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Feuertaufe

Feuertaufe

Titel: Feuertaufe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrzej Sapkowski
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Treffpunkt gesandt wurde, ist restlos ermordet worden ... Cahir war nicht unter den Toten...«
    »Aha. Und Herr Vattier de Rideaux schöpfte Verdacht? Und statt einfach den nächsten Emissär zum Kommando zu schicken und um Erklärungen zu bitten, legt er mir gleich einen Hinterhalt. Befiehlt, mich nach Nastrog zu schleppen und zu verhören. Bezüglich der Ereignisse auf Thanedd.«
    Der Agent schwieg.
    »Hast du nicht verstanden?« Der Elf beugte sein schreckliches Gesicht über ihn. »Das war eine Frage. Sie lautete: Worum geht es?«
    »Ich weiß nicht... Das weiß ich nicht, ich schwör's ...«
    Faoiltiarna winkte, zeigte. Struycken heulte, wand sich, schwor bei der Großen Sonne, versicherte, von nichts zu wissen, weinte, warf den Kopf hin und her und spuckte den Sirup aus, mit dem man ihm das Gesicht dick eingeschmiert hatte. Erst als ihn vier Scioa'tael zu dem Ameisenhaufen trugen, entschloss er sich zu reden. Obwohl die Konsequenzen schlimmer sein konnten als die Ameisen.
    »Herr... Wenn jemand davon erfährt, bin ich ein toter Mann ... Aber ich gestehe Euch ... Ich habe geheime Befehle gesehen. Habe gelauscht... Ich werde alles sagen.«
    »Selbstverständlich.« Der Elf nickte. »Den Rekord im Ameisenhaufen, eine Stunde und vierzig Minuten, hielt ein gewisser Offizier von den Sondereinheiten König Demawends. Doch auch er hat schließlich geredet. Also, fang an. Schnell, zusammenhängend und konkret.«
    »Der Kaiser ist sich sicher, dass er auf Thanedd verraten wurde. Der Verräter ist Vilgefortz von Roggeveen, der Zauberer. Und sein Gehilfe namens Rience. Vor allem aber Cahir Mawr Dyffryn aep Ceallach. Vattier... Herr Vattier ist sich nicht sicher, ob nicht auch Ihr Eure Finger in diesem Verrat hattet, und sei es unwissentlich... Darum hat er befohlen, Euch zu entführen und unauffällig nach Nastrog zu bringen ... Herr Faoiltiarna, ich arbeite seit zwanzig Jahren bei der Aufklärung... Vattier de Rideaux ist mein dritter Chef...«
    »Zusammenhängender bitte. Und hör auf zu zittern. Wenn du aufrichtig zu mir bist, hast du Chancen, noch ein paar Chefs zu dienen.«
    »Obwohl es streng geheim gehalten wurde, wusste ich... Ich wusste, wen Vilgefortz und Cahir auf der Insel ergreifen sollten. Und es sah so aus, als sei es ihnen gelungen. Denn nach Loc Grim brachte man diese... wie heißt sie doch... na, die Königstochter von Cintra. Damals dachte ich, es sei ein Erfolg, Cahir und Rience würden Barone werden und dieser Zauberer mindestens Graf... Aber stattdessen ließ der Kaiser den Uhu rufen ... das heißt, Herrn Skellen, und Herrn Vattier, und befahl, Cahir zu ergreifen... Und Rience, und Vilgefortz ... Alle, die etwas über Thanedd und über diese Sache wissen konnten, sollten auf die Folter gespannt werden... Und Ihr auch ... Man konnte sich leicht denken ... nun ja ... dass es einen Verrat gegeben hatte. Dass eine falsche Königstochter nach Loc Grim gebracht worden war...«
    Dem Agenten stockte der Atem, er schnappte mit dem von Ahornsirup verklebten Mund nervös nach Luft.
    »Löst ihm die Fesseln«, befahl Faoiltiarna seinen Eichhörnchen. »Und er soll sich das Gesicht waschen.«
    Der Befehl wurde unverzüglich ausgeführt. Wenig später stand der Organisator des misslungenen Hinterhalts mit gesenktem Kopf vor dem legendären Anführer der Scioa'tael. Faoiltiarna betrachtete ihn gleichgültig.
    »Schüttle sorgfältig den Sirup aus den Ohren«, sagte er schließlich. »Spitze sie und streng dein Gedächtnis an, wie es sich für einen Spion von langjähriger Berufserfahrung gehört. Ich werde euch einen Beweis meiner Loyalität gegenüber dem Kaiser geben, einen vollständigen Bericht über die euch interessierenden Angelegenheiten. Du aber wirst alles, Wort für Wort, Vattier de Rideaux wiederholen.«
    Der Agent nickte eifrig.
    »Mitte des Monats Blathe, oder nach eurer Rechnung Anfang Juni«, begann der Elf, »nahm Enid an Gleanna Verbindung zu mir auf, die Zauberin, die als Francesca Findabair bekannt ist. In ihrem Auftrag kam bald darauf ein gewisser Rience zu meinem Kommando, anscheinend ein Faktotum des Vilgefortz von Roggeveen, jenes Magiers. Unter größter Geheimhaltung wurde der Plan einer Aktion ausgearbeitet, der die Ausschaltung einer gewissen Anzahl von Zauberern während der Zusammenkunft auf Thanedd zum Ziel hatte. Der Plan wurde mir als eine Aktion dargestellt, die die volle Unterstützung von Kaiser Emhyr, Vattier de Rideaux und Stefan Skellen habe, sonst hätte ich mich nicht zu

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