Feuertango
gewesen war – eine sinnliche Stimmung, die auch sie erfasst hatte. Nicht nur mit Keith hatte sie geflirtet, allerdings war es ihr nur bei ihm ernst gewesen. Wenn er gewollt hätte, hätte sie die Nacht in seinem Bett verbracht, berauscht durch die ausgelassene Party und seine Nähe, in der sie sich außerordentlich wohlgefühlt hatte. Jedoch hatte er sich wie ein Gentleman vor der Tür mit einem Kuss von ihr verabschiedet, der viel zu züchtig für ihren Geschmack ausgefallen war. Jetzt war sie froh, dass er ihren Gemütszustand nicht ausgenutzt hatte.
Zuerst musste sie die Angelegenheit mit Trevor beenden, daher war Keith bestimmt nicht weiter gegangen. Irgendwie war sie emotionslos, sobald sie an Trevor dachte. Nicht ein Quäntchen Missmut brachte sie ihm entgegen, als wäre er eine blanke Leinwand, von der sie jede Farbe gewischt hatte, dermaßen gründlich, dass nicht einmal ein Farbpartikel übrig blieb. Ihre Beziehung war schon lange keine mehr, und sie würde es heute Abend zu Ende bringen.
Ihr Knie tat kaum noch weh, stellte sie erleichtert fest. Sie lief aus der Zimmertür, um sich auf die Suche nach der Küche zu machen. Sallys Wegbeschreibung hatte sie vergessen, obendrein besaß sie das Orientierungsvermögen eines betrunkenen Molches. Sollte sie nach rechts oder links gehen?
Alexis blieb lauschend stehen, sobald sie das Erdgeschoss erreichte. Sie hörte Stimmen und ein leises Lachen.
„Viola!“, rief John. Da musste die Küche sein. Sie bog um eine Ecke, durchquerte einen Gang, wobei sie auf die sinnlichen Gemälde und Statuen starrte, die den Flur säumten. Und dann quietschte Viola, gefolgt von einem entrüsteten Aufschrei. Alexis stoppte abrupt im Türrahmen, als wäre sie gegen eine Wand gelaufen, wollte sich im ersten Moment diskret zurückziehen, ehe die beiden sie bemerkten, obwohl sie ihr den Rücken zudrehten. Doch sie konnte es nicht.
Viola lag mit blankem Po und dem Oberkörper über der Querseite einer gepolsterten hohen Truhe. John zog gerade seinen Gürtel mit einem Geräusch aus den Schlaufen, das Alexis wie ein Echo zwischen den Schenkeln spürte, weil es sich so heiß anhörte, eine sinnliche Bedrohung, die auf weitere schmerzvolle Taten hindeutete, die die größte Lust versprachen.
„Wie viele, Viola?“, fragte er mit einer Stimme, die so einschüchternd obendrein erotisch wirkte, dass ihr Magen sich ebenso nervös zusammenzog, als würde sie auf dem höchsten Hindernis bei Step by Step stehen.
„Du kannst mich mal … Maestro!“
John lachte bei den inbrünstig ausgestoßenen Worten. Maestro … Master, die Titel surrten durch ihren Verstand. Er legte seinen Gürtel neben sie, wickelte sich anschließend das honigblonde Haar seiner Frau um die Hand und zog ihren Kopf in den Nacken.
„Mit Vergnügen!“
„Das ist unfair“, kreischte Viola. „Was kann ich dafür, dass Dummzelot so ein Idiot ist!“
„Dummzelot! Meine Figur heißt Johnzelot, und du hast sie eiskalt abgeschlachtet, nachdem du dir mein Vertrauen erschlichen hast.“
„Zu blöd!“
„Ich hätte gleich wissen müssen, dass du Paintanella bist, du hinterhältiges Biest.“ Seine Hand klatschte hart auf ihren Po. Alexis zuckte zusammen, als hätte John sie geschlagen. Wenn sie die Glut berücksichtigte, die sich in ihrem Unterleib ausbreitete, dann hatte sie zumindest in ihrer Fantasie Violas Platz eingenommen. Zudem tauschte sie John gegen Keith aus.
Viola kreischte empört. „Aber jetzt habe ich die Flammenwerfdinger und dein Gold“, sagte sie mit äußerster Genugtuung in der Stimme. „Du kannst mich nicht dafür bestrafen.“
„Und ob ich das kann. Es sei denn …“
„Vergiss es, du … du … Loser!“
„Dann sollst du erhalten, was dir zusteht. Möchtest du dein Wort sagen?“ Er kniff Viola in den Po, die wild strampelte.
„Nein.“
„Loser!“, murmelte er wie ein Rächer in einer eiskalten Winternacht. Alexis verstand nicht, wieso Viola nicht um Gnade flehte. Sie war sich sicher, sie würde betteln und alles tun, nur damit er ihr nichts antat.
Bist du dir da so sicher?
„Dachte ich es mir doch.“ John knebelte seine Frau mit einem Tuch, das er aus der Tasche seiner Jeans zog. „Und für das Weglassen meines Titels, deine Beleidigungen und dein kratzbürstiges Verhalten bekommst du zehn zusätzliche Schläge! Paintanella!“ Er schnaubte wie ein wütender Hengst. „Zusammen mit denen für dein Vergehen wären es fünfundzwanzig.“ John lachte überaus schurkisch.
Er
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