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Feuerteufel - Die Geschichte Von Simeon Und Usher

Feuerteufel - Die Geschichte Von Simeon Und Usher

Titel: Feuerteufel - Die Geschichte Von Simeon Und Usher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicole Henser
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auch die positiv belegten Geschöpfe aus dem Reich der Fantasie lebten zum
Teil in der Realität.
    Simeon hatte ihn nicht
angelogen, er hatte zumindest nicht so gewirkt. Usher hatte sich mehrfach davon
überzeugen können, dass er wirklich ein Dämon war, das unterstrich seine
Glaubwürdigkeit. Trotzdem hatte Usher das Gefühl, noch lange nicht alles zu wissen.
Die Wahrheit war gerade nur angekratzt. Wie sollte er damit umgehen?
    Natürlich standen nicht
an jeder Straßenecke Gnome herum und tagsüber musste man die Kreaturen der
Nacht nicht fürchten –, aber Usher konnte nie wieder sicher sein, einen echten
Menschen vor sich zu haben, nur weil er danach aussah. Der Schritt nach draußen
kostete ihn Überwindung.
    Im Deli gegenüber bestellte
er sich etwas zum Essen und musterte die anderen Kunden eingehend. Dafür bekam
er komische Blicke zurück. Starrte er zu sehr oder waren die Leute ebenso
misstrauisch wie er? Wussten sie Bescheid? Vielleicht war nur er so unwissend
gewesen? Oder er war paranoid.
    Ein älterer Herr stand mit
einer rothaarigen Frau vor der Gebäckvitrine und beobachtete ihn. Ganz sicher,
das bildete er sich nicht ein. Das Mädel wäre ein wenig mehr Aufmerksamkeit
wert gewesen, doch Usher war nicht in Stimmung.
    Der Mann versuchte, sein
Interesse zu verstecken, und schaute ihn verstohlen an. Trotzdem fühlte Usher,
wie sich die Nackenhaare aufstellten, es prickelte auf seiner Kopfhaut. Das gab
Ärger.
    Ohne sich etwas anmerken
zu lassen, bezahlte Usher sein Frühstück. Eigentlich hatte er Besorgungen
machen wollen, nun zog er es vor, sich erstmal in seine Wohnung zurückzuziehen.
So ganz hatte er die Zerstörung seines Weltbilds noch nicht verkraftet.
    Als er sich zur Tür wandte,
hörte er eine weibliche Stimme hinter sich: „Dürfen wir Sie kurz begleiten?“
    Usher drehte sich um und
sah in das Gesicht der hübschen Rothaarigen. Natürlich hatte sie seinen Fan von
der Kuchentheke im Schlepptau.
    „Eigentlich nicht“,
knurrte Usher und wollte sich abwenden. Im Moment war er zu sensibel, um sich
mit irgendwelchen Dingen zu befassen.
    „Bitte!“ Der
eindringliche, fast flehende Tonfall ließ ihn innehalten. Was konnte er für
diese Leute schon tun? Aber es blieb ihm nichts anderes übrig, anscheinend
musste er ihnen zuzuhören.
    „Dauert es länger?“ Er
seufzte innerlich, als die junge Frau ihn dankbar anstrahlte.
    „Ich bin Kate und das ist
mein Opa.“ Ihre blauen Augen fielen ihm auf. Usher schüttelte kurz ihre Hand und
nahm dann die ihres Großvaters.
    „Timothy o‘ Brien “, sagte dieser mit einem stark irisch eingefärbten
Akzent.
    „Mein Name ist Usher Grey“,
murmelte er verlegen. Erst jetzt bemerkte er, wie hübsch die Kleine war. Das lange Haar ringelte sich in feurigen
Locken um ihr Gesicht. Ihre Herkunft von der Grünen Insel war nicht zu
übersehen, der Teint war fast durchscheinend und sie hatte eine Million
Sommersprossen. Ihr Körper hatte genau die richtigen weiblichen Kurven:
atemberaubend.
    Eigentlich war Simeon
noch so in Ushers Gedanken, dass er kein amouröses Abenteuer in Erwägung zog, trotzdem
brummte der Kreisel wieder … Shit, er konnte nicht aus seiner Haut, sie hatte
ihn am Haken.
    „Ich kann mein Frühstück
auch hier essen. Dort drüben ist ein freier Tisch.“ Nachdem die beiden nickten,
bestellte Usher für sie alle Kaffee und steuerte die Nische an. Hier konnten
sie sich halbwegs ungestört unterhalten.
    „Sie sind ein …
Eingeweihter“, begann der alte Mann das Gespräch, als das Schweigen unangenehm wurde.
Zunächst hatte anscheinend niemand gewusst, wie sie starten sollten, nur Usher
hatte ungerührt in sein Baguette gebissen.
    „Bin ich das?“ Er
schluckte einen Bissen herunter und hoffte inständig, der Kaffee würde bald
serviert, denn sein Mund war staubtrocken. Was zum Henker sollte das bedeuten?
    Ein Mädchen brachte ihnen
die dampfenden Tassen und Usher nahm einen Schluck. Fluchend stellte er das
Getränk wieder weg, es war glühend heiß.
    „Sie tragen das Zeichen.“
Blauauge Kate nickte ernst und meinte offenbar, es müsste langsam bei ihm
klingeln.
    Doch Usher konnte den
Sinn dieser Aussage nicht erkennen. Er hatte geduscht und hatte auch kein
Graffiti auf seiner Jacke. „Ich habe nicht die leiseste Ahnung, wovon Sie
sprechen. Sie verwechseln mich mit jemandem.“
    Kate rührte Unmengen
Zucker in ihren Kaffee. Vielleicht trank sie lieber Tee und ihre Hände
brauchten etwas zu tun. Sie probierte und schaute ihn dann direkt

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