Feuerhimmel (German Edition)
…“
„Er hat die Augen geöffnet, Rosa!“ Mattie umarmte die Frau, als sie zu zittern begann. „Enrique hat mit ihm gesprochen, und er hat einfach … die Augen geöffnet.“ Tränen rollten ihr über die Wangen. „Dr. Burton … ist gerade bei ihm.“
Rosa begann wieder zu beten. Zusammen standen alle vor der Glasdoppeltür, und niemand machte Anstalten, sich dort wegzubewegen.
Dann kam endlich der Arzt heraus. Er lächelte. „Angel ist bei Bewusstsein. Es können natürlich immer noch Komplikationen auftreten, aber wenn alles gut geht, wird er es schaffen.“
Gabe fühlte sich so erleichtert, dass er selbst glaubte, ihm würden die Knie nachgeben. Wieder liefen die Tränen Matties Wangen hinunter, und auch Gabe brannten die Augen. Angel würde es schaffen!
„Gott sei Dank!“, war alles, was er sagen konnte.
Er erinnerte sich nicht mehr genau an alles, was anschließend passierte, nur dass alle Freudentränen weinten, lachten und sich umarmten.
Er war völlig ausgelaugt, Mattie ebenfalls. Sie protestierte nicht, als er sie mit nach Hause nehmen wollte.
Angel lebte. Etwas von dem Schuldgefühl, das er die ganze Zeit empfand, wurde von ihm genommen.
Doch der Verrückte, der diesen Jungen fast getötet hatte, lief immer noch frei herum. Die Gefahr war noch nicht gebannt. Niemand von ihnen wäre sicher, bevor dem Brandstifter nicht das Handwerk gelegt worden war.
32. KAPITEL
Mattie meldete sich ausnahmsweise einmal krank. Nach der anstrengenden Nacht im Hospital fuhren sie zu Gabes Apartment. Sie krochen nackt ins Bett und schliefen sofort ein, zu müde, um sich noch zu lieben.
Wenigstens vorerst. Devs Anruf weckte sie. Er war in Austin und suchte Informationen über einen ehemaligen Mieter in den Greenwood-Apartments, der vorbestraft war und dessen Aufenthalt in Dallas ihn zu einem der Verdächtigen werden ließ. Bisher hatte er nichts gefunden, das auf eine Verbindung mit den Brandstiftungen hinwies.
„Übrigens“, sagte Gabe, als er aus der Dusche kam und aussah wie ein großer dunkler zufriedener Kater. „Ich habe mit Captain Daily über diese anonymen Anrufe gesprochen.“ Er hatte sich ein Handtuch um die Hüften geschlungen. Der Verband war vom Arm entfernt worden, aber eine frische Brandnarbe zierte seine Haut. „Er meint, er kann die Telefonnummer des Anrufers rausbekommen. Das wäre für ihn kein Problem.“
Mattie wich das Blut aus dem Gesicht. Sie hätte sich denken können, dass Gabe die Angelegenheit nicht ruhen ließ. Nun hatte er das Brandstiftungsdezernat mit einbezogen!
Er ging zu ihr und umfasste ihre Schultern. „Was ist denn? Du bist ja weiß wie ein Laken. Was ist passiert?“
„Ach, Gabe, es tut mir so leid … Ich … wollte es dir erzählen. Inzwischen weiß ich, wer der Anrufer war.“
„Was?“
„Ich hätte es dir sofort sagen sollen, ich weiß. Mir war nicht klar, dass du Captain Daily damit beauftragst.“
„Dir war nicht klar, dass ich dem nachgehe und versuche, herauszufinden, ob du wirklich in Gefahr bist?“
Mattie wandte den Blick ab. Sie wollte unbedingt bei ihm bleiben. Es war doch nur eine kleine Notlüge gewesen! „Es tut mir leid, ich hatte das einfach vergessen.“
Gabe sah sie mit düsterem Ausdruck an. „Seit wann weißt du es?“
„Seit … gestern früh.“
Er runzelte die Stirn. „Du bist hierhergekommen, weil wir uns beide Sorgen wegen der Anrufe gemacht haben. Wenn du herausgefunden hast, von wem sie kamen, dann hättest du mir das sofort sagen müssen.“
Sie versuchte, reuevoll auszusehen. „Du hast recht, ich hätte dich gleich anrufen sollen, um es dir zu sagen.“
Er kniff die Lippen zusammen und betrachtete sie einen Moment eingehend. Dann zeigte sich ein leichtes Funkeln in seinen blauen Augen. „Vielleicht gibt es ja einen Grund, warum du nichts gesagt hast. Einen sehr interessanten Grund.“
Die Hitze schoss ihr in die Wangen, und sie wandte sich ab. „Das muss wegen der ganzen Aufregung mit Angel gewesen sein.“
„Versuch’s noch mal, Mattie! Du bist eine ganz schlechte Lügnerin.“
Sie wollte schon widersprechen, sah ihn dann aber einfach nur mit hochgerecktem Kinn an.
Statt wütend zu werden, verzog er den Mund zu einem Grinsen. „Du wolltest hierbleiben, stimmt’s? Das war der Grund, oder? Deshalb hast du mir nichts gesagt. Du wolltest bei mir bleiben.“
Sie richtete sich gerade auf, wollte es ableugnen. Sie hasste es, eine Schwäche einzugestehen. Aber noch weniger gefiel es ihr, ihn anzulügen.
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