Feuerhimmel (German Edition)
gemeinsam genießen könnten.
Sie blickte sich am Tisch um und beobachtete ihre beste Freundin. Tracy und Sam hatten nur Augen füreinander. Mattieglaubte fest daran, dass ihre Freundin und sie genau das gefunden hatten, was sie für ihr Glück brauchten.
Am anderen Ende des Tischs saß ein besonderer Gast: Gabes Bruder Jackson, eine etwas größere und herbere Version von Gabe, mit warmen braunen Augen. Er hatte den muskulösen Körperbau eines hart arbeitenden Ranchers, der er ja auch war. Eine schöne Brünette, seine Frau Sarah, saß neben ihm. Jackson hatte den Arm besitzergreifend über ihre Stuhllehne gelegt. Nur Dev fehlte, der bereits unterwegs zu einem neuen Abenteuer war.
Jackson wohnte mit seiner Familie während seines längst überfälligen Besuchs in Matties Apartment. Sie lebte mit Gabe in seiner Wohnung, bis die größere fertig sein würde. Die kleine Holly Raines, Jacksons Adoptivtochter, lag bereits im Bett. Rosa Ramirez war als Babysitter bei ihr, bis Jackson und Sarah aus dem Klub zurückkamen. Mattie wusste, dass die Kleine in keinen besseren Händen sein könnte.
Angel hatte sich vollkommen erholt. Im Juni hatte er die Highschool abgeschlossen und inzwischen sein Studium am El Centro Community College begonnen. Enrique und er waren immer noch beste Freunde. Die Ausstellung des jungen Malers war ein voller Erfolg gewesen. Das Bild, das Gabe von ihm gekauft hatte, hing in seinem Apartment. Es war eine Darstellung des inzwischen neu angelegten Parks in leuchtenden Farben. Der Wert des Bildes war schon auf das Doppelte gestiegen.
Wenn sie gebraucht wurde, half Mattie immer noch im Family Recovery Center. Auch wenn ihr Leben inzwischen viel erfüllter war und sie die Wochenenden mit Gabe oft auf der Rolling Acres Ranch in Hill Country verbrachte.
Das Leben war einfach unglaublich schön!
Und heute Abend, wenn sie Gabe ihr kleines Geheimnis anvertraut hatte, würde es sogar noch schöner werden.
Gabe stand auf, nahm ihre Hand und zog Mattie hoch. „Okay, Honey! Zeit, dass du dir dein Dinner verdienst.“
„Was?“ Mattie schüttelte den Kopf. „Auf keinen Fall! Ichbin jetzt eine verheiratete Frau! Ich muss nicht auf die Bühne gehen.“
„Doch, ich denke schon.“ Er wandte sich an die anderen. „Was haltet ihr davon? Wollen wir Mattie singen hören?“
Alle klatschten und johlten zustimmend.
„Schenk uns einen Song, Lena!“, rief Aaron.
Emily lächelte. „Ich weiß nicht – heute ist doch ihr Geburtstag. Vielleicht fühlt sie sich ja jetzt schon zu alt, um noch ein Lied zu schmettern“, scherzte sie.
„Komm schon, Mattie!“, drängte Tracy. „So wie in alten Zeiten.“
Mattie stöhnte.
„Okay, ich sag dir eins“, warf Gabe ein. „Ich gehe als Erster.“
Erstaunt zog sie die Augenbrauen hoch. „Ich wusste gar nicht, dass du singen kannst.“
„Kann ich auch nicht. Das heißt, wenn ich fertig bin, hast du keine Ausrede mehr.“
Mattie lachte. „Okay, du hast gewonnen. Gehen wir.“ Sie liefen zum DJ hinüber, suchten sich jeder ihren Song aus, und Gabe stieg auf die Bühne. Er sah so sexy aus, dass die Frauen im Lokal ihn anstarrten, als wäre er ein saftiges Stück Fleisch. Mattie fragte sich, ob das wirklich so eine gute Idee gewesen war.
Dann begann die Musik. Ein Song von Ray Charles war das Letzte, was sie von Gabe erwartet hätte. Die Orchestermusik schwoll an. Er schaute von der Bühne zu ihr herunter.
„ I … can’t … stop … loving you … It’s useless to say … “
Er klang wie ein Wolf, der den Mond anheulte, und alle am Tisch brachen in lautes Gelächter aus. Alle bis auf Mattie, der die Tränen in die Augen stiegen.
Gabe sang weiter, obwohl alle lachten. Aber diese wundervollen Textzeilen waren nur für sie, und es schnürte ihr vor Rührung die Kehle zu.
Sie verstand, warum er darauf bestand, dass sie auf die Bühne ging und sang. Er wusste genau, wie gern sie das immer getan hatte. Er wollte nicht, dass sie glaubte, mit der Ehe etwas aufgegebenzu haben.
Tatsache war, dass Gabe ihr den Teil ihrer Persönlichkeit gezeigt hatte, dem sie unbewusst immer nachgejagt war.
Gabes Song endete – Gott sei Dank! Als er die Treppe herunterkam, wo sie schon wartete, legte sie ihm die Hand auf die Wange. Sie stellte sich auf die Zehenspitzen und küsste ihn. „Danke!“
Hingebungsvoll erwiderte Gabe ihren Kuss. „Jetzt bist du dran“, sagte er dann schnell. „Hau sie alle um, Honey!“
Mattie stieg auf die Bühne, und die Musik setzte
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