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Feuersee

Titel: Feuersee Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Weis , Tracy Hickman
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auf Haplo und Alfred, »wissen, wo sich
das Todestor
befindet. Das ist der Weg, auf dem sie in diese Welt gekommen
sind!«
    Der Prinz musterte sie überrascht. »Das
Todestor? Wirklich? Besteht die Möglichkeit
…«
    Haplo schüttelte den Kopf. »Ich
fürchte nein. Es
ist weit, sehr weit von hier. Ihr würdet Schiffe brauchen,
viele Schiffe, um
Euer ganzes Volk zu transportieren.«
    »Schiffe!« Edmund lächelte
traurig. »Wir haben
nichts zu essen, und Ihr sprecht von Schiffen. Sagt mir«,
fügte er nach kurzem
Schweigen hinzu, »wissen die Bewohner der Stadt von dem
– Todestor?«
    »Weshalb fragt Ihr mich, Hoheit?« Haplo
zuckte
die Schultern. »Ich bin ein Fremder hier.«
    »Falls er die Wahrheit
sagt«, zischte
Baltasar. »Und Schiffe können wir uns leicht
beschaffen! Sie haben Schiffe!« Er
deutete in die Richtung von Nekropolis.
    »Und womit sollen wir sie bezahlen?«
    »Bezahlen, Hoheit! Haben wir nicht genug
bezahlt? Mit unserem Leben, unserer Existenz?« Der Nekromant
ballte die Fäuste.
»Ich sage, es ist Zeit, daß wir uns nehmen, was wir
brauchen! Geht nicht zu
ihnen und bittet um das, was uns von Rechts wegen zusteht, Edmund! Wir
alle
sind bereit, Euch zu folgen! Führt uns in den Kampf!«
    »Nein! Der Herzog und seine Frau haben beide
Mitgefühl und einen edlen Charakter bewiesen. Wir haben keinen
Grund zu der
Annahme, ihr Herrscher könne weniger bereit sein, uns
anzuhören und zu helfen.
Ich werde erst eine friedliche Einigung versuchen.«
    »Wir versuchen eine friedliche
Einigung,
Hoheit. Selbstverständlich gehe ich mit Euch
…«
    »Nein.« Edmund ergriff die Hand des
Nekromanten
und hielt sie fest. »Ihr bleibt bei unserem Volk. Sollte mir
etwas zustoßen,
werdet Ihr es führen.«
    »Endlich sprecht Ihr aus, was Ihr wirklich
denkt.« Baltasars Worte drückten die Bitterkeit und
Sorge aus, die er empfand.
    »Ich bin aufrichtig überzeugt,
daß uns keine
Gefahr droht, doch ich wäre ein schlechter Herrscher,
würde ich nicht für den
schlimmsten Fall Vorsorge treffen.« Edmund drückte
die Hand seines Beraters.
»Ich kann mich auf Euch verlassen, mein Freund? Mehr als
Freund – Mentor, mein
zweiter Vater?«
    »Ihr könnt Euch auf mich verlassen,
Hoheit.« Die
letzten Worte waren kaum mehr als ein ersticktes Flüstern.
    Edmund kehrte in die Höhle zurück, um zu
seinem
Volk zu sprechen. Baltasar folgte ihm nicht gleich, er mußte
sich erst fassen.
    Als der Prinz gegangen war, hob der Nekromant
den Kopf. Unaussprechlicher, herzzerreißender Kummer hatte
die bleichen Züge
verheert; der Mann schien um Jahre gealtert zu sein. Der Blick der
zwingenden,
schwarzen Augen fiel auf Alfred, der wie vor einem tätlichen
Angriff
zurückzuckte, glitt von dem zitternden Körper des
Sartan ab und durchbohrte
Haplo. Ich bin kein schlechter Mann. Aber ich bin verzweifelt. Haplo
glaubte
den Nachhall der Worte des Nekromanten in der feuerhellen Dunkelheit zu
hören.
    »Ja, mein Prinz«, gelobte Baltasar leise,
entschlossen. »Ihr könnt Euch auf mich verlassen.
Unser Volk ist in guter
Obhut.«
    Nekropolis, Abarrach
    »Euer Majestät, eine Nachricht von
Jonathan, dem
Herzog Felsengard.«
    »Herzog Felsengard? Ist er nicht
gestorben?«
    »Der jüngere. Euer Majestät. Ihr
erinnert Euch,
Sire, daß Ihr ihm und seiner Frau die Aufgabe
übertragen habt, die
Eindringlinge zu vertreiben, die am jenseitigen Ufer aufgetaucht sind
…«
    »Ach ja. Tatsächlich.« Der
Herrscher runzelte
die Stirn. »Das Schreiben betrifft die Invasoren?«
    »Ganz recht, Euer Majestät.«
    »Laßt den Thronsaal
räumen«, ordnete der
Herrscher an.
    Der Kanzler, wohl wissend, daß in dieser
Angelegenheit Diskretion vonnöten war, hatte bewußt
leise gesprochen, nur für
Seiner Majestät Ohren bestimmt. Der Befehl, den Thronsaal zu
räumen, kam nicht
überraschend, noch brachte er ihn in Verlegenheit. Er brauchte
nichts weiter zu
tun, als dem stets wachsamen Hofmarschall einen Blick zuzuwerfen, schon
pochte
der Zeremonienstab auf den Boden. »Die Audienz Seiner
Majestät ist beendet«,
verkündete der Hofmarschall.
    Diejenigen, die gekommen waren, um Petitionen
einzureichen, rollten knisternd ihre Schriften zusammen, verstauten sie
in
röhrenförmigen Behältern und entfernten sich
unter zahlreichen Kratzfüßen. Die
Schranzen und adligen Müßiggänger, die es
zu ihrem Lebensinhalt gemacht hatten,
um Seine Majestät herumzuscharwenzeln und auf

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