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Feuerklingen (First Law - Band 2)

Feuerklingen (First Law - Band 2)

Titel: Feuerklingen (First Law - Band 2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joe Abercrombie
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Kopf vom Hals hauen können.
    »Gut, dass du vorbeigeschossen hast«, sagte Espe. »Kann ich jetzt die Hände runternehmen?«
     
    Dow sprang natürlich sofort auf, kaum dass sie das Lager erreicht hatten. »Wer, zur Hölle, ist dieser Drecksack?«, fauchte er, ging geradewegs auf Espe zu, starrte ihn nieder und baute sich mit der Axt in der Hand vor ihm auf. Es hätte ohne weiteres komisch wirken können, da Dow einen halben Kopf kleiner war, aber Espe sah nicht so aus, als ob ihm zum Lachen sei. Wie auch.
    »Er ist …«, begann der Hundsmann, kam aber nicht weiter.
    »Er ist ein richtig groß gewachsener Drecksack, was? Mit so einem rede ich gar nicht! Setz dich hin, Großer!« Damit gab er Espe einen Schubs, sodass der auf seinen Hintern fiel.
    Er hielt sich ganz gut, dachte der Hundsmann, jedenfalls wenn man die Umstände bedachte. Espe schnaufte natürlich, als er auf den Boden traf, dann blinzelte er, stützte sich auf die Ellenbogen und sah zu ihnen hoch. »Na, dann bleib ich doch am besten hier unten. Das nehmt ihr mir aber nicht krumm, oder? Ich hab es mir nicht ausgesucht, so in die Höhe zu schießen. Du hast dir ja auch nicht ausgesucht, ein Arschloch zu werden.«
    Der Hundsmann zuckte zusammen und erwartete, dass Espe dafür einen Tritt in die Nüsse bekäme, aber Dow grinste stattdessen. »Ausgesucht, ein Arschloch zu werden. Das gefällt mir. Er gefällt mir. Wer ist das?«
    »Er heißt Espe«, sagte der Hundsmann. »Er ist Rasselkopfs Sohn.«
    Dow runzelte die Stirn. »Aber hat nicht Neunfinger …«
    »Sein anderer Sohn.«
    »Aber der ist doch noch ein kleiner …«
    »Rechne mal nach.«
    Dow grübelte und schüttelte dann den Kopf. »Scheiße aber auch. So lange schon her, was?«
    »Er sieht aus wie Rasselkopf«, hörte man nun Tuls Stimme, dessen Schatten auf sie fiel.
    »Verdammt noch eins!«, sagte Espe. »Ich dachte, groß gewachsene Leute könntest du nicht leiden? Da haben sich doch zwei Jungs aufeinandergestellt, oder nicht?«
    »Ich bin nur einer.« Tul beugte sich hinunter und zog Espe an einem Arm hoch, wie ein Kind, das gestürzt ist. »Entschuldige die Begrüßung, Freund. Die Besucher, die wir sonst bekommen, bringen wir in der Regel um.«
    »Ich hoffe, ihr macht bei mir eine Ausnahme«, sagte Espe, der immer noch den Donnerkopf anstarrte. »Das muss dann Harding Grimm sein.«
    »Uh«, sagte Grimm, der gerade seine Pfeile überprüfte und kaum aufsah.
    »Und du bist Dreibaum?«
    »Der bin ich«, sagte der alte Krieger, die Hände in die Hüften gestemmt.
    »Tja«, murmelte Espe und rieb sich den Hinterkopf. »Jetzt kommt’s mir doch so vor, als ob mir der Boden unter den Füßen weggezogen würde, das steht mal fest. Tul Duru, der Schwarze Dow, und … verdammt noch eins. Du bist Dreibaum, was?«
    »Der bin ich.«
    »Tja dann. Scheiße. Mein Vater hat immer gesagt, du wärst der Beste, der noch im Norden unterwegs sei. Und wenn er sich jemanden aussuchen müsste, um sich ihm anzuschließen, dann wärst du das. Bis du gegen den Blutigen Neuner verloren hast, klar, aber manche Sachen kann man nun mal nicht ändern. Rudd Dreibaum, leibhaftig vor mir …«
    »Was hat dich hierhergeführt, Junge?«
    Espe schienen die Worte zu fehlen, deswegen sprang der Hundsmann für ihn ein. »Er sagt, er hat ein Gefolge von vierzig Carls, und sie wollen alle zu uns überlaufen.«
    Dreibaum sah Espe eine Weile in die Augen. »Stimmt das?«
    Espe nickte. »Du kanntest meinen Vater. Er dachte so wie du, und ich bin aus seinem Holz geschnitzt. Bethod zu dienen geht mir gegen den Strich.«
    »Vielleicht bin ich aber auch der Meinung, dass sich ein Mann seinen Häuptling suchen und dann zu ihm halten sollte.«
    »So habe ich auch immer gedacht«, stimmte Espe ihm zu, »aber diese Klinge hat zwei Schneiden, nicht wahr? Ein Häuptling sollte sich auch um seine Leute kümmern, oder nicht?« Der Hundsmann nickte vor sich hin. Das war seiner Meinung nach ebenso wichtig. »Bethod kümmert sich einen Scheiß um uns. Mag sein, dass das früher mal anders war, aber jetzt hört er auf niemanden mehr, nur noch auf diese verdammte Hexe.«
    »Hexe?«, fragte Tul.
    »Ja, diese Zauberin, diese Caurib oder wie sie heißt. Die Hexe. Die, die den Nebel macht. Bethod umgibt sich mit ziemlich düsterer Gesellschaft. Und dieser Krieg, der hat doch überhaupt keinen Sinn. Angland? Wer will dieses Gebiet überhaupt, wir haben doch Land genug? Er wird uns alle wieder zu Schlamm werden lassen. Solange sonst niemand da war, dem man

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