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Feuerwellen: Ein erotischer Roman (German Edition)

Feuerwellen: Ein erotischer Roman (German Edition)

Titel: Feuerwellen: Ein erotischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fiona Mitchell
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die Fassung zu bewahren, ging langsam zu ihrem Wagen und brauste los. Erst als sie an der nächsten Ampel halten musste, spürte sie, dass sie weinte.

    Das Bad hatte ihr gutgetan. Phoebe stand im Bademantel auf dem Balkon und betrachtete, wie sich die abendliche Sonne in den Glasscheiben des Fernsehturmrestaurants spiegelte. Heute war der längste Tag des Jahres – Mittsommer. Es würde bis weit in den Abend hinein hell bleiben. Der Geruch von Bratwurst und Grillfleisch lag in der Luft; die kleinen Ameisen tief unter ihr in der Mollstraße schienen noch schneller zu gehen als sonst, als hätten sie es beim schönen Wetter besonders eilig, die Stadt zu verlassen. Phoebe steckte sich eine Kirsche in den Mund und zerquetschte die süße Frucht genüsslich an ihrem Gaumen, als es an der Tür klingelte. Für einen Moment schlug ihr Herz schneller. Sie gehörte zu den Menschen, die es nicht mögen, unangemeldeten Besuch zu bekommen, weshalb sie sich auch die Freiheit nahm, die Tür nicht zu öffnen, wenn ihr nicht danach war. So wie jetzt. Es klingelte wieder. Sie überlegte. Wenn Dariusz läutete, klang es anders. Ob es Falk war? Er war noch nie bei ihr gewesen, und sie wusste auch nicht, was ihn gerade jetzt hierherbewegen könnte. Noch ein Klingeln. Diesmal lang und aggressiv. Phoebe war genervt. Sollte sich dieser Jemand doch die Seele aus dem Leib klingeln, sie würde nicht aufmachen. Sie trat wieder auf den Balkon hinaus und schloss energisch die Tür hinter sich. An der Brüstung stehend sah sie hinunter. Da parkte ein winzig kleiner italienischer Lieferwagen in Himmelblau, der ihr sehr bekannt vorkam. Dann lief eine Ameise schnellen Schrittes darauf zu und fuhr davon. Sie sah aus wie Dariusz.

Vier
    A ls Phoebe am nächsten Morgen in die Galerie kam, sah sie Dariusz schon von weitem auf dem Treppenabsatz zum Eingang sitzen. Sie fühlte sich unbehaglich, weil sie nicht wusste, was auf sie zukommen würde, und verlangsamte automatisch ihre Schritte. Der Künstler hockte entspannt auf der obersten Stufe und tunkte ein Croissant in einen großen Pappbecher, während er die Zeitung las. Es schien ihm gutzugehen. Ganz im Gegensatz zu mir, dachte Phoebe.
    »Es tut mir leid wegen gestern«, begann sie unvermittelt die Unterhaltung. »Ich wusste nicht, dass du es bist. Du weißt doch, wie neurotisch ich bin, wenn es um unangemeldete Besuche geht.«
    »Guten Morgen, Phoebe.« Dariusz schien ihr gar nicht zugehört zu haben. Er legte seine Zeitung zusammen, nahm Pappbecher samt Croissant und stand auf. Sein Blick konzentrierte sich auf irgendetwas in der Ferne. Phoebe schlüpfte an ihm vorbei und schloss die Tür auf. Jeden Morgen, wenn sie die Räume betrat, wusste sie, dass es richtig gewesen war, sich für Berlin und für diese Galerie zu entscheiden. Sie atmete tief ein. Dariusz beschäftigte sich weiterhin mit seinem Croissant und durchwanderte scheinbar ziellos die alte Industriehalle. Phoebe trat ihm entgegen.
    »Warum bist du hier? Das ist doch gar nicht deine Zeit. Also los.« Sie stieß ihn vorsichtig mit ihrem Ellbogen an und ging dann in die Küche, um sich einen Kaffee zu machen. Obwohl sie so ausgelaugt war, hatte sie kaum geschlafen. Ihr Körper sehnte sich nach Ruhe, aber in ihrem Kopf ratterten die Gedanken weiter wie verrückt. Zu allem Übel hatte sie noch das eine oder andere Glas Wein unter dem Vorwand getrunken, die nötige Bettschwere zu bekommen, was aber leider nicht von Erfolg gekrönt gewesen war. Alles zusammen in Kombination mit einer großen Portion reifer Kirschen … Ein Seufzer entwich ihr. Sie fühlte sich wie ein schwangeres Flusspferd. Und sah bestimmt auch so aus. Dariusz dagegen …
    »Kann ich auch einen haben?« Unbemerkt war der junge Künstler neben sie getreten. Phoebe blickte sich erschrocken um. Dariusz hatte sein schönstes »Ich-bin-ja-so-zerknirscht-Lächeln« aufgesetzt. Zu Phoebe gewandt sagte er noch einmal: »Kann ich auch einen haben, bitte?«, während er mit einer Croissantecke auf die Kaffeemaschine deutete. Phoebe sammelte sich und nickte schweigend. Sie klopfte das Kaffeepulver aus dem Einsatz, gab neues hinein und setzte den Edelstahlfilter ein. Klack. Als sie auf den Start-Knopf drückte, stellte Dariusz schnell eine Tasse unter die Öffnung und schüttelte nachsichtig den Kopf. Während der Espresso unter lautem Gurgeln durchlief, betrachtete er Phoebe eindringlich. Nun war sie es, die seinem Blick auswich. Nervös nestelte sie an ihrem Schal herum und zupfte

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