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Feuerherz

Feuerherz

Titel: Feuerherz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Wolf
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wollte er wissen. Ich sah zu Conny, welche nicht lange überlegen musste.
    »Ne, geht schon mal vor. Ich muss mit unserem baldigen Geburtstagskind noch was besprechen.«
    Mischa lächelte dankbar dafür, dass wir ihr Zeit mit Leon eingeräumt hatten, und ging oder schwebte vielmehr hinter ihm her.
    »Sie hat mich wegen Leon gefragt«, blubberte es aus mir raus. Conny sah mich mit großen Augen und einem überraschten Lächeln an.
    »Ui, es wird ernst.«
    »Ich glaube auch«, seufzte ich und checkte mein Handy. Nichts. Auch nicht bei Facebook.
    »Ignoriert er dich immer noch?«
    Ich nickte.
    »Ich verstehe es echt nicht. Wieso geht er dir jetzt aus dem Weg?«
    Vollkommen resigniert rieb ich mir durch das Gesicht. »Es macht mich fertig, Conny. Ich meine, man küsst doch nicht einfach so jemanden, oder?«
    Sie ergriff meine Hand und strich mit ihrem Daumen darüber. »Sprich ihn doch einfach jetzt in Spanisch darauf an.«
    »Arva ist doch da.«
    »Na und? Hast du einen Partner betrogen oder er?«
    »Das kann ich nicht machen, Conny. Dann hasst er mich!«
    Meine Freundin nickte und begann zu grübeln.
    »Außerdem bin ich immer noch der Meinung, dass er sich bei mir melden sollte.«
    Conny sah mich mit flehenden Augen an. »Komm Süße, du hast bald Geburtstag und morgen ist Party. Versuch ein bisschen zu lachen, ja? Für mich!«
    Ich zog eine Schnute. »Ich mag nicht.«
    »Sonst singe ich!«
    Oh nein. »Du blamierst dich, nicht mich. Ich tue so, als kenne ich dich nicht!«
    Sie schubste mich liebevoll mit ihrem Ellenbogen an. »Na komm schon … Space Taxi?«
    Ich musste lachen und schüttelte den Kopf. Das konnte sie doch nicht HIER machen! Sie stand auf und holte Luft. Oh nein, sie konnte.
    »There’ll be no problem, we’re on time tonight!«, sang sie.
    Ich wusste was zu tun war. Ich stand auf und wir packten uns jeder an die eigene Brust, um dann laut »Mopsgeschwindigkeit!« zu brüllen und uns an der Hüfte anzustoßen. Dieser Tanz war an einem sehr, sehr, sehr langen Abend voller Schokolade und Cola entstanden. Stefan Raabs Song war da gerade richtig gewesen. Welche Tanzschritte danach kamen, kennt wohl jeder, der Bully Herbigs (T)Raumschiff Surprise gesehen hat. Singend und tanzend gingen wir an dem Tisch der Perfekten vorbei, hinaus aus der Kantine. Ich vermied es, Ilian anzusehen.
    Ich summte noch den Song, als ich in die Spanischklasse kam. Sven würdigte mich immer noch keines Blickes. Sehr gut. Ich ließ mich auf meinen Stuhl plumpsen.
    »Du hast Geburtstag?«
    Oh weh, mit der Stimme hatte ich nun wirklich nicht gerechnet. Ich sah zu Ilian, der sich gerade setzte und mich ungläubig ansah. War er direkt hinter mir gewesen?
    »Nein«, antwortete ich und drehte mich weg. Ich nahm mein Handy und tat beschäftigt.
    »Was ist mit deinem Arm passiert?«
    Sollte ich so tun, als hätte ich ihn nicht gehört? Nein, das konnte ich nicht.
    »Tattoo«, sagte ich, sah ihn dabei aber nicht an und durchforstete weiter das Menü meines Handys, als gäbe es wichtige Dinge zu erledigen.
    »Cool, was hast du für eins?«
    Wie? Hatte er auch eins? Mist, jetzt hatte er mich. Ich sah von meinem Handy auf und ihm direkt in die wunderschönen braunen Augen. Hmmh … Schokolade.
    »Du hast auch eins?« Wieso musste meine blöde Stimme so erstaunt klingen? Ich versuchte still durchzuatmen. Ruhig, er war nur ein Kerl! Ilian lehnte sich im Stuhl zurück und hob sein Shirt an. Oh, Jesus Christus … Ilians nackter Bauch. Bevor ich das Tattoo in Beckennähe sah, fiel mein Auge zuerst auf seinen Bauchnabel und den kleinen Pfad hellbrauner Haare, der hinunter in seine Calvin-Klein-Boxershorts führte. Ich schluckte eine Ladung Spucke herunter und versuchte mich auf den schwarz-blauen Drachen zu konzentrieren, der sich auf seiner rechten Körperhälfte vom Beckenknochen auf Bauchnabelhöhe nach oben schlängelte. Ilian war so gütig, seine Jeans und Unterhose mit einem Daumen nach unten zu ziehen, damit ich das Kunstwerk in voller Länge betrachten konnte. Mir war warm – nein, eher heiß.
    »Das ist aber auch neu, oder?«
    Er nickte. Im Sportstudio hatte er das letztens noch nicht gehabt!
    »Was hast du für eins?«
    »Äh, auch ein Drache«, stammelte ich und Ilians Augen weiteten sich überrascht. »Du wirst ihn morgen sehen können.« Ich deutete auf den Verband.
    »Am rechten Unterarm«, sinnierte er.
    »Ne, das ist mein linker Fuß!«, flachste ich, doch er überging meinen Kommentar. Irgendetwas an ihm war plötzlich seltsam. Er

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