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Feuersturm: Roman (German Edition)

Feuersturm: Roman (German Edition)

Titel: Feuersturm: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Bickle
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liebevollen Fürsorge der Sanitäter und des Salamanders war Anya stinksauer.
    Marsh begutachtete den Brandort: ein vollständig niedergebranntes Polizeifahrzeug und eine langsam verlöschende Karosserie eines Übertragungswagens. Die Straße war feucht vom Löschschaum, und die roten Warnleuchten der Feuerwehrwagen flackerten über die Wände der umstehenden Gebäude.
    »Ein Polizist tot, einer schwer verletzt.« Marsh nahm Anya die Liste der beschlagnahmten Gegenstände ab. »Ein Nachrichtensprecher mit Brandverletzungen.«
    Anya kniff die Augen zu. »Hören Sie, es ist nicht meine Schuld, dass Sarvos sich so viel Zeug ins Haar schmiert. Funkenflug und Stylingprodukte aus Spraydosen sind ein unheiliges Gespann.« Dennoch hatte sie ein schlechtes Gewissen. Wäre sie nicht gewesen, dann wäre der Reporter gar nicht hergekommen.
    »Schätze, er kommt darüber hinweg, auch wenn er ab jetzt Dauerkunde im Hair Club werden wird«, grollte Marsh. »Und Ihre Verdächtige ist verschwunden.«
    Anya stöhnte. »Sie saß auf dem Rücksitz, als der Wagen hochgegangen ist.«
    »Da ist sie aber nicht mehr. Keine Knochen und auch keine anderen Spuren von ihr. Sehen Sie es sich ruhig selbst an.«
    Anya schob sich hinaus auf die Straße und humpelte zu dem ausgebrannten Streifenwagen. Sie selbst war so weit entfernt gewesen, dass die Explosion sie lediglich aus der Gefahrenzone geschleudert hatte, womit sie es besser getroffen hatte als die meisten Polizisten. Als sie sich die Rückbank ansah, erblickte sie nur geschmolzenes Plastik, das verbeulte Gitter, das die Vordersitze vom Fond trennte, und das Funkeln eines Gurtverschlusses aus Metall.
    Sparky, der immun gegen Feuer war, schlängelte sich in das Wrack. Er schnüffelte am Fahrersitz und legte eine Pfote auf die Hupe. Zu seiner Freude und zur Verwirrung der Rettungsleute gab diese einen schwachen, verzerrten Ton von sich, der an den Schrei einer Gans unter einem Rasenmäher erinnerte.
    »Scheiße«, murmelte sie.
    »›Scheiße‹ ist das richtige Wort. Sie haben sie entkommen lassen.« Marsh schüttelte den Kopf.
    Anya verkniff sich eine Entgegnung. Sie war Minuten nach der Explosion zu sich gekommen, hatte neben dem Haus gelegen, und der Salamander hatte ihr Gesicht abgeleckt. Der Wagen hatte in Flammen gestanden. Jemand hatte ihr etwas zugerufen, und dann war ein Krankenwagen eingetroffen.
    Doch insgeheim hatte sie gehofft, dass das Miststück so viel Anstand besessen hatte, sich durch den Anschlag selbst in Jenseits zu befördern.
    Aber so viel Glück hatte sie nicht.
    »Ich lasse Hope Solomon zur Fahndung ausschreiben«, blaffte Marsh. »Ich will, dass sie geschnappt wird, ehe noch mehr in Flammen aufgeht.«
    Anya presste grimmig die Lippen zusammen. »Das verspreche ich, Sir.«
    Ein Polizeifunkgerät knisterte im Hintergrund, und Anya spitzte die Ohren. »… zehn-dreiunddreißig, 5200 Woodward Avenue.«
    Das war die Anschrift des Detroit Institute of Arts. Und eine 10-33 besagte, dass Alarm ausgelöst worden war.
    Anya rannte zu ihrem Wagen.
    Hope hatte all ihre Reliquienbehälter verloren, und sie war wild entschlossen, sich einen neuen zu beschaffen.
    Zwei Stufen auf einmal nehmend rannte Anya zum DIA hinauf. Sparky hastete direkt hinter ihr her. Die Szenerie war ein einziges Durcheinander aus flackernden roten und blauen Warnleuchten und herumrennenden Leuten: Ersthelfer, Sanitäter, Feuerwehrleute, Polizisten und Museumsangestellte. Zwei Leute wurden auf Tragen fortgebracht. Ein zerknautschter Wagen stand seitlich auf der Woodward Avenue. Daneben sammelten sich Gaffer vor einem Absperrband.
    Anya stürmte zur Tür hinein und raste durch die Große Halle. Sie nahm Brandgeruch wahr und betete, dass die Magie, die Katie auf dem Boden des Ausstellungsraums gewirkt hatte, stark genug gewesen war, um Hope abzuwehren.
    An der Tür zur griechisch-römischen Ausstellung blieb Anya stehen. Die Vitrine, in der die Büchse der Pandora ausgestellt worden war, stand weit offen, und dort, wo der Pithos gewesen war, war nun ein leerer Platz. Sparky schlenderte zum Rand des Kreises, übertrat ihn aber nicht. Der Kreis schien immer noch intakt zu sein. Wie zum Teufel war Hope an das Artefakt rangekommen?
    Sie zupfte am Ärmel eines Mannes in der Uniform eines Museumswächters. »Was ist mit dem Pithos passiert … mit der Büchse der Pandora?«
    Die Augen des Wachmanns weiteten sich vor Angst. »Na ja, nach dem, was hier passiert ist … das Museum, dem sie gehört, hat sie

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