Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Feuertaufe

Feuertaufe

Titel: Feuertaufe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrzej Sapkowski
Vom Netzwerk:
einer Zusammenarbeit mit Dh'oine bereitgefunden, Zauberer oder nicht, denn ich habe in meinem Leben zu viele Provokationen gesehen. Das Engagement des Kaisertums in dieser Angelegenheit wurde durch die Ankunft eines Schiffes auf Kap Bremervoord bestätigt, das unter der Führung von Cahir, Sohn des Ceallach, stand, der mit besonderen Vollmachten und Befehlen versehen war. Gemäß diesen Befehlen sonderte ich aus dem Kommando eine spezielle Gruppe aus, die ausschließlich Cahir unterstehen sollte. Ich wusste, dass die Gruppe den Auftrag hatte, sich einer... bestimmten Person zu bemächtigen und sie von der Insel zu entführen.
    Nach Thanedd«, sprach Faoiltiarna nach einer kurzen Pause weiter, »segelten wir mit dem Schiff, auf dem Cahir angekommen war. Rience hatte Amulette, mit deren Hilfe er das Schiff in einen magischen Nebel hüllte. Wir fuhren in eine Höhle unter der Insel. Von dort gelangten wir in unterirdische Räume unter Garstang.
    Schon dort wussten wir, dass etwas nicht in Ordnung war; Rience empfing irgendwelche telepathischen Signale von Vilgefortz. Wir wussten, dass wir aus der Bewegung heraus in eine Schlacht eingreifen mussten. Wir waren bereit. Und das war gut, denn kaum waren wir aus dem Untergrund gekommen, gerieten wir in eine Hölle.«
    Der Elf verzog das verunstaltete Gesicht, als ob ihm die Erinnerung Schmerz bereite.
    »Nach anfänglichen Erfolgen begannen sich die Dinge zu komplizieren. Es gelang uns nicht, alle königlichen Zauberer zu eliminieren, wir hatten große Verluste. Der Tod raffte auch einige Magier hinweg, die der Verschwörung angehört hatten, andere wiederum begannen, ihre Haut zu retten und sich zu teleportieren. Zu einem bestimmten Zeitpunkt verschwand Vilgefortz, dann verschwand Rience und kurz nach ihnen Enid an Gleanna. Dieses letzte Verschwinden fasste ich als endgültiges Signal zum Rückzug auf. Ich erteilte den Befehl jedoch nicht, sondern wartete auf die Rückkehr Cahirs und seiner Gruppe, die sofort nach Beginn der Aktion aufgebrochen waren, um ihre Mission zu erfüllen. Da sie nicht zurückkehrten, begannen wir sie zu suchen.
    Von der Gruppe« - Faoiltiarna schaute dem Nilfgaarder Spion in die Augen - »war niemand am Leben geblieben, alle waren auf bestialische Weise abgeschlachtet worden. Cahir fanden wir auf der Treppe, die zum Tor Lara führte, zu dem Turm, der während des Kampfes explodierte und in Trümmer fiel. Er war verwundet und bewusstlos, es war offensichtlich, dass er den ihm erteilten Auftrag nicht ausgeführt hatte. Vom Objekt jenes Auftrags fand sich in der Umgebung keine Spur, und von unten, aus Aretusa und Loxia, drängten schon die königlichen Truppen herauf. Ich wusste, dass Cahir ihnen um keinen Preis in die Hände fallen durfte, denn er war der Beweis für die tätige Mitwirkung von Nilfgaard an der Aktion. Wir nahmen ihn und flohen durch die unterirdischen Gänge zu dem Hohlraum. Wir bestiegen das Schiff und fuhren ab. Von dem Kommando waren unser zwölf übriggeblieben, die meisten verwundet.
    Der Wind war uns günstig. Wir landeten westlich von Hirundum, versteckten uns in den Wäldern. Cahir versuchte seine Verbände abzureißen, schrie etwas von einem wahnsinnigen Mädchen mit grünen Augen, vom Löwenjungen von Cintra, von einem Hexer, der die ganze Gruppe abgeschlachtet habe, vom Möwenturm und von einem Zauberer, der wie ein Vogel flog. Er verlangte ein Pferd, befahl, auf die Insel zurückzukehren, berief sich auf kaiserliche Befehle, was ich in der gegebenen Situation für das Faseln eines Irren halten musste. In Aedirn tobte, wie wir wussten, schon der Krieg, ich betrachtete es als wichtiger, das dezimierte Kommando rasch wiederherzustellen und den Krieg gegen die Dh'oine weiterzuführen.
    Cahir war noch immer bei uns, als ich im toten Briefkasten jenen geheimen Befehl von euch fand. Ich wunderte mich. Obwohl Cahir offensichtlich seinen Auftrag nicht ausgeführt hatte, wies nichts darauf hin, dass er des Verrats schuldig sei. Aber ich zerbrach mir nicht lange den Kopf, kam zu dem Schluss, dass das eure Angelegenheit ist und dass ihr selbst damit zurecht kommen müsst. Als Cahir gefesselt wurde, leistete er keinen Widerstand, er war ruhig und resigniert. Ich befahl, ihn in einen Holzsarg zu legen und mit Hilfe eines mir bekannten Hav'caars an den im Brief bezeichneten Ort zu bringen. Ich war, gestehe ich, nicht geneigt, das Kommando zu schwächen, indem ich eine Eskorte mitgab. Ich weiß nicht, wer eure Leute am Treffpunkt ermordet

Weitere Kostenlose Bücher