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Feuerherz

Feuerherz

Titel: Feuerherz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Wolf
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Flur verschwand. Mannnno, heißer Arsch! Das war so gemein, ich hasste Arva.
    Ilian kam fünf Minuten später mit einer Flasche in der Hand zurück. Er schüttelte sie und drückte sie mir in die Hand. »Würdest du?« Das Telefon immer noch am Ohr sah er zu Roran und ich nickte unsicher. Ich konnte ja nicht viel falsch machen, oder? Ich nahm ihm die Flasche ab.
    »Ist warm genug«, sagte Ilian noch, bevor er wieder in die fremde Sprache wechselte. Irgendwie klang es osteuropäisch, aber dann auch wieder eher nordisch. Seltsam.
    »Happi-Happi, Roran«, trällerte ich und schob dem Baby vorsichtig den Sauger der Flasche in den Mund. Genüsslich begann er zu trinken. Puuuh! Ilian legte auf.
    »Und?«, fragte ich neugierig.
    Er sah unendlich erleichtert aus. »Die Ärzte sind ganz baff«, erzählte er, »Mama heilt übernatürlich … äh, übermenschlich … nein, auch nicht das richtige Wort, … überdurchschnittlich, ja, das ist richtig, … also, sie heilt überdurchschnittlich schnell und sie glauben, dass sie sie schon bald aus dem künstlichen Koma wecken können.«
    »Das freut mich«, sagte ich und meinte es aus vollem Herzen.
    Ilian lächelte erleichtert. »Pippa und Nino halten Papa ordentlich auf Trab.«
    »Das lenkt ihn ab, das ist gut.« Ich sah zu Roran, der kräftig an der Flasche zog. Moment mal … »Wieso ist das so braun?«
    »Äähh, das ist Muttermilch mit einem Medikament vom Kinderarzt. Gegen Blähungen.«
    Na, damit hatte der Kleine aber doch gar keine Probleme, so wie das eben in der Windel gedonnert hatte. Na ja, ich hatte halt keine Ahnung von Babys.
    »Das färbt die Milch so kakaobraun.«
    »Ilian Balaur, das ist kein Kakao, oder?« Ich sah ihn gespielt böse an. Er schüttelte den Kopf und setzte sich ganz nah neben mich. Sein Blick traf auf meinen und ich hätte fast die Flasche fallen lassen.
    Dann ging alles ganz schnell, aber dennoch schien es für mich in Zeitlupe zu laufen. Ilian beugte sich vor, der Duft seines Aftershaves streichelte meine Nase, seine Lider senkten sich zu einem verträumten Blick, sein Mund öffnete sich sanft und steuerte geradewegs auf meinen zu. Mein Herz setzte erst aus, dann überschlug es sich und dann sah ich Arva vor mir und wich aus. Mein Hals wurde trocken. Ich sah weg und traute mich nicht, in Ilians Augen zu sehen. Meine Lippen schimpften mich einen Verräter, mein Kopf war stolz auf mich, aber mein Herz blutete Sturzbäche, direkt aus meiner Brust heraus in meine Hände.
    Oh nein, das war gerade nicht passiert.
    »Lissy?« Ilians Stimme kam leise und raunend.
    »Ich kann nicht«, sagte ich und schluckte einen dicken Kloß im Hals herunter. »Arva.«
    Seine warme Hand griff an meine Wange und hob mein Gesicht so an, dass ich ihn ansehen musste. Ich konnte nicht anders, als Rorans Flasche loszulassen und meine Hände über Ilians zu legen. Er fühlte sich so gut an. Seine Haut ließ meine prickeln und sich lebendig fühlen. Ich wollte ihn küssen, mehr als alles andere. Ihn probieren … nur ein Mal.
    Nein, Arva! »Ich muss gehen, Ilian«, sagte ich und sprang auf. Ein Blick auf Roran verriet mir, dass er eingeschlafen war. Doch sein großer Bruder war hellwach.
    »Lissy, warte«, sagte er, als ich schon bei der Tür angekommen war. Er packte mich am Arm und drehte mich zu sich herum. Ehe ich mich versah, drückte er mich mit seinem Körper gegen das Holz der Zimmertür. Seine braunen Augen sahen auf mich herunter, als er mit einem Finger unter meinem Kinn meinen Mund an seinen führte.
    Eine Explosion in meinem Bauch.
    Warme, sanfte Lippen auf meinen.
    Ein Kitzeln von Bartstoppeln …
    Hände, die sich von meinem Hals hoch in meine Haare arbeiteten.
    Scheiß auf Arva!
    Ich zog ihn noch näher an mich heran und schmeckte plötzlich einen Hauch von Rauch in seinem Mund – rauchte Ilian? Das war mir nie aufgefallen. Es war aber nicht unangenehm, im Gegenteil, es war aromatisch und anregend.
    Dann plötzlich schienen seine Hände auf meiner Haut zu brennen. Zuerst dachte ich, es sei Einbildung, dann wurde es aber immer heißer. Gott, versengten da gerade meine Haare?
    Urplötzlich wich er von mir zurück und drehte sich um. Moment mal … seine Haut hatte irgendwie grau ausgehen!
    »Ist dir schlecht?«, fragte ich, wild atmend und mit schnell pochendem Herzen. Mein ganzer Körper zitterte vor Erregung und Entzug.
    »Bitte geh jetzt, Lissy«, knurrte er in einer ungewöhnlich tiefen Tonlage. Es machte mir Angst und ich ergriff die Flucht.
    ***
    Liebes

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