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Feuermal: Der zweite Fall für Jan Swensen

Feuermal: Der zweite Fall für Jan Swensen

Titel: Feuermal: Der zweite Fall für Jan Swensen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wimmer Wilkenloh
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dass ein Top-Terrorist in der Stadt ist, und ein israelisches U-Boot
jeden Moment in den Hafen einlaufen kann«, berichtet Swensen so knapp wie
möglich. »Wir vermuten einen Anschlag mit einer Jacht, einem Schlauchboot oder
einem Motorboot.«
    »Okay!
Wir nehmen das Streckenboot und fahren dem U-Boot entgegen. Mit den anderen
Booten lass ich die einzelnen Jachthäfen nach verdächtigen Booten absuchen.«
    »Gibt
es einen zentralen Punkt, der für die Jachthäfen zuständig ist?«, fragt
Swensen, während die ersten zwei Männer Ausrüstung an Bord der Boote schaffen.
    »Der
Hafenmeister am Düsternbrooker Sporthafen. Ein kleines Gebäude, zweihundert
Meter weiter oben.«
    »Stephan,
fahr hin und rede mit dem Mann. Wenn du was Wichtiges rauskriegst, ruf mich
über Handy an.«
    Mielke
hebt den Arm und eilt zum Wagen. Einer der vorbeihastenden Beamten reicht dem
Wasserschutzkollegen eine hellrote Regenjacke und die Dienstwaffe.
    »Norbert
Klimm«, sagt er und streckt Swensen die breite Hand entgegen. »Norbert reicht.«
    »Swensen.
Jan reicht.«
    An
Bord werden schon die Leinen gelöst. Mit einem großen Schritt vom Holzvorleger
tritt Swensen auf das Heck des Bootes. Der Kollege folgt ihm. Wenige Minuten
später stehen sie nebeneinander auf der Brücke. Es sind drei weitere Beamte an
Bord. Auf Knopfdruck springen die beiden Dieselmotoren an. Das zirka dreißig
Meter lange Boot gleitet langsam ins offene Hafengewässer hinaus.
    »Volle
Kraft!«, befiehlt Klimm.
    Das
Boot nimmt an Fahrt auf, erreicht die Höchstgeschwindigkeit von sechzehn
Knoten. Der Bug zerschneidet die schwarz glänzende Wasseroberfläche. Die
riesige Schwedenfähre ist immer noch in Sichtweite. Sie muss bald die offene
See erreicht haben. Bis auf mehrere Frachtkähne herrscht kein Schiffsverkehr.
Swensen späht angestrengt durch die Frontscheibe, kann aber nirgendwo ein
Sportboot ausmachen. An der Backbordseite zieht das Kraftwerk von Neumühlen
vorbei. Der einzelne Kran auf der Kaimauer überragt sämtliche Gebäude und den
Schornstein. Dahinter Wohnhäuser und Waldflächen. Klimm sucht mit dem Fernglas
unentwegt die Uferzone ab.
    »Da
drüben liegt der Anleger von Mönkeberg«, informiert er. »Dahinter liegt der
Sportha...! Moment …! Eine Motorjacht …! Die kommt grade aus dem Hafen
geschippert! Die schnappen wir uns!«
    »Höchste
Vorsicht!«, warnt Swensen. »Wir müssen reichlich Abstand halten! Das könnte
eine schwimmende Bombe sein!«
    »Alles
klar! Bring uns nur so nah ran, dass sie uns hören können!«, ruft Klimm dem
Mann am Steuer zu, greift ein Megaphon und geht damit vor die Tür nach draußen.
Swensen schnappt sich sofort dessen Fernglas. Er bekommt die Jacht ins Visier.
Es ist ein größeres Holzboot, grün gestrichen. Es scheint sich mit voller Fahrt
durch das kabbelige Wasser zu arbeiten, ist aber nur halb so schnell wie das
Boot der Wasserschutzpolizei. Der Abstand wird zusehends geringer. An Deck ist
kein Mensch zu sehen. Der Husumer Kommissar kann nur drei Gestalten auf der
Brücke ausmachen. Er lässt seinen vergrößerten Blick vom Bug der Jacht aus
weiter in ihre Fahrtrichtung nach vorn gleiten. In der Mitte der Bucht blitzt
ein grelles Licht auf.
    Eine
Reflexion, denkt Swensen und richtet das Fernglas genau auf den Punkt. Kein
Zweifel! Das ist der Turm!
    »Das
U-Boot!«, schreit er auf und ein Prickeln jagt den Nacken hinauf. Sein Körper
spannt sich an. Angst?
    »Hier
spricht die Wasserschutzpolizei! Stoppen Sie sofort das Boot!«, tönt von
draußen die quäkende Stimme aus dem Megaphon.
    Swensen
spürt das Adrenalin, stürzt von der Brücke und deutet mit wilden Armbewegungen
auf die Mitte der Bucht. Klimm hält noch immer das Megaphon am Mund.
    »Stoppen
Sie sofort das Boot oder wir eröffnen das Feuer!«, brüllt er über das Wasser.
Die Jacht setzt ihre Fahrt unbeirrt fort.
    »Das
U-Boot!«, schreit Swensen aus voller Brust. »In der Mitte der Bucht!«
    Klimm
schaut herüber, zuckt aber mit der Schulter.
    »Mit
bloßen Augen ist es noch nicht zu sehen! Was machen wir?«
    Klimm
will gerade antworten, als Swensen hinter ihm aufs Ufer deutet. Der Wasserschutzmann
dreht sich um. Zwei schwarze Punkte zeichnen sich am grauen Himmel ab. Das
flatternde Geräusch von Rotoren wird schnell lauter. Swensens Gesicht
entkrampft sich langsam. Durch die Scheiben nimmt er wahr, dass die Männer auf
der Brücke Funkkontakt aufgenommen haben.
    Colditz
hat seinen Job erledigt, denkt er erleichtert.
    In
einem weiten Bogen setzt sich

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