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Feuertaufe

Feuertaufe

Titel: Feuertaufe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrzej Sapkowski
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hat. Und wo er sich befand, wusste ausschließlich ich. Wenn euch also die Version einer rein zufälligen Vernichtung eurer Abteilung nicht passt, dann sucht den Verräter bei euch, denn außer mir kanntet nur ihr Ort und Zeit.«
    Faoiltiarna stand auf.
    »Das ist alles. Alle diese Informationen entsprechen der Wahrheit. In den Verliesen von Nastrog hätte ich euch nicht mehr gesagt. Die Lügen und Erfindungen, mit denen ich vielleicht versucht hätte, den Untersuchungsführer und die Henker zufriedenzustellen, hätten euch eher geschadet als genützt. Weiter weiß ich nichts, insbesondere kenne ich nicht den Aufenthaltsort von Vilgefortz und Rience, ich weiß auch nicht, ob ihr sie zu Recht des Verrats verdächtigt. Ich teile auch ausdrücklich mit, dass ich nichts über die Königstochter von Cintra weiß, weder über die echte noch die falsche. Ich habe alles gesagt, was ich wusste. Ich gehe davon aus, dass Herr de Rideaux und Herr Skellen nicht mehr darauf aus sein werden, mir Hinterhalte zu legen. Die Dh'oine versuchen seit langem, mich zu ergreifen oder umzubringen, ich habe es mir daher zur Gewohnheit gemacht, alle, die mir eine Falle stellen, ohne Wenn und Aber zu exterminieren. In Zukunft werde ich auch nicht abwarten, ob einer davon nicht vielleicht ein Untergebener von Vattier oder Skellen ist. Ich werde dazu weder Zeit noch Lust haben. Drücke ich mich klar aus?« Struycken nickte, schluckte.
    »Nimm also ein Pferd, Spion, und verschwinde aus meinen Wäldern.«
     
    »Das heißt, in diesem Sarg wollten sie dich zum Henker bringen«, murmelte Milva. »Jetzt versteh ich, wenn auch nicht alles. Wieso versteckst du dich nicht irgendwo, sondern folgst dem Hexer? Er ist schrecklich sauer auf dich ... Zweimal hat er dir das Leben geschenkt...« »Dreimal.«
    »Zwei Male hab ich gesehen. Zwar, das warst nicht du, der dem Hexer auf Thanedd die Gräten gebrochen hat, wie ich erst dacht, trotzdem weiß ich nicht, ob es für dich sicher ist, ihm wieder vors Schwert zu laufen. Ich versteh nicht viel von euren Händeln, aber mich hast du ja gerettet, und irgendwie sieht man an deinen Augen, dass du gut bist... Darum sag ich dir, Cahir, kurz und knapp: Wenn der Hexer die erwähnt, die ihm seine Ciri nach Nilfgaard entführt haben, dann knirscht er mit den Zähnen, dass die Funken sprühen. Und wenn du ihn anspucken würdest, würde die Spucke zischen.«
    »Ciri«, wiederholte er. »Schön nennt er sie.«
    »Du wusstest es nicht?«
    »Nein. Mir gegenüber wurde sie immer Cirilla oder das Löwenjunge von Cintra genannt... Und als sie mit mir zusammen war... denn das war sie einmal... Sie hat kein Wort mit mir gesprochen. Obwohl ich ihr das Leben gerettet hatte.«
    »Soll der Teufel das alles verstehen.« Sie schüttelte den Kopf. »Ihr habt ein verwickeltes Schicksal, Cahir, verdreht und verschlungen. Das geht über meinen Verstand.«
    »Und wie heißt du?«, fragte er plötzlich.
    »Milva ... Maria Barring. Aber sag Milva.«
    »Der Hexer ist in die falsche Richtung unterwegs, Milva«, sagte er nach einer Weile. »Ciri ist nicht in Nilfgaard. Sie ist nicht nach Nilfgaard entführt worden. Wenn sie überhaupt entführt worden ist.«
    »Wieso denn das?«
    »Das ist eine lange Geschichte.«
     
    »Bei der Großen Sonne.« Fringilla, die auf der Schwelle stand, neigte den Kopf und betrachtete erstaunt ihre Freundin. »Was hast du mit deinen Haaren gemacht, Assire?«
    »Gewaschen«, sagte Assire var Anahid trocken. »Und frisiert. Komm herein, bitte, und setz dich. Geh vom Sessel, Merlin. Ksch!«
    Die Zauberin setzte sich auf den Platz, den der schwarze Kater widerwillig freigemacht hatte, und wandte den Blick nicht von der Frisur ihrer Freundin.
    »Hör auf, mich anzustarren.« Assire berührte mit der Hand ihre üppigen und glänzenden Locken. »Ich habe beschlossen, mich ein wenig zu verändern. Ich habe mir übrigens ein Beispiel an dir genommen.«
    »Ich« - Fringilla Vigo begann zu kichern - »habe immer als Sonderling und Aufrührerin gegolten. Aber wenn sie dich so in der Akademie oder bei Hofe sehen...«
    »Bei Hofe komme ich nicht vor«, schnitt ihr Assire das Wort ab. »Und die Akademie wird sich daran gewöhnen müssen. Wir leben im dreizehnten Jahrhundert. Höchste Zeit, mit dem Vorurteil Schluss zu machen, wenn eine Magierin sich um ihr Äußeres kümmere, sei das ein Beweis für Leichtfertigkeit und Kleingeistigkeit.«
    »Die Fingernägel auch.« Fringilla kniff leicht die grünen Augen zusammen, denen niemals

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