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Feuerscherben

Feuerscherben

Titel: Feuerscherben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jasmine Cresswell
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sagte er leise.
    »Ist schon gut.« Sie berührte seine Wange. »Jetzt muss ich dir sagen, dass du dich nicht ständig entschuldigen sollst.«
    »Für den Anfang war es tatsächlich großartig. Das nächste Mal werde ich dafür sorgen, dass du ebenso viel davon hast wie ich. Das verspreche ich.«
    Claire war richtig gerührt von seiner Zärtlichkeit, und sie beschloss, ein bisschen zu schwindeln, um Jons Stolz nicht zu verletzen. »Für mich war es auch schön«, sagte sie. »Ich fühle mich großartig. Mach dir keine Gedanken, Jon. Du warst fantastisch.« Zumindest hatte er sie von der Last ihrer Jungfräulichkeit befreit. Dafür war sie ihm unendlich dankbar.
    Er gähnte und glaubte ihr bereitwillig. »Das nächste Mal wird es besser, Liebling. Garantiert.« Er zog eine weiche Mohairdecke vom Sofa und breitete sie aus, obwohl es Claire erheblich wärmer geworden war. Innerhalb weniger Minuten schien sich das Wohnzimmer von einem frostigen Raum in ein überhitztes Zimmer verwandelt zu haben.
    Jon gähnte erneut. »Ich verstehe nicht, weshalb ich so müde bin. Tut mir leid, Claire. Ich kann kaum noch die Augen offenhalten.«
    »Keine Sorge, ich bin selber todmüde«, antwortete Claire. Das stimmte. Sie gähnte ebenfalls ständig, als bekäme sie nicht genügend Sauerstoff.
    »Schlafen wir ein paar Stunden«, schlug Jon vor. Er hustete und gähnte erneut. »Meine Güte, ich weiß gar nicht, was mit mir los ist. Normalerweise bin ich längst nicht so erschöpft, nachdem ich mit einer Frau geschlafen habe. Ehrlich nicht.«
    Claire war erleichtert, dass Jon so müde war. Sie brauchte Zeit, um sich über ihre Gefühle klar zu werden, die irgendwo zwischen Verblüffung und restloser Verwirrung lagen. »Meinst du nicht, im Bett wäre es bequemer?«, fragte sie. »Hier riecht es ziemlich nach Rauch. Vielleicht war das Holz zu feucht.«
    Jon antwortete nicht. Sie drehte sich zu ihm und wollte ihre Frage wiederholen. Doch er hatte die Augen geschlossen, und seine Arme lagen schlaff auf der Wolldecke. Kurz darauf atmete er gleichmäßig, und Claire erkannte, dass er eingeschlafen war.
    Ihre Lider wurden ebenfalls schwer. Doch sie war innerlich zu angespannt, um schon zu schlafen. Außerdem war sie verschwitzt, und ihr Kopf schmerzte entsetzlich. Die Kopfschmerzen wurden von Sekunde zu Sekunde schlimmer.
    Ich brauche unbedingt ein Aspirin, stellte Claire fest. Ein oder zwei Tabletten und eine heiße Dusche würden ihr bestimmt gut tun. Vorsichtig kroch sie unter der Wolldecke hervor und gab Acht, dass sie Jon nicht störte. Sie sammelte ihre verstreuten Kleidungsstücke ein, tappte ins Badezimmer und schloss die Tür leise hinter sich.
    Zum Glück war ein Röhrchen Aspirin im Medizinschrank. Sie nahm gleich drei Tabletten, denn das Pochen wurde langsam unerträglich, und sie musste sich beinahe übergeben. Sie trank einen Schluck Wasser nach und verzog das Gesicht bei dem widerlichen Geschmack. Das Wasser wurde von einem Elektromotor aus dem Brunnen ins Blockhaus gepumpt. Normalerweise war es eiskalt und schmeckte herrlich frisch. Heute war es dagegen warm und leicht salzig.
    Claire blickte in den Spiegel über dem Becken und überlegte einen Moment, was sie sonst noch im Bad vorgehabt hatte. Ihr Kopf und ihre Glieder waren schwer, und jede Bewegung strengte furchtbar an. Plötzlich entdeckte sie ihre Kleider auf dem Wannenrand und kam zu dem Schluss, dass sie sich wohl hatte anziehen wollen. Sie streifte ihre warmen Socken, ihre Skihose, ihr T-Shirt und ihre Strickjacke über und sah sich nach ihren Schuhen um. Doch sie fand nur ihre rosa Fellslipper mit. den Katzenaugen und den weißen Schnurrhaaren. Benommen setzte sie sich auf die Kommode, schlüpfte in die Pantoffeln und beobachtete fasziniert, wie die Härchen zitterten.
    Meine Güte, ist das heiß, dachte Claire. Sie taumelte zum Fenster, um es zu öffnen. Der Rahmen klemmte entsetzlich. Doch es gelang ihr, den Flügel einige Zentimeter zur Seite zu schieben. Die kühle Nachtluft fächelte über ihre Wange, und sie drehte den Kopf, bis sie den Mund in die Öffnung schieben konnte. Gierig sog sie die frische Luft ein.
    Sie lehnt das Gesicht an das Fenster, schloss die Augen und hoffte, die Bergluft würde ihren Brechreiz vertreiben. Zum Glück ließ der pochende Schmerz in ihrem Kopf langsam nach.
    Trotzdem war es immer noch furchtbar heiß. Selbst die Fensterscheibe fühlte sich warm an. Claire starrte auf das Feuer, das um die Ecke des Blockhauses flackerte, und

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