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Feuersturm: Roman (German Edition)

Feuersturm: Roman (German Edition)

Titel: Feuersturm: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Bickle
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Kinderspiel, ein paar Menschen zu verbrennen.«
    »Das Speichervolumen von diesem Ding muss gewaltig sein.« Brian platzte mit einem auf den Rücken geschnallten Computertower zur Hintertür herein. »Wahrscheinlich unterschätzen wir die Kapazität – ganz zu schweigen davon, wie viel Batteriestrom diese Kristalle speichern könnten.«
    Er stellte den Tower auf den Boden und umarmte Anya. »Ich bin froh, dass es dir gutgeht«, flüsterte er nah an ihrem Ohr.
    Anya erwiderte die Geste, wenn auch etwas steif. Sie sehnte sich nach dem warmen Gefühl von Brians Herzschlag an ihrer Wange, aber sie konnte das Klingeln ihres Gedächtnisses nicht abstellen, konnte nicht vergessen, was sie über ALANN herausgefunden hatte. Brian war ein Leichenräuber. Und Gott weiß was noch.
    Aber dafür war jetzt keine Zeit. Anya löste sich aus der Umarmung und drehte sich zu den anderen um. »Ich bin in der Gerichtsmedizin einem Geist begegnet. Er hat mir erklärt, wie ich die astrale Ebene – das Jenseits – aufsuchen kann, um Hope aufzuspüren. So, wie ich es sehe, dürfte das unsere einzige Möglichkeit sein.«
    Brian kniff die Augen zusammen. »Ein Geist in der Gerichtsmedizin? Und du bist sicher, dass du ihm trauen kannst?«
    Im Moment bin ich in Bezug auf ihn sicherer als in Bezug auf dich, dachte Anya, doch sie biss sich auf die Zunge und sagte: »Er nennt sich Charon. Er sagt, seine Aufgabe sei es, die Toten ins Jenseits zu bringen.«
    Ciro nickte. »Du bist einem Psychopomp begegnet.«
    »Einem was?«
    »Einem Geist, der die frisch Verstorbenen ins Jenseits geleitet. Solltest du je mit einem Jungianer sprechen, dann würde er den Psychopomp als den Vermittler zwischen dem bewussten und dem unbewussten Geist darstellen.« Ciros Augen glänzten. »In vielen Traditionen nennt man sie auch die ›Ammen‹ der Sterbenden.«
    »Kann man ihnen trauen?«, fragte Brian.
    »Sie sind keine Richter. Charon wird Anya nicht aus eigenem Antrieb in den Himmel oder die Hölle führen. Psychopomps sind so etwas wie U-Bahn-Fahrer. Er bringt dich an den Ort, auf den dein Ticket ausgestellt ist.«
    »Und wie kommst du zurück?«, fragte Brian, der seine Finger fest in die ihren geschlungen hatte.
    »Wenn die Lebenden die astralen Ebenen bereisen, sind sie durch ein ätherisches Band mit ihrem Körper verknüpft«, erklärte Ciro. Es reicht vom Nabel des astralen Doppelgängers zu dem des physischen Leibs. Es wird nicht von Zeit und Raum begrenzt und dehnt sich ewig.«
    »Leslie hatte auch eines«, sagte Anya. Sie erwähnte nicht, dass es genauso funktioniert hatte, wie Ciro es beschrieben hatte, bis Hopes Strudel die Verbindung gekappt hatte.
    »Im Notfall können wir dich zurückholen«, sagte Ciro. »Wir müssen dich nur kräftig zwicken oder schütteln, bis du wieder wach bist.«
    »Was ist mit Sparky? Und mit dem Gelege?« Anyas Stirn legte sich in Falten, als sie Sparkys Kopf betrachtete, der aus der Badewanne herauslugte.
    »Ich weiß nicht, wie sich das alles auf Vertraute auswirkt«, gestand Ciro. »Ich weiß, dass sie die astralen Ebenen nach Belieben durchstreifen, demnach sind sie in der Lage, sich auch dort zumindest teilweise ihren freien Willen zu bewahren.«
    »Kann ich sie nicht hierlassen?« Anya wollte sie sicher im Schutz eines magischen Kreises wissen.
    »Unwahrscheinlich. Du bist mit deinem Vertrauten verbunden. Viele Leute begegnen ihren Vertrauten sogar zuerst auf der astralen Ebene. Wenn du gehst, wird er dir folgen.«
    Anya befreite sich von Brians Griff, ging zu der Badewanne mit den Klauenfüßen und setzte sich auf den Rand. Sie streichelte Sparky von der Nasenspitze bis zum Schwanzende und fühlte die Wärme seiner Haut. »Ich will dich da nicht mit hineinziehen, Sparky.«
    Der Salamander richtete sich auf, sah sie aus seinen ernsten Kugelaugen an und leckte über die Seite ihres Gesichts. Unerwartet rannen ihr Tränen über die Wangen. Ganz gleich, welcher verrückte Mist in dieser oder einer anderen Welt geschah, auf Sparky konnte sie sich immer verlassen.
    »Ich halte das nicht für eine gute Idee«, sagte Brian. »Es muss doch auch noch eine andere Möglichkeit geben.«
    »Wenn Hope tatsächlich verschwunden ist, dann gibt es vielleicht keinen anderen Weg, sie aufzuspüren.« Katie schüttelte den Kopf. »Wenn die Polizei sie nicht findet, dann ist Charon vielleicht unsere einzige Hoffnung.«
    »Zur Abwechslung bin ich Brians Meinung«, meldete sich Jules zu Wort. »Durch andere Welten zu streifen hat Leslie

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