Feuertango
Erfahrung bringen, was es damit auf sich hatte.
„Alexis, darf ich dir Ricardo vorstellen?“
Der hochgewachsene Mann erfasste ihre Hand und führte sie an seine Lippen. „Herzlich willkommen. Ich habe schon viel über dich gehört.“
Oh Mann, wenn das so weiterging, wusste sie, wie sich eine Frau in den Wechseljahren fühlen musste. Erneute Hitze brach auf ihrer Haut aus. Erleichtert bemerkte sie Hazel, die auf sie zustürzte und das gleiche Kleid wie Viola trug, nur war ihres leuchtend blau.
„Alexis, da bist du ja endlich.“ Sie umarmte sie genau so herzlich, wie Viola es getan hatte, und küsste danach Sean kurz auf den Mund. „Komm, ich zeig dir dein Zimmer.“ Sie riss Sean die Tasche von der Schulter, und ehe Alexis Luft holen konnte, stand sie bereits im Eingangsbereich. „Du kannst dir später alles ansehen. Wir müssen uns beeilen. Die Gäste treffen jeden Moment ein. Keith zieht sich gerade um.“ Sie lief die geschwungene Treppe hoch und bog rechts in einen Gang ein, der mit einer geschlossenen Tür und einem Nummernpad gesichert war. „Das ist eine Vorsichtsmaßnahme, um den privaten Bereich von dem öffentlichen Teil des Sadasias abzutrennen. Dein Zimmer ist direkt neben dem von Keith hinter der Ecke. Ein paar der Gästezimmer sind für besondere Gäste und liegen im privaten Flügel.“ Sie tippte die Nummer ein, und sie betraten einen weiteren Gang. Nach einigen Metern erreichten sie ihr Ziel. Die Tür stand offen. Hazel ließ ihr keine Zeit, den geräumigen Raum zu bewundern, der mit dunklen Dielen, weißen Wänden und Farbakzenten in Brauntönen daherkam. Sie scheuchte sie hinaus, nachdem sie die Tasche auf das Bett geworfen hatte.
„Die Zeit läuft uns davon. Komm. Keith wartet auf dich.“ Sie fasste nach ihren Händen. „Deine Aufregung ist dir deutlich anzusehen. Magst du Sekt mit Johannisbeersaft? Ich liebe das Zeug. Es wird deine Nerven beruhigen. Und Keith wird sich gut um dich kümmern. Er ist ein großartiger Mann und ein verdammt guter Master.“
Ob Keith jemals …
Sie liefen um die Ecke des Ganges, und Alexis prallte gegen etwas Hartes. Starke Hände umfassten ihre Schultern, und ihr Herz beschloss, in einem teuflischen Takt zu schlagen. Sein Duft umschwebte sie. Keith!
„Alexis.“ Seine dunkle Stimme floss über sie wie die Berührung einer Feder, die ihre Haut zum Klingen brachte. Die Zeit kristallisierte, sobald sie in seine braunen Augen starrte. Selbst der Atem stockte ihr in den Lungen.
„Du siehst bezaubernd aus, Cara.“
Keith legte seine Hand um ihren Nacken und küsste sie mit warmen Lippen auf den Mund. Der Hauch eines Kusses, ein sanftes Versprechen, das dies nur der Beginn war. Mit den Fingerspitzen folgte er der Kontur ihrer Schulter, und die zärtliche Berührung jagte einen Schauder über ihren Leib.
„So empfindlich“, wisperte er an ihrem Ohr.
Ein Räuspern riss Alexis aus der Starre. „Keith, du versperrst mir den Weg.“ Hazel kicherte.
Keith trat zur Seite, und die Luft entwich endlich aus ihren Lungen. Alexis betrachtete ihn, bemerkte, wie gut die schwarze Hose mit dem weißen Hemd ihm stand, dass sein dunkles Haar noch feucht von der Dusche war sowie die geheimnisvollen Schatten, die sein raues Gesicht betonten. Ja, das war das passende Wort. Er war rau wie eine Herbstnacht in den Highlands.
„Lass ihr ein wenig Sauerstoff zum Atmen, du Lustwombat.“ Hazel rannte schnell an ihm vorbei und hastete mit schwingenden Hüften den Gang hinunter.
„Ich liebe und hasse dieses Biest. Diesen Spitznamen von ihr werde ich nie wieder los.“ Keith lachte herzhaft und sah auf Alexis herab, mit einer Intensität, die ihr förmlich auf der Kopfhaut brannte. „Du hast dich getraut, in die Höhle des Sadasias zu kommen.“
„Als hätte ich eine Wahl. Ich komme beinahe um vor Neugierde, Sehnsucht und Nervosität.“
„Ich weiß, denn schließlich habe ich geplant, mehr mit dir zu tun, als dich nur zu verführen.“
Aus seinem Mund klangen die Worte lockend wie die personifizierte Sünde, weder prahlerisch noch arrogant. Aber auf welche Weise würde er sie verführen? Mit Schmerz, der genauso lustvoll war, wie sie es sich immer vorgestellt hatte, der sie davontragen würde, bis sie nicht mehr wusste, wo oben und unten war? Auf starken Schwingen, die ihr zwar den Halt raubten, sie jedoch vor einem Sturz bewahrten? Er hatte ihr gesagt, dass er ihr Lustschmerz zufügen würde, doch vielleicht hatte er etwas anderes geplant. Sie vermochte ihn nicht
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