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Feuertango

Feuertango

Titel: Feuertango Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Mignani
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blutüberströmte Frau hing in seinem Griff, und er hielt ihr ein Messer an die Kehle. Alexis wusste nicht, ob es ein Segen war, dass sie lebte.
    „Trevor“, entwich es ihr. „Was hast du getan? Rede mit mir. Das bist doch nicht wirklich du.“
    „Einen Trevor hat es nie gegeben, Baby.“ Spöttisch verzog er die Mundwinkel, was sein Gesicht in eine Fratze verwandelte. Die letzten Wochen hatten sich in seine Gesichtszüge eingegraben. In seinen Augen stand der pure Wahnsinn. Er hatte an Gewicht verloren und schien knapp davor, komplett durchzudrehen.
    Er warf Hazel zwei Paar Handschellen vor die Füße. „Fessel die Handgelenke der prüden Schlampe hinter ihrem Rücken. Ich brauche nicht zu sagen, was passiert, wenn du es nicht tust.“
    Ein furchtbares seelenloses Lachen kroch über seine Lippen. Alexis hatte niemals zuvor einen Laut gehört, der so widerlich war. Die Klinge blitzte bedrohlich.
    „Ich werde Keith und Sean wegnehmen, was sie am meisten lieben. Scheibchenweise.“
    Hazel bückte sich und hob die Handschellen auf. Alexis erkannte ein Paar wieder. Es waren dieselben, die er ihr zum Geburtstag geschenkt hatte. In ihnen waren ein A und ein T eingraviert.
    „Mach schon, du Hure. Ich sage es nicht erneut.“ Er riss an den Haaren von Alice, so hart, dass sie sogar in ihrer Bewusstlosigkeit wimmerte. Hazel zögerte, versuchte Zeit zu schinden. Wo war Vino? Unbewusst huschte Alexis’ Blick zur Terrassentür. Der Hund war vorhin in den Garten gelaufen.
    „Wartest du etwa auf den Köter?“ William grunzte, ganz das menschliche Schwein, das er war. In seinen Augen funkelte in diesem Moment kein Irrsinn, sondern blanker Hass. Mit ihm zu reden war sinnlos, aber vielleicht würden die Sullivans rechtzeitig eintreffen. Wo war der Posten von Gregory?
    Trevor zog eine Pistole aus seinem Hosenbund und entsicherte sie. Dann zielte er auf Alexis.
    „Hazel, du hast doch gelernt zu gehorchen. Fessle sie oder ich schieße ihr in die Kniescheibe.“
    Hazel hob die Handschellen auf, und sie klickten um Alexis’ Handgelenke.
    „Deine vor dem Körper.“
    Jetzt waren sie ihm hilflos ausgeliefert.
    „William, wieso …“
    Er schubste Alice auf den Boden, holte aus und schlug Hazel so fest ins Gesicht, dass sie hinfiel. Zum Glück war sie so geistesgegenwärtig, sich zusammenzurollen, sodass ihr Kopf nicht auf die Holzdielen knallte. Die Freundin hatte sich dermaßen im Griff, dass sie es schaffte, nicht in Tränen auszubrechen.
    „Nein, nein“, zischte er und hob mahnend den Zeigefinger. „Für ein Frage- und Antwortspiel haben wir keine Zeit.“ Er zog eine Rolle Klebeband hervor und klebte erst ihr und dann Hazel jeweils ein Stück über den Mund. Er deutete mit dem Lauf zur Küchentür. Sie hatten keine Chance, sich ihm in irgendeiner Weise zu widersetzen. Alice lag bewegungslos auf dem Boden. Alexis wusste nicht, ob sie noch lebte. Sie betete, dass die Sullivans rechtzeitig eintrafen, um wenigstens sie zu retten. Hazel funkelte William hasserfüllt an. Alexis befürchtete, er würde sie erneut schlagen, doch das hob er sich für später auf, das sah sie ihm deutlich an. Er würde sie und Hazel nicht sofort töten. Sobald er sie an den Ort seiner Wahl gebracht hatte, würde er sie beinahe zu Tode quälen und dann Keith oder Sean benachrichtigen.
    Hazel rappelte sich auf die Füße. Sie schwankte, hob jedoch stolz den Kopf, und Alexis sah ihr an, wie viel es sie kostete, nicht zu weinen. Alexis lief neben Hazel durch den Garten, Richtung Mauer, die das Grundstück umschloss. Sie näherten sich einem qualvollen Tod. Der einzige Zugang zum Anwesen war eine Tür, und einer von Gregorys Männern bewachte sie. Alexis glaubte nicht, dass Gregory ihn abgezogen hatte, und Minuten später entdeckte sie ihn blutüberströmt auf dem Boden. Sie kannte nicht einmal seinen Namen.
    Hart traf William mit seinem Stiefel ihr Gesäß, sodass Alexis auf die Knie stürzte.
    „Ein wenig schneller, die Damen. Oder ich trete nächstes Mal so fest zu, dass euch Hören und Sehen vergeht.“ An den Haaren riss er sie auf die Füße.
    Alexis hatte nicht gewusst, dass sie einen dermaßen glühenden Hass empfinden konnte. Doch er sprang sie mit einer Vehemenz an, die in ihr den Wunsch erweckte, William mit bloßen Händen zu töten, auf ihn einzuschlagen, bis seine Visage als blutige Masse unter ihren Fäusten lag. Was er Grace, Alice, Amanda und den anderen Frauen angetan hatte, konnte durch nichts entschuldigt werden. Seine

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