend tief in ihr Fell hineingefressen. Sie schrie. Ein hoher, durchdringender Klagelaut.
    „Lande!“, rief er ihr wieder verzweifelt zu. „Lande, dann kann ich es ersticken!“
    Luna neigte sich der Erde zu, es schien allerdings nicht ihre Absicht zu sein. Sie schnitt gefährlich steil durch die Luft, wurde schneller, zu schnell und krachte in einen Haufen aus fest gewordenem Schlamm und Blättern. Sie bewegte sich nicht.
    Greif stürzte neben sie, raffte sich auf und begann mit Klauen und Flügeln Dreck und Erde auf sie zu fegen, um die Flammen zu ersticken. Plötzlich wurde er zur Seite geschoben, und da war Marina, seine Mutter. Lunas Mutter und ein Dutzend andere Mütter landete neben dem qualmenden Jungtier, warfen sich auf Luna, um das Feuer

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