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Feuerflut

Feuerflut

Titel: Feuerflut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Rollins
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Kat, als sie Painters Büro betrat. »Aber wir versuchen es weiter.«
    Er stand hinter dem Schreibtisch und überprüfte den Inhalt seiner Aktentasche. Der Jet würde in dreißig Minuten vom Reagan National Airport abheben und ihn in vier Stunden nach Salt Lake City bringen.
    Er musterte Kat forschend. Eine einzelne Stirnfalte kündete von ihrer Besorgnis. Die teilte auch er.
    Es war über eine halbe Stunde her, dass der telefonische Hilferuf seiner Nichte jäh abgebrochen war. Seitdem hatte er sie nicht erreichen können. Hatte ihr Handy keinen Empfang mehr? Hatte sie es ausgeschaltet? Kat hatte vergeblich versucht, es zu orten.
    »Und es liegt aus Utah auch keine Meldung vor, dass sie festgenommen wurde?«
    Kat schüttelte den Kopf. »Je eher Sie dorthin kommen, desto besser. Sollte es Neuigkeiten geben, rufe ich Sie an. Kowalski und Chin erwarten Sie auf dem Dach.«
    Er schloss die Aktentasche. Vor dem Hilferuf hatte er vorgehabt, ein Team nach Utah zu schicken. Er wollte, dass jemand von Sigma die merkwürdige Explosion untersuchte. Chin war perfekt dafür geeignet – und Kowalski würde sich als Mitglied des Untersuchungsteams sicherlich ebenfalls als nützlich erweisen.
    Nach dem Hilferuf über Handy aber war es auf einmal eine persönliche Angelegenheit geworden.
    Er hob die Aktentasche hoch und wandte sich zur Tür. Einstweilen wussten nur wenige Leute vom Hilferuf seiner Nichte, die Information wurde unter Verschluss gehalten. Kai hatte auch so schon genug Ärger.
    Als zusätzliche Vorsichtsmaßnahme hatte Painter es bewusst unterlassen, seinen Boss General Metcalf, den Leiter der DARPA, zu informieren. Auf diese Weise ersparte er sich eine umständliche Rechtfertigung für seinen Einsatz vor Ort. Metcalf hielt sich strikt an die Regeln und schränkte mit seiner unflexiblen Haltung Painters Spielraum empfindlich ein. Und in Anbetracht des persönlichen Charakters seiner Reise hielt Painter es für einfacher, seinen Boss nachträglich um Entschuldigung als vorher um Erlaubnis zu bitten.
    Außerdem war seine Beziehung zu Metcalf in letzter Zeit angespannt, was vor allem auf eine private Nachforschung zurückzuführen war, die Painter vor einem halben Jahr durchgeführt hatte. Dabei ging es um eine Schattenorganisation, die Sigma seit der Gründung zusetzte. Nur fünf Personen weltweit wussten von seinem geheimen Projekt. Metcalf aber war kein Dummkopf. Er wurde misstrauisch und begann, Fragen zu stellen, die Painter lieber unbeantwortet gelassen hätte.
    Vielleicht war es am besten, wenn er für eine Weile aus D. C. verschwand.
    Kat folgte Painter auf den Flur.
    Als sie aus seinem Büro traten, erblickte Painter zu seiner Überraschung Monk Kokkalis, Kats Ehemann.
    Mit seinem zerfurchten Gesicht, seinem kahl rasierten Schädel und seiner Boxerstatur war er nicht der Typ, bei dem man auf Anhieb einen scharfen Verstand vermutet hätte. Monk, ein ehemaliger Green Beret, war von Sigma aber zum Gerichtsmediziner ausgebildet worden, mit Biotechnologie als zweitem Standbein. Letztere Spezialisierung beruhte auf persönlicher Erfahrung. Monk hatte bei einem Einsatz eine Hand verloren. Sie war durch ein Wunderwerk der Prothetik ersetzt worden, in das man die allerneuesten technischen Errungenschaften der DARPA eingebaut hatte. Ausgestattet mit zahlreichen elektronischen Features, war die Prothese halb Hand, halb Waffensystem.
    »Monk, was machen Sie denn hier? Ich dachte, Sie wären dabei, Ihre neue Prothese zu testen.«
    »Damit bin ich durch. Die Tests hat sie glänzend bestanden.« Monk hob den Arm und krümmte zum Beweis die Finger. »Dann hat Kat angerufen. Hab mir gedacht, Sie könnten vor Ort ein paar starke Arme zusätzlich brauchen. Oder jedenfalls eine Hand und eine brandneue Prothese.«
    Painter blickte Kat an.
    Sie zuckte nicht mit der Wimper. »Ich dachte mir, Sie könnten bei der Unternehmung jemanden mit größerer Einsatzerfahrung brauchen.«
    Painter wusste ihr Angebot zu schätzen, denn Kat mochte es nicht, wenn Monk sie allein ließ, zumal die Geburt ihres zweiten Kindes bevorstand. In diesem Fall aber waren Painters Bedenken eher praktischer Natur.
    »Danke, aber ich glaube, in Anbetracht der wachsenden Spannungen in den Bergen wäre ein kleineres Team, das einen chirurgischen Eingriff vornimmt, vorzuziehen.«
    Als sich Kats Stirn glättete, wusste er, dass er richtig entschieden hatte. Kat würde ihn in seiner Abwesenheit würdig vertreten – und wenn Monk bei ihr blieb, wäre sie nicht

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