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Feuerherz

Feuerherz

Titel: Feuerherz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Wolf
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sich auf, um Mayla das Baby abzunehmen.
    »Ich komme ihn gleich wieder holen«, versprach sie hastig.
    »Kein Ding«, sagte ich, »mach langsam.«
    Roran hatte ganz kleine Äugelein und würde sicher gleich schlafen. Außerdem war es ja wohl an Ilian, sich um den Wurm zu kümmern! Ach nein, … Menschenlogik. Mein Freund bettete den Kleinen zwischen uns und legte sich wieder hin. Roran sah mich mit seinen Kinderschokolade-Augen an. Ein Schnuller verdeckte sein halbes Gesicht und das Näschen wippte ein klein wenig im Takt seines Saugens.
    »Hallo Baby-Ilian«, summte ich und hörte meinen Freund leise glucksen.
    »Lissy, du musst dich von dem Gedanken freimachen. Ich habe deinen Blick gestern Abend beim Abendessen gesehen. Wir empfinden anders.«
    »Ich weiß«, seufzte ich, »ich weiß ja auch nicht, warum das nicht in mein Hirn will. Vielleicht liegt es daran, dass ich ein Papakind bin und meinen Vater über alles liebe?! Er reißt sich Tag und Nacht den Hintern für seine Familie auf, hat Thomas und mich quasi alleine großgezogen. Er bedeutet mir alles und es kann sein, dass ich es deswegen so seltsam finde. Du musst Roran doch auch viel bedeuten, Ilian. Ich habe gestern Abend gesehen, wie er sich an dich geschmiegt hat, und es wirkte so, als hätte er an deiner Haut geschnuppert. Er erkennt dich als sein Papa, da bin ich mir sicher!« Ich hob meinen Kopf ein wenig an, um Ilian zu sehen. Sein Gesichtsausdruck gab mir Rätsel auf. »Ja, ja, ich weiß, für dich ist diese Art zu empfinden fremd.« Ich seufzte frustriert. Keine Ahnung, warum ich wollte, dass Ilian für das Baby einer anderen Verantwortung übernahm. Eigentlich hätte ich froh sein sollen, aber irgendwie war ich es nicht.
    »Väter haben bei uns keine Rechte, Lissy«, sagte er nach ein paar Minuten des Schweigens. »Die Frauen ziehen die Kinder groß, damit sie gleich mit dem Bild der herrschenden Frau groß werden. Besonders kleine Jungs werden direkt darauf gedrillt, dass die Mütter den Ton angeben.«
    »Und Arva? Ist es ihr total egal, dass der Kleine nicht bei ihr ist?«
    »Keine Ahnung, wir streiten uns die letzte Zeit häufiger über verschiedene Dinge. Das ist eins davon.« Ilian klang niedergeschlagen. Vielleicht war das jetzt nicht der richtige Moment, um das Thema anzuschneiden, aber wann würde wohl die nächste Gelegenheit dazu kommen?
    »Und was sind die anderen Sachen?«
    »Alles Mögliche«, seufzte er müde und gähnte. »Seit Rorans Zeugung ist nichts mehr normal. Ich glaube, unsere Freundschaft hat erheblich Schaden dadurch genommen.«
    Ich nickte verstehend, heilfroh, dass Leon und ich unseren Ausrutscher gemeistert hatten. Aber bei uns war auch kein Leben dadurch entstanden.
    »Wie hat sie es eigentlich geschafft, dir den Arm dabei zu brechen?«
    Rorans kleine Hand suchte Kontakt zu seinem Vater und ich musste schlucken, weil sich in Sekundenschnelle ein Kloß in meinem Hals gebildet hatte. Ilian reagierte zum Glück auf seinen Sohn und reichte ihm gedankenverloren seinen Finger, welchen der Kleine sofort umklammerte.
    »Dein Bruder hat ja schon erklärt, dass Audrina selbst ein Nest gründen muss, sobald das erste Kind aus ihrer Generation entstanden ist?!«
    Ja, ich erinnerte mich dunkel daran. An dem Tag waren so einige Dinge auf mich eingeprasselt, inklusive Mendels Faust.
    »Aus dem Grund wollten Arva und ich das eigentlich gar nicht machen. Also sie nicht, ich schon.« Er grinste mich an und ich musste lächeln. Na klar, Kerle eben. »Arva hat totale Panik davor, dass Audrina unsere Brutmutter werden könnte. Sie will mir einfach nicht verraten warum, es sei ein Geheimnis unter Frauen, sagt sie immer.« Er rollte mit den Augen und ich war erstaunt, dass Arva auch nüchtern auf der Frauen-sind-die-besseren-Drachen-Sache herumritt. Selbst vor ihrem besten Freund machte sie keinen Halt, wie ich vor einigen Stunden miterleben durfte.
    »Aber dann war da diese eine Nacht, sie hat hier übernachtet und wir haben etwas getrunken, einen Film gesehen. Anscheinend war sie fruchtbar und begann irgendwann meinen Hals zu küssen. Neugierig ließ ich mich darauf ein. Sie warnte mich noch vor der Wildheit der Drachenfrauen und ihrer übermenschlichen Stärke, die sie während der Verbindung mit einem Drachenmann entwickeln. Voll von Hormonen war mir alles egal, selbst die Tatsache, dass wir keine Kondome dahatten – doch dann brach sie mir den Arm, nachdem ich in ihr gekommen war. Mit der bloßen Hand!«
    »Wie jetzt?«
    »Sie saß auf

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