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Feuerherz

Feuerherz

Titel: Feuerherz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Wolf
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sie?
    »Ich habe es ihr nicht als negativ angerechnet«, erklärte ich. »Ich war in der Zeit, als meine Mutter so krank war, auch nicht einfach für meine Mitmenschen.« Oh nein, das war echt übel gewesen. Ich bin sogar mit einem Kerl im Bett gelandet! Arva sah mich mit ernsten Augen an, doch irgendetwas blitzte hinter der Maske der Freundlichkeit – eine Warnung.
    »Für sie gibt es nichts Schöneres, als mich und Ilian zusammen zu sehen. Dass ich mich ausgerechnet jetzt mit ihm streite, macht sie fertig.«
    Ich spürte Connys Reaktion, ohne dass ich sie sehen musste, denn mich durchfuhr das Gleiche. Ich stand vom Fahrrad auf, meine beste Freundin zog nach.
    »Tja, ist auch ein scheiß Moment für Zickereien, wo er doch zu Hause vor Angst und Arbeit mit seinen Geschwistern am Absaufen ist.« Damit drehte ich mich um und ging. Ich rannte fast.
    ***
    Liebes Tagebuch,
    wenn ich ihr doch nur die Wahrheit über mich und Arva erzählen könnte.
    Ich brauche meine Mutter. Sie ist die Einzige, die Bescheid weiß. Sie versteht mich … die anderen sehen nur die Bedrohung. Selbst Arva … sie ist deshalb wütend auf mich.
    Ich wünschte, ich hätte den Mut, Lissy alles zu sagen.
    Ich sehe in ihrem Gesicht, wie sie sich Arva unterlegen fühlt, und das tut mir in der Seele weh.
    Die Hitze in mir lässt langsam etwas nach und meine Gedanken ordnen sich wieder. Seiryū hat sich eingelebt und wir sind verschmolzen. Ich habe Angst vor der nächsten Verwandlung, aber alle sagen mir, dass sie bei weitem nicht mehr so schlimm wird.
    Egal … ich kann eh nur an ihren Kuss denken.
    Mein Bett und Rorans Strampler riechen nach ihrem Parfum.
    Ich sollte meinen Kopf für wichtigere Dinge freihalten, aber ich kann nicht. Nicht so lange meine Nase noch ihren Duft wittert und meine Lippen noch nach ihren schmecken.
    Ich hoffe nur, sie hat Seiryū nicht entdeckt.
    I.

Kapitel 5
    Die Welt ist unfair. Ich spürte Ilians Lippen immer noch auf meinen und ihn jetzt neben Arva in der Kantine essen zu sehen, war Folter. Conny und Leo waren sich gerade einen Nachtisch holen und Mischa drehte sich gelangweilt eine Strähne um den Finger.
    »Glaubst du, Leo empfindet was für mich?«, fragte sie aus heiterem Himmel. Ich sah sie mit großen Augen an.
    »Manchmal habe ich den Eindruck, ja«, gab ich ehrlich zu.
    »Läuft da zwischen euch noch was?« Ihre Augen sahen mich sorgenvoll an. Ich verschluckte mich fast an meinen Nudeln.
    »Mischa, Süße, da ist nie etwas gelaufen!«
    »Aber die Nacht … an seinem Geburtstag?«
    »Wir sind beide betrunken gewesen! Ich empfinde nur Freundschaft für ihn und ich glaube es geht ihm genauso.«
    Mischa lächelte und musterte den Tisch. Ich erlaubte mir einen weiteren Blick auf Ilian, der die Soße von seinem Fleisch kratzte. Die Nudeln waren unberührt. Also echt … der machte doch Trennkost?!
    »Lissy?«, riss mich Conny aus den Gedanken. Sie und Leon nahmen gerade wieder am Tisch Platz. »Wollen wir heute noch shoppen gehen? Oder hast du schon ein Outfit für morgen?«
    Ich sah auf den Verband an meinem Unterarm. Das Stechen des Tattoos hatte ordentlich wehgetan, aber morgen würde ich es endlich allen zeigen können. Gerade rechtzeitig zur Stufenparty und damit auch meiner Geburtstagsfeier.
    »Ich habe keine Kohle für was Neues«, maulte ich und durchforstete gedanklich meinen Schrank. Wieso hatte ich keine Freundinnen, die mir was leihen konnten? Conny war zu dürr und Mischa zu klein.
    »Aber es ist dein Geburtstag!«, schrillte Mischas Stimme durch die Kantine. Ilian drehte sich um und sah mich einen Moment mit großen Augen an. Schnell sah er wieder weg und nahm sein Handy unter dem Tisch in die Hand.
    »Ja, aber was soll ich machen? Papa fragen, ob ich mein Geschenk eher bekomme?« Ich sollte Geld bekommen, das wusste ich schon.
    »Nein«, beruhigte Conny mich. »Ich leihe dir was, okay?« Sie sah für den Bruchteil einer Sekunde zum Tisch der Perfekten. »Du willst doch umwerfend aussehen, oder?«
    Ich seufzte erleichtert. »Du bist die Beste!«
    Conny schmunzelte selbstzufrieden. »Ich weiß!«
    »Ist dein Bruder eigentlich schon da?«, wollte Leon wissen.
    »Nein, aber du kennst ihn doch. Unzuverlässig wie sonst was. Aber wir rechnen jeden Tag mit ihm.«
    Connys Augen begannen zu leuchten. Sie fand meinen Bruder absolut anbetungswürdig. Ich hatte ihr noch nicht gebeichtet, dass er wohl in Begleitung kam. Das würde hart werden. Leon erhob sich und sah zu Mischa.
    »Kommt ihr mit in den Park?«,

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