Feuerhimmel (German Edition)
Feuerwehrmänner kam mit einer Sauerstoffmaske auf sie zu und drückte ihr den Plastikkegel über Mund und Nase.
Sie drehte sich zu Gabe um, aber er war bereits aus ihrem Blickfeld verschwunden.
Und Mattie hatte schreckliche Angst, dass sie ihn nie wiedersehen würde.
Jacob stand verborgen im Schatten hinter dem dicken Stamm eines alten Baumes ein Stück vom Lagerhaus entfernt. Als die Feuerwehrwagen angekommen waren, hatte er sich von der Stelle entfernt, von der aus er die Schreie hatte verfolgen wollen.
Das hatte er sich so gewünscht, nachdem auch noch die Frau aufgetaucht war, um an der kleinen Party teilzunehmen! Er hatte es gar nicht erwarten können, sie schreien zu hören. Hier war er entweder zu weit entfernt, oder der Rauch hatte sie zuerst erwischt.
Das hoffte er nicht. Er wünschte sich, dass Raines gelitten hatte. Und die Frau? Nun, sie war noch ein kleiner Bonus dazu.
Sein Finger zuckte, als er das Handy hochhielt und die Videotaste drückte. Noch ein paar Sekunden lang wollte er die Flammen aufnehmen, die hoch in die Nachtluft schossen. Die orangefarbenen und gelben Zungen wirbelten über dem Gebäude, die Funken sprühten in den Nachthimmel.
Wenn er seine Fantasie spielen ließ, konnte er förmlich den Geruch von verschmortem Fleisch riechen, von angesengtem Haar.
Grinsend wich er noch ein Stück weiter zurück. Er wollte nicht erwischt werden. Noch nicht. Es machte einfach zu viel Spaß.
Sein Grinsen wurde noch breiter. Seine Mutter hatte immer zu ihm gesagt, sein Lächeln wäre so etwas Besonderes an ihm, so wie er überhaupt etwas ganz Besonderes wäre. Heute Nacht nahm er für Vera Mueller Rache. Danach würde er es für sich selbst tun.
Er blickte gerade hoch, als er jemanden im Schatten der Büsche am Rand des Grundstücks herumschleichen sah. Dieser Jemand schien etwas zu suchen, nach etwas Ausschau zu halten. Nach ihm .
Es war höchste Zeit für ihn, sich aus dem Staub zu machen. Er stopfte das Handy in die Tasche zurück und verzog sich weiter in die Schatten. Dann wandte er sich um und machte sich auf den Weg. Er wohnte nur ein paar Häuserblocks vom Lagerhaus entfernt, nicht weit von dem Apartmenthaus, in dem er mit seiner Mutter gelebt hatte. Er hatte es noch nicht niedergebrannt. Bisher waren noch zu viele sentimentale Erinnerungen damit verbunden. Aber früher oder später würde er es tun.
Jacob verschwand in der Dunkelheit. Viel lieber wäre er geblieben, bis das Feuer gelöscht war und man die Toten fand. Aber er musste stattdessen nach Hause, um nicht erwischt zu werden. Es gefiel ihm, in der Innenstadt und in der Nähe von allem zu sein. Es gefiel ihm, dass er das altertümliche Oldsmobile seiner Mutter nicht so oft benutzen musste. Heute Nacht genoss er es, in der verrauchten Nachtluft nach Hause zu laufen.
Doch die Freude dauerte nicht lange an. Nur bis zu dem Moment,in dem er den großen Mann bemerkte, der ihn verfolgte. Mit schlammigen schwarzen Boots, einem verdreckten weißen Hemd mit aufgerollten Ärmeln, unter denen die muskulösen Unterarme hervorlugten, lief er mit großen Schritten auf ihn zu.
Gabriel Raines .
Die Wut packte ihn. Er lebte noch! Jacob ballte die Hände und begann unkontrolliert zu zittern. Dann atmete er tief durch. Das Spiel war noch nicht zu Ende.
Noch einmal holte er tief Luft. Vielleicht war es ja besser so. Noch mehr Zeit, um seinen Triumph zu genießen.
Jacob begann zu rennen.
34. KAPITEL
Gabe war ihm im Schutz der Dunkelheit gefolgt, ließ sein Opfer nicht aus dem Auge. Er hatte Jacob Mueller in der schwarzen Kleidung im hinteren Teil des Grundstücks entdeckt. Er musste davon ausgehen, dass der Brandstifter noch immer seine Waffen dabeihatte.
Mueller hatte sich hinter einer dichten Hecke am Rand des Parkplatzes versteckt. Gabe hatte sich näher an ihn herangeschlichen. Doch er wusste sofort, wann der Verfolgte ihn entdeckt hatte. Er war noch zu weit entfernt gewesen, um ihn überwältigen zu können. Der Brandstifter hatte sich wieder umgedreht und begann zu rennen.
Gabe folgte ihm. Hinter sich in der Ferne hörte er die Sirenen und wusste, dass die Cops gleich da sein würden. Er wusste, dass Daily von Mattie alles erfahren und entsprechende Maßnahmen ergreifen würde. Die Verstärkung war also bald schon unterwegs.
Aber Jacob Mueller hatte bereits großen Vorsprung und schien sich hier in der Gegend gut auszukennen. Wenn Gabe jetzt auf die Polizisten wartete, bestand das Risiko, dass er ihnen entwischte.
Das würde er
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