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Feuermal: Der zweite Fall für Jan Swensen

Feuermal: Der zweite Fall für Jan Swensen

Titel: Feuermal: Der zweite Fall für Jan Swensen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wimmer Wilkenloh
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anderen Ende des Tisches. Während er den
Hörer von der Station nimmt, sagt er: »Ich ruf nur kurz beim Betriebsschutz an.«
    Obwohl
Sauer mit gedämpfter Stimme in den Hörer flüstert, versucht jeder im Raum zu
hören, was gesprochen wird. Schürer hält es nicht mehr auf dem Stuhl. Er geht
nervös zum Fenster und schaut hinaus.
    »Es
war seine Codenummer«, meldet Sauer, nachdem er das Gespräch beendet hat.
    »Woher
haben Sie die Codenummer eines unserer Mitarbeiter?«, fragt Schürer mit
eingefrorenem Gesicht.
    »Der
Code wurde sofort nach der Todesmeldung entfernt, Herr Schürer«, versucht Sauer
den Chef zu beruhigen. »Es bestand nie eine ernsthafte Lücke im
Sicherheitssystem!«
    »Der
Husumer Polizei ist der Code zumindest nicht unbekannt! Wie konnte so eine
Schlamperei passieren?«
    »Das
war keine Schlamperei, eher kriminelle Energie«, schaltet sich Swensen ein.
»Ihr Mitarbeiter wurde entführt, in seine Wohnung wurde eingebrochen. Irgendwie
wird man dabei an die Nummer gekommen sein.«
    »Und
wie sind Sie an die Nummer gekommen?«
    »Sie
stand in einem Koran.«
    »In
einem Koran!« Die Stimme Schürers überschlägt sich. Er streicht die weißen
Haare aus der Stirn, rennt um den Tisch zur Tür und ruft im Befehlston: »Kommen
Sie mit!«
    Es
geht in zügigen Schritten den Flur zurück, durch das Vorzimmer einer verdutzten
Sekretärin in einen größeren Raum. Schürer tritt hinter einen ausladenden
Schreibtisch aus dunklem Edelholz. Er reißt eine Schublade auf und wirft eine
Mappe auf die Tischplatte.
    »Das
haben die Kollegen vom BKA mir gezeigt«, sagt der Weißhaarige. Es klingt wie
ein trotziger Vorwurf. Er nimmt einige geheftete Fotokopien aus der Mappe und
schiebt sie zu Swensen herüber. »Was sagen Sie dazu?«
    »Was
ist das?«
    »Das
soll das BND-Protokoll eines abgehörten Telefongesprächs aus Afghanistan sein,
vom März dieses Jahres!«
    »Das
hat das Bundeskriminalamt Ihnen überlassen?«
    »Nicht
ganz, ich hab’s heimlich kopiert«, sagt Schürer mit einem verschmitzten
Lächeln.
    »Und
warum hat man Ihnen das vorgelegt?«
    »Die
wollten nur wissen, ob mir an dem Gespräch etwas auffällt. Ein Wort, eine
Formulierung, die im Zusammenhang mit der Werft stehen könnte.«
    Swensen
greift sich neugierig die Papiere, überfliegt sie und beginnt halblaut
vorzulesen, nachdem Mielke ihn mehrmals von hinten angestupst hat.
     
    »Friede und Allahs Gnade! Wie geht es euch?
    Friede
sei mit dir!
    Gibt
es Neues bei euch? Habt ihr ein Mädchen gefunden, das geheiratet werden
möchte?«
     
    »Das Wort Mädchen ist eine Chiffre für ein Anschlagsziel«, erklärt
Schürer. »So hat man mir das wenigstens erklärt. Und Honig ist die
Chiffre für Sprengstoff!«
    »Ich
habe verstanden«, liest Swensen weiter. »Mit Allahs Segen werden wir den Weg
ins Paradies finden. Wir haben Jonas im Bauch des Wales entdeckt. Er wird uns
helfen, den Feind im Meer aufzustöbern und den Schrein zu öffnen. Es fehlt noch
einiges an Honig! Honig ist hier kein Naturprodukt, es ist künstlich, ein
Mischprodukt!«
     
    »Jonas und der Wal?«, fragt Mielke.
    »Das
könnte der ermordete Hafside sein«, grübelt Swensen laut. »Aber was bedeutet,
›den Schrein öffnen‹ oder ›den Feind aufstöbern‹?«
    »Die
Codewörter Jonas , Wal und Schrein konnten die Experten
nicht entschlüsseln«, informiert Schürer.
    »Wurde
Jonas nicht von einem Wal verschlungen?«, wirft Mielke ein.
    Keiner
der drei Männer antwortet auf die Frage. Sie stehen mit angestrengten
Gesichtern stumm im Raum.
    »Mir
fällt dazu nur ein, dass ein U-Boot häufig mit einem Wal verglichen wird«,
platzt Sauer in die Stille.
    »Wird
das Gelände auch zum Hafen hin abgesichert?«, fragt Swensen sofort.
    »Ja,
auch! Aber natürlich nicht so konsequent«, meint Schürer. »Die Fertigungshallen
liegen nicht unmittelbar am Wasser. Ein Schiff mit Sprengstoff kann nicht nah
genug herangebracht werden, um großen Schaden anzurichten.«
    »Wird
nicht heute das israelische U-Boot von seiner Testfahrt zurückerwartet?«,
stöhnt Sauer plötzlich auf.
    »Was?
Ein israelisches U-Boot? Und das fährt hier demnächst durchs gesamte
Hafengebiet?« Mit einem Mal weiß Swensen, warum es ihn ohne überzeugenden Grund
nach Kiel gezogen hat.
    »Wir
haben keine Ahnung, in welcher Höhe sich das Boot im Moment genau befindet«,
sagt Sauer. »Wir erwarten es im Laufe des Tages.«
    »Können
Sie es stoppen, bevor es in die Bucht einläuft?«
    »Im
Prinzip ja. Das dauert aber schon

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