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Feuertod

Feuertod

Titel: Feuertod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel Isberner
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wichtig war.
    Dennoch tat es ihr um die hier Anwesenden leid, die immerhin bewiesen hatten, dass sie sich im Falle der Fälle verteidigen konnten. Würde sie einen Weg sehen, sie aus dem Gebäude zu bekommen, ohne dass sie wieder gefangengenommen wurden oder sie selbst bei dem Versuch starb, hätte sie es darauf ankommen lassen – aber sie sah keinen Weg.
    Sie hatte eine Menge Feinde getötet, aber Verstärkung war bereits bestellt und sie hatte ernsthafte Zweifel daran, dass ihre gestohlene Uniform dann noch etwas nützen würde.
    Sie aktivierte die Granaten, ließ eine fallen und warf die anderen beiden durch den Raum, eine vor und eine hinter die Tisch-/Schrankbarrikade, dann trat sie rückwärts aus dem Raum und knallte die Tür ins Schloss, bevor die Anwesenden realisiert hatten, was los war. Ein letztes Donnern und ihre Arbeit war getan. Zeit, das Gebäude zu verlassen.
     
     
    Seamus landete seinen Gleiter auf dem Unions-IT Gebäude.
    Um das Gebäude herum hatte das Militär sämtliche Zugänge abgesperrt, aber niemand war auf die Idee gekommen, den Luftraum zu überwachen. Warum auch? Schließlich nutzten die Leute Sprungtore, so gut wie niemand flog mit Gleitern – und selbst das Militär schien vergessen zu haben, dass sie überhaupt existierten.
    Als er landete, versuchte er noch einmal Julia anzurufen.
     
     
    Es war nicht das erste Mal, dass Seamus versuchte sie anzurufen, aber es war das erste Mal, dass sie beschloss ranzugehen, statt ihn zu ignorieren. Sie unterbrach ihren Weg zum Treppenhaus und zog sich in ein Büro zurück.
    „Hi Seamus.“, sagte sie, nachdem sie den Anruf auf ihre Implantate umgeleitet hatte, damit sie Hände frei hatte.
    „Julia? Oh Gott. Julia. Ich… ich dachte… Ich dachte, ich würde dich nie erreichen.“
    „Ja, es tut mir Leid. Hier war die Hölle los und…“, sie stockte. Und was? Sie konnte ihm nicht die Wahrheit sagen. Warum war sie überhaupt rangegangen? Was auch immer passierte, sie würde ihn nie wieder sehen können.
    Ich kann mich wenigstens von ihm verabschieden, bevor wir jemand Neues in sein Leben bringen müssen.
    „Ich konnte nicht rangehen.“
    „Schon okay. Wo bist du? Ich stehe mit meinem Gleiter auf dem Dach eures Büros. Ich dachte… ich weiß nicht, was ich dachte.“
    Er stand auf dem Dach? Konnte sie so viel Glück haben?
    „Du stehst auf dem Dach? Ich komme zu dir.“
    Damit beendete sie das Gespräch. Zu lange und jemand hätte sie orten können. Die Verschlüsselung, die über all ihre Verbindungen gelegt wurde, half ihr auf einem so engen Raum wie einem Gebäude lediglich gegen das Abhören, aber nicht dagegen, die Quelle der Verbindung zu finden. Und nicht nur auf ihrer Seite, auch Seamus schwebte in Gefahr - ohne es zu wissen.
    Und mit einem Mal realisierte sie etwas. Sie mochte ihn nicht nur. Sie hatte nicht nur Skrupel, ihm etwas anzutun.
    Ich habe mich wirklich in ihn verliebt.
    Wie hatte das passieren können?
    Darüber kann ich mir später Gedanken machen. Jetzt muss ich hier raus, bevor es zu spät ist.
     

Kapitel 9
    15. Februar 2253
     
     
    Sonnenstadt – Orion IV
     
    Mühsam stieß Ranai die Tür zum Dach auf. Die drei Stockwerke, die sie hatte überbrücken müssen, waren alles andere als einfach gewesen. Wie sie befürchtet hatte, war Verstärkung eingetroffen und hatte sich in Windeseile über das Gebäude verteilt, während sie noch die letzten Reste an Widerstand im siebten Stock gebrochen hatte.
    Zu allem Überfluss hatten die neuen Truppen auch noch auf einer anderen Frequenz und mit einer anderen Verschlüsselung miteinander kommuniziert – und mit ihren Implantaten im Selbstschutzmodus, nachdem sie bereits mehrere schwere Verletzungen davongetragen hatte, war auch nicht genug Rechenleistung übrig, um die Verschlüsselung zu knacken, es war wichtiger, sie am Leben zu halten.
    Nachdem ihr letztes Personenschild den Geist aufgegeben hatte, hatte ein Laser ihre rechte Brust getroffen und die Lunge durchstoßen. Wenn die Implantate nicht alles daransetzen würden, das zu reparieren oder den Schaden vorerst wenigstens in Grenzen zu halten, wäre sie bereits tot.
    Ihr Blick fiel auf Seamus, der sie aus großen Augen anstarrte.
    Die Zeit der Geheimnisse ist vorbei. Ich werde ihm wohl nichts mehr vormachen können – egal, wie viel ausgefallenen Sex ich ihm biete.
    Die Frage war nur, was er dann tun würde. Würde er sie an den Orion Pakt ausliefern oder nicht? Eigentlich war das aber egal, es war ein Risiko, das sie

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