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Feuertango

Feuertango

Titel: Feuertango Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Mignani
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einzuschätzen, trotz der ausführlichen Gespräche. Das war Theorie, und sie unterschied sich beträchtlich von der Praxis. Sie saß nicht gemütlich auf einem Sessel, um den Film zu betrachten und egal wie aufregend er war, sie war nur eine Beobachterin. Doch jetzt stand sie inmitten eines Filmes in brillanter 3D-Qualität, und sie roch, hörte, spürte alles in einer Intensität, die sie niemals für möglich gehalten hätte. Sie war erregt, nervös und unglaublich lebendig.
    „Möchtest du gemeinsam mit mir die Gäste begrüßen, meine kleine aufgeregte Alexis?“
    Sie hatte gedacht, er würde ihr Befehle erteilen, so wie Trevor es immer getan hatte.
    Hör auf, an Trevor zu denken. Er wird sonst wie Kaugummi an dir kleben.
    „Sehr gern.“
    „Dann komm.“ Keith legte den Arm um ihre Schultern, die Geste beschützend, aber auch besitzergreifend. Es gefiel ihr. Sie gratulierte sich, dass sie die Korsage gewählt hatte. So konnte sie ihn auf der Haut spüren, einer Haut, die vibrierte, pulsierte, ihr den Verstand raubte, nur allein weil er sie berührte – eine seltsame Anziehungskraft, die sie sich nicht erklären konnte.
    Sie stand neben Keith, als sie die Gäste begrüßten, und all die Namen und Gesichter rauschten an ihr vorbei. Die Besucher sahen fast normal aus, als würden sie irgendeine Ausstellung besuchen, mit Blumengemälden oder Klecksen auf einer Leinwand, außer dass sie zum Teil viel nackte Haut zeigten. Sie hatte sich ein Bild zurechtgelegt, das völlig falsch war. Doch sie ahnte, sie würde heute auch andere Facetten zu sehen bekommen, falls sie es wünschte. Das Problem war jedoch, dass sie nicht sicher war, wie ihre Wünsche aussahen, im Gegensatz zu Keith, der so selbstsicher wirkte. Ob er bereits genau wusste, was er ihr antun wollte?
    Natürlich weiß er das! Und du vertraust ihm, denn ansonsten würdest du zu Hause unter deiner Bettdecke liegen, dich verstecken, so wie du es jahrelang getan hast.
    Er verschlang seine Finger mir ihren und zog sie ins Haus, nachdem der Gästestrom endlich abgeklungen war. Sie liebte es, wenn er sie berührte, egal wo. „Lust auf eine private Tour?“
    „Sehr gern.“
    Er nahm zwei Gläser vom Tablett eines Kellners und reichte ihr eins. „Ein Glas Alkohol darfst du trinken. Solltest du nach einem weiteren verlangen, signalisierst du mir, dass du nicht mehr willst, als dir die Gemälde und Statuen anzuschauen.“
    Sie hatte ihn völlig falsch eingeschätzt, war dem Irrtum erlegen, dass er sich auf sie stürzen würde und ihr keine Möglichkeit zur Flucht bliebe. Stattdessen überließ er ihr die Wahl, für welche Tür sie sich entscheiden wollte. Er hob sein Glas, und Alexis stürzte den Sekt mit Johannisbeersaft in zwei Zügen hinunter, sodass sie prompt einen Schluckauf bekam.
    „Bist du immer so gierig?“ Keith nahm ihr sichtlich amüsiert das Glas aus den Händen und trank auch seines leer. Verdammt, sie hätte nach dem Frühstück etwas essen sollen. Ihr entschlüpfte ein Kichern.
    „Bei manchen Dingen lohnt es sich, unersättlich zu sein.“ Sie hatte die Lust zu flirten seit ihrem Geburtstag neu entdeckt. Mit Keith machte es einen Heidenspaß, denn seine Reaktionen waren für sie an dem heutigen Abend unberechenbar.
    Er drapierte den Arm um sie, und seine Hand lag auf ihrer Taille, wo sie unter den Stoff der Korsage rutschte, sobald sie sich bewegte. Keiths Wärme erfasste sie, und er steuerte mit ihr einen Raum an, der rechts von ihnen lag. Das Sadasia hatte dunkle Holzbalken, doch der Rest der Wände war weiß. Er blieb mit ihr vor einer Statue stehen. Zwei Engel umarmten sich, die Flügel drapiert um ihre Körper. Der weibliche Engel hatte den Kopf zurückgeworfen, das Antlitz gefangen in ewiger Lust.
    Sie schlenderten weiter, bis sie ein Gemälde erreichten. Alexis starrte auf die Abbildung von Iris und Tom, die sie auf der Party im Federzirkel kennengelernt hatte. Die schöne Brünette kniete auf allen vieren nackt auf dem Boden, das Gesicht dem Betrachter zugewandt, und Tom stand, gekleidet in dunkles Leder, mit einer Gerte in seiner Hand hinter ihr.
    „Beschreib mir deine Gefühle, wenn du es ansiehst“, wisperte Keith in ihr Ohr. Er stellte sich hinter sie und legte eine Hand auf ihren Bauch. Die andere liebkoste ihre Kehle. Wie sollte sie formulieren, was sie fühlte? Die Abbildung erregte sie so sehr, dass ihr Geschlecht feucht und ihre Nippel hart wurden. Oder vielleicht lag es an Keith, der ihre Sinne benebelte?
    „Die Szene ist

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