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Feuerregen (Billy Bob Holland) (German Edition)

Feuerregen (Billy Bob Holland) (German Edition)

Titel: Feuerregen (Billy Bob Holland) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Lee Burke
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es nichts mit der Verteidigung von Wilbur Pickett zu tun.«
    »Ich lasse mich nicht gern ausnutzen.«
    Sie richtete sich auf, stemmte die Handballen an die eisernen Streben der Bank. Ich spürte den Druck ihrer Handkante an meiner.
    »Du willst dich nicht damit abfinden, dass sie allesamt Schmalzköpfe sind. Genau das sind sie aber«, sagte sie.
    »Du bist zu hart, Temple.«
    »Das hab ich mir angewöhnt, nachdem ich im Bezirk Fort Bend einen dieser Typen ohne Handschellen hinten in meinem Streifenwagen mitgenommen habe. Zum Dank dafür hat er mir seinen Gürtel um den Hals geschlungen«, sagte sie.
    Ich schaute sie von der Seite an. Sie schob sich eine kastanienbraune Haarsträhne aus der Stirn und fächerte sich mit einer Illustrierten Luft zu. Ihr Mund war klein und rot, der Teint feucht und rosa von der Hitze. Ihre Augen waren ebenso milchig grün wie der Fluss, der durch unseren Bezirk floss, ab und zu auch dunkel und trüb, genau wie das Wasser, wenn es im Schatten unter den Bäumen dahinströmte. Ihr hochgerecktes Kinn und die leicht geöffneten Lippen erinnerten mich an eine Blume, die im Schatten aufgeht.
    »Wieso starrst du mich so an?«, sagte sie.
    »Entschuldige. Du bist ein echter Kumpel, Temple.«
    »Ein Kumpel? O ja«, sagte sie und stand auf. »Bin doch schon immer gern ein Kumpel gewesen. Bis später, Cowboy. Lass dir vor lauter Sorgen um die Purple Hearts nicht den Tag verderben.«
    Ich hatte immer noch nicht zu Mittag gegessen, und daher ging ich rüber zum Langtry-Hotel. Es war ein Sandsteinbau aus dem neunzehnten Jahrhundert, mit einer hölzernen Kolonnade über dem erhöhten Gehsteig, in den noch die alten Zaumringe eingelassen waren. Angeblich waren Sundance Kid und seine Geliebte, die Schullehrerin Etta Place, hier abgestiegen, desgleichen die Vaudeville-Stars Eddie Foy und Will Rogers. Die Zimmer im Obergeschoss waren jetzt mit Brettern vernagelt, aber die alte Bar mit den weißen, achteckigen Fliesen am Fußboden und der Decke aus gestanztem Blech war nach wie vor geöffnet, ebenso der Speisesaal, der mit Mahagoni und Eichenholz getäfelt war und voller Kronleuchter hing, die wie gelbes Eis leuchteten, wenn sie brannten.
    Earl Deitrichs brauner Lincoln, dessen verchromte Speichenräder und blitzblanke Weiß wandreifen in der Sonne gleißten, parkte schräg vor dem Eingang. Die Samtvorhänge des Speisesaals waren aufgezogen, und ich sah Earl und Peggy Jean mit einigen maßgeblichen Geschäftsleuten der Stadt an einem langen, mit einem Leintuch gedeckten Tisch sitzen. Peggy Jean, die ich noch nie hatte Alkohol trinken sehen, hatte ein Old-Fashioned-Glas in der Hand.
    Geh nicht rein. Lass sie in Ruhe, dachte ich.
    Dann aber, mit all der Vorsicht eines Betrunkenen, der schwankend über den Bürgersteig läuft, dachte ich: Den Teufel werde ich tun.
    Ich setzte mich an einen kleinen Fenstertisch auf der anderen Seite des Saals und bestellte. Earl und seine Freunde waren bester Dinge, laut und ausgelassen, allen voran Earl, dessen schamlos schallendes Lachen alle anderen übertönte, so als ob ihm die Welt gehörte.
    Ich hörte es mir fünf Minuten lang an, dann hielt ich es nicht mehr länger aus. Auf dem Tisch neben mir befand sich eine ausgelesene Morgenzeitung. Ich faltete sie in der Mitte zusammen, ging zu Earls Tisch und legte sie neben seinen Ellbogen, sodass er die Schlagzeile über den Brand in Houston nicht übersehen konnte.
    »Ein Jammer, was mit diesen vier Feuerwehrmännern passiert ist, die auf Ihrem Grund und Boden verbrannt sind«, sagte ich.
    Seine Heiterkeit verflog, als wäre die Luft aus einem Ballon entwichen.
    »Ja. Eine schreckliche Sache. Ich bin deswegen schon ständig am Telefon gewesen«, sagte er.
    »Hugo Roberts’ ausgebildete Kretins haben Skyler Doolittle unter einem windigen Vorwand festgenommen. Ich glaube, Sie wissen, wovon ich rede«, sagte ich.
    »Nein, keineswegs«, sagte er.
    »Sie haben ihn beim Kartenspielen beschissen. Er hat Sie deshalb zur Rede gestellt. Darum haben Sie ihn von Hugos Braunhemden festnehmen lassen.«
    Earl lächelte nachsichtig und schüttelte den Kopf. Die anderen Männer am Tisch saßen stocksteif da, mit ausdrucksloser Miene, eine Serviette in der Hand oder ein Glas Wasser.
    »Gehen Sie wieder an Ihren Tisch, Sir«, sagte der Inhaber, ein Geschäftsmann aus Kalifornien, hinter mir.
    »Nein, nein, er ist eingeladen. Setz dich zu uns, Billy Bob«, sagte Peggy Jean, deren Hals hochrot angelaufen war, während ihr Mund und das Gesicht

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