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Feuerscherben

Feuerscherben

Titel: Feuerscherben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jasmine Cresswell
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Hals Klagen und zog einen verschlissenen Stuhl zu der Kunststoff kommode an der Wand zwischen dem Bad und der durchhängenden Kleiderstange, die den Schrank ersetzen sollte. Sie öffnete ihren alten Koffer, holte ihre Kulturtasche hervor und reihte die Tiegel und Flaschen ordentlich auf einer Seite auf.
    »Ich wasche schnell meine Hände, dann bin ich so weit«, verkündete sie.
    Hal Doherty betrachtete das Zimmer verächtlich und ärgerte sich erneut, dass sie kein Geld für ein besseres Motel besaßen. »Ich hasse Florida im Sommer! Was zum Teufel tut Andrew Campbell um diese Jahreszeit hier?«
    »Er sammelt Wählerstimmen für seine Kandidatur zum Gouverneur«, antwortete Dianna.
    Es ist zum Verzweifeln, dass diese Frau meine Fragen immer wörtlich nimmt, dachte Hal. Hätte sie nicht solch eine unwahrscheinliche Ähnlichkeit mit Claire … Er drehte die Klimaanlage voll auf, warf seinen Kleidersack auf die andere Seite des Bettes und stellte sich hinter sie. »Hier ist es viel zu dunkel. Verdammt, wir brauchen mehr Licht!«
    Dianna deutete auf den Wandspiegel über der Kommode.
    »Zumindest hat der Spiegel eine anständige Größe.« Ihre Stimme war gleichzeitig rau und weich, eine seltsame Mischung, bei der selbst belanglose Bemerkungen sexy klangen.
    Hal knurrte unwillig. »Der Spiegel nützt uns nichts ohne das Licht. Wir bekommen dein Make-up nur hin, wenn wir jedes Detail erkennen können.« Er nahm die Nachttischlampe und stellte sie zwischen Diannas Zahnpasta und eine Broschüre mit den Discountangeboten des örtlichen Einkaufszentrums. Er drehte den Schirm in mehrere Richtungen, schraubte ihn schließlich ab und warf ihn in eine Ecke.
    »So ist es besser.« Zufrieden hob er Diannas Kinn an und betrachtete ihr Gesicht eindringlich im Spiegel. Dann holte er ein Foto aus der Tasche seines Kleidersacks und verglich es eine ganze Weile aufmerksam mit ihrem Spiegelbild.
    »Deine Wangenknochen sind völlig anders«, sagte er endlich und strich sich nervös über den Bart. »Meine Güte, du bist Claire kein bisschen ähnlich! Kein Mensch wird darauf hereinfallen.«
    »Hör endlich auf, dir Sorgen zu machen«, antwortete Dianna. »Vergiss nicht, dass du selber geglaubt hast, ich wäre Claire Campbell, als du mich zum ersten Mal in Sonyas Apartment sahst.« Sie griff nach ihrer Kosmetiktasche und begann, eine Grundierung, etwas Wangenrot und einen dezenten grauen Lidschatten aufzutragen. Zehn Minuten später fügte sie noch einen Hauch pirsichfarbenes Lipgloss hinzu und drehte sich zu Hal. »Na, was hältst du davon?«
    »Es ist in Ordnung. Tadellos!« Anerkennend drückte er ihre Schultern. »Make-up auftragen kannst du wirklich.«
    »Ich bin eine Künstlerin, vergiss das nicht. Ich kenne die Tricks von Licht und Schatten. Etwas anderes braucht man im Grunde nicht für sein Make-up.«
    Hal hatte keine Lust, sich über Diannas künstlerische Fähigkeiten zu unterhalten. Erneut betrachtete er das Foto. »Dein Haar hat die falsche Farbe«, sagte er. »Verdammt, es ist viel zu dunkel. Claire Campbell war blond. Dein Haar ist hellbraun.«
    Dianna seufzte. »Darüber haben wir schon ein Dutzend Mal geredet, Hal. Claire ist vor sieben Jahren verschwunden. Sie war damals achtzehn und wäre inzwischen fünfundzwanzig. Ihr Haar könnte mit zunehmendem Alter nachgedunkelt sein.«
    »Ja, das könnte es. Aber sicher ist es nicht.«
    »Nun, das werden wir nie erfahren. Entscheidend ist, dass ihre Familie es ebenfalls nicht wissen kann. Niemand hat sie seit sieben Jahren gesehen.«
    »Aber in der Erinnerung der Leute ist sie blond.« Verärgert lief Hal auf dem schmalen Läufer zwischen den Betten und der Kommode auf und ab. »Verdammt, Dianna, weshalb hast du das Haar nicht färben lassen? Zwei Stunden beim Frisör, und du wärst ihr zum Verwechseln ähnlich.«
    Dianna schüttelte den Kopf und war mit ihrer Geduld beinahe am Ende. »Nur bis die Blondierung herausgewachsen wäre. Falls ich es tatsächlich schaffe, mich von den Campbells in deren Haus einladen zu lassen, will ich nicht ständig Angst haben müssen, ob der dunkle Ansatz schon zu erkennen ist.«
    Hal betrachtete das Foto erneut und suchte nach etwas anderem, was ihm Sorgen bereiten könnte. »Außerdem war Claires Haar glatter als deines. Und länger.«
    Dianna zuckte die Schultern. »Bedauere, Hal. Wenn du keine drei Monate warten willst, ist mit der Länge nichts zu machen.«
    Ihr unbekümmertes Verhalten ärgerte ihn. Begriff die Frau eigentlich nicht, was auf

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