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Feuerregen (Billy Bob Holland) (German Edition)

Feuerregen (Billy Bob Holland) (German Edition)

Titel: Feuerregen (Billy Bob Holland) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Lee Burke
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Steinplatten empor, die den Treppenaufgang zur Tür bildeten. Als niemand auf die Glocke reagierte, ging ich außen um das Haus herum zu der Terrasse, die im Schatten einer schwarz-weiß gestreiften Markise lag. Peggy Jean, Jeff und Earl saßen an einem Glastisch und tranken Daiquiris, während ein großer Fleischspieß sich am Grill drehte und etliche junge Leute, die ich nicht kannte, im Pool schwammen.
    Fletcher Grinnel, der ehemalige Söldner, trat mit einem Tablett voller Getränke aus der Glastür, blieb einen Moment lang stehen, als er mich sah, lächelte entweder respektvoll oder weil er etwas lustig fand, stellte das Tablett ab und strich mit einem kleinen Pinsel das Fleisch auf dem Grill ein.
    »Warum kommen Sie nicht einfach rüber?«, sagte Earl.
    »Hugo Roberts wollte sich keinen Durchsuchungsbefehl für Ihr Haus besorgen. Aber ich dachte mir, ich sollte Ihnen Bescheid sagen, damit Sie wissen, was Sie angerichtet haben«, sagte ich.
    »Setz dich zu uns, Billy Bob. Es ist Sonntag. Können wir nicht wenigstens heute Freunde sein?«, sagte Peggy Jean.
    »Skyler Doolittle ist tot. Wenn ich wetten müsste, wer ihn erschossen hat, würde ich mein Geld entweder auf Fletcher setzen, der da drüben im Rauch Grimassen schneidet, oder auf Jeff und seine Freunde, die sich überlegen, ob sie an diesem Nachmittag lieber zu einer Poolparty gehen oder, sagen wir mal, gemeinsam eine junge Mexikanerin schänden sollen«, sagte ich.
    Jeff trug ein über der Brust offenes Hawaiihemd. Er legte den Kopf zur Seite, schob sich mit den Fingerspitzen die Locken aus der Stirn und folgte meinen Worten mit einer gelangweilten Miene, wie er sie vermutlich aufsetzte, wenn er auf der Straße einem Bettler begegnete. Dann schüttelte er langsam den Kopf, als sei er verwundert über irgendeine Absurdität, und ließ den Blick zum Swimmingpool schweifen.
    »Fletcher, geh rein, ruf den Sheriff an, und stell fest, worum es hier geht«, sagte Earl.
    »Soll ich Mr. Holland zu seinem Wagen bringen?«, fragte Fletcher.
    »Das wäre auch eine Möglichkeit«, sagte Earl.
    »Wissen Sie, was Sie Ihren gedungenen Schwachkopf oder Ihren psychopathischen Sohn haben tun lassen?«, sagte ich zu Earl. »Skyler Doolittle hatte Jessie Stump so weit, dass er von Ihnen ablassen wollte. Sie wollten zur Matagorda Bay, fort von Ihnen. Aber irgendjemand hat diesen harmlosen, freundlichen Mann mit einem Gewehr vom Kaliber .30-06 erschossen, während Jessie sich ein paar Meter weiter weg rasiert hat. Es sieht so aus, als ob Jessie versucht hat, die Blutung mit einem Hemd zu stillen. Die ganze Umgebung ist mit Skylers Blut verschmiert, was darauf hindeutet, dass Jessie ihn vermutlich außer Schussweite gezerrt hat. Das ist der Mann, der sich jetzt wahrscheinlich da oben im Wald über Ihrem Haus aufhält, Earl.«
    Fletcher Grinnel legte den Bratfettpinsel auf einen weißen Teller, wischte sich die Finger an einem Papiertuch ab und kam mit neckisch geschürzten Lippen auf mich zu.
    »Nein«, sagte Peggy Jean und erhob sich von ihrem Stuhl. Sie nahm mich am Arm. »Du kommst mit mir, Billy Bob. So etwas wird in unserem Haus nicht geschehen.«
    Sie hielt meinen Arm, fast so, als wären wir ein Liebespaar. Ihre Brust berührte mich, und ihre Hüfte streifte meine, als wir zur Vorderseite des Hauses gingen. Sobald wir um die Ecke waren, lockerte sie ihren Griff, und ich trat einen Schritt von ihr weg.
    »Du hast Skyler gewarnt. Wenn diese Sache vor Gericht kommt, wird man dir das zugute halten«, sagte ich.
    »Was meinst du damit?«
    »Du hast ihm eine Nachricht an einem Kiefernzweig vor der Höhle hinterlassen, in der er und Stump sich versteckt hatten.«
    »Ich weiß nicht, wovon du da redest.«
    »Er hat dich beim Brombeersammeln droben am Bach gesehen. Warum streitest du eine gute Tat ab?«
    »Hör mal zu, Billy Bob. Mein Mann hat alles, was wir besitzen, verzockt, heruntergewirtschaftet oder verspekuliert. Nach all den Jahren, die ich für diese Ehe hingegeben habe, denke ich nicht daran, hier in Deaf Smith ein Leben als vornehme, aber verarmte Frau zu führen. Ich werde Wilbur Pickett zivilrechtlich für all den Schaden verklagen, den er uns zugefügt hat. Und wage nicht, mich anzulügen, was den Diebstahl dieser Wertpapiere angeht. Dieser Mann hat sie gestohlen, und er wird dafür büßen.«
    »Skyler Doolittle wurde heute Morgen ermordet, vermutlich von einem Mitglied deines Haushalts, und du redest von einer Zivilklage?«
    Das Blut stieg ihr ins

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