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Feuersturm: Roman (German Edition)

Feuersturm: Roman (German Edition)

Titel: Feuersturm: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Bickle
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zurückverlangt. Sie haben Archivare hergeschickt, um sie einzupacken, und die haben sie in einen Laster geladen.«
    »Sie selbst haben die Vitrine geöffnet und sie aus dem Raum gebracht?« Anya schloss verzweifelt die Augen. Die Büchse der Pandora war sicher gewesen vor jeglichem spirituellen Zugriff … nicht jedoch vor der Dummheit der Menschen.
    »Ja. Sie haben sie in eine Kiste gepackt, auf eine Sackkarre gestellt und zu ihrem Laster gebracht.«
    »Zeigen Sie mir, wo der Laster stand.«
    Der Wachmann führte sie wieder hinaus zum Bordstein und zeigte auf eine verbrannte Stelle im Straßenbelag. »Und dann … dann sind einer der Archivare und der Fahrer in Flammen aufgegangen. Es war schrecklich. Sie sind auf die Straße gerannt. Jemand hat einen Feuerlöscher geholt, aber …« Die Hand des Wachmanns zitterte. »Einer wurde von einem Wagen erfasst. Ich weiß nicht, wer von den beiden.«
    »Wo ist der Laster?«
    Der Wachmann blinzelte verständnislos.
    »Der Laster mit der Büchse der Pandora. Wo ist er?«
    Der Wachmann schaute sich um. »Er war genau hier …«
    Anya ballte die Faust. »Hören Sie, Sie müssen Kontakt zu dem Museum aufnehmen, dem das Artefakt gehört. Sofort. Sagen Sie denen, sie sollen Ihnen die Autonummer, das Modell und das Baujahr nennen. Verstanden?«
    Der Wachmann blinzelte wieder. Er stand immer noch unter Schock.
    Anya rüttelte an seinem Arm. »Verstanden?«
    »Autonummer, Modell und Baujahr des Lasters …« Der Wachmann wiederholte die Anweisung mechanisch und griff zu seinem Funkgerät. Wenige Augenblicke später war er mit der Telefonzentrale verbunden und erkundigte sich nach dem Museum, von dem die Leihgabe stammte.
    »Was? Wozu wollen Sie das wissen?«, quäkte die Stimme am anderen Ende.
    Anya wollte nicht, dass der arme Mann noch mehr schlechte Nachrichten überbringen musste, also notierte sie die Informationen und rannte zu der nächsten Gruppe Polizisten. Sie bahnte sich mit Ellbogen einen Weg, bis sie jemanden gefunden hatte, dessen Dienstnummer mit einem S anfing. Der verantwortliche Sergeant vor Ort bellte gerade einigen anderen Uniformierten zu, den Verkehr umzuleiten. Es war eine Frau, und sie war gut einen Kopf kleiner als alle anderen. Doch Anya machte sie hauptsächlich durch den Klang ihrer Stimme ausfindig, die so klar und tragend war wie die einer Gospelsängerin.
    »Lieutenant Kalinczyk, DFD. Es hat einen Diebstahl im Museum gegeben«, erzählte Anya ihr atemlos.
    Der Sergeant regelte die Lautstärke des quäkenden Funkgeräts an der Schulter herunter. »Wollen Sie mich verarschen? Wir haben einen Unfall mit Verletzten, zwei brennende Personen …«
    »Ich glaube, das wurde inszeniert, um von dem Verschwinden eines Artefakts abzulenken. Die Büchse der Pandora.« Anya deutete mit den Händen die Höhe des Gefäßes an. »Ein großes Steingefäß. Verpackt in einer Kiste.«
    Der Sergeant kniff die Augen zusammen. »Dem Ding werden ja wohl nicht einfach Beine zum Davonlaufen gewachsen sein.«
    »Es ist in dem Laster, in den die Archivare es geladen hatten.« Anya reichte ihr den Zettel. »Wenn Sie diesen Laster zur Fahndung ausschreiben, können Sie es vielleicht zurückholen.«
    »Haben Sie eine Beschreibung der Tatverdächtigen?«
    »Ja. Eins achtundfünfzig, Anfang fünfzig, blond, blaue Augen, eine weiße Frau in einem hellblauen Hosenanzug. Hope Solomon alias Christina Modin. Sie ist vor einer Stunde aus DPD-Gewahrsam entkommen.«
    Der Sergeant griff zu seinem Funkgerät und gab eine Fahndung nach Hope und dem Wagen heraus. Schließlich nickte die Frau Anya zu. »Ich halte Sie auf dem Laufenden. Danke für die Information.«
    »Kein Problem.«
    Der Sergeant erteilte seinen Untergebenen weitere Anordnungen; Anya zog sich in die Menge zurück und sah sich stirnrunzelnd zum Museum um.
    Irgendetwas stimmte hier nicht. Sie hatte Magie außerhalb des Gebäudes gerochen.
    Aber nicht in seinem Inneren.
    Anya stieg erneut die Stufen hinauf und bahnte sich am Chaos vorbei einen Weg in das Museum. Männer in Anzügen waren aufgetaucht und wedelten mit Papieren herum. Anya nahm an, dass es sich um Manager des Museums handelte und ging ihnen aus dem Weg. Unauffällig schlüpfte sie in die Galerie zu der Sonderausstellung, wo sich die Geister rund um die Vitrine mit der Guillotine für gewöhnlich zu ihrer Party versammelten.
    Das Licht war gedämpft worden, um Energie zu sparen. Anya schloss die Tür hinter sich. Draußen erklangen hastige Schritte, doch die Tür

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