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Feuerwogen

Feuerwogen

Titel: Feuerwogen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Virginia Kantra
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falsch.«
    Antonia knallte einen Teller auf die Durchreiche. »Solange er das Essen nicht anrührt oder die Gäste verschreckt, ist es mir egal, wie er riecht.«
    Regina riss den Mund vor Staunen über diese unerwartete Unterstützung von Seiten ihrer Mutter auf.
    Antonia stemmte die Hände in die Hüften. »Willst du weiter hier stehen und Maulaffen feilhalten? Oder willst du das Hackfleisch servieren, bevor es kalt wird?«
    Die nächsten paar Stunden vergingen in einem Nebel aus Arbeit und Küchendunst. Um elf Uhr galt eine andere Speisekarte, und an die Stelle von Eiern, Hackfleisch und Bratkartoffeln traten Sandwiches und Pizza. Die Tische füllten sich mit Feriengästen, die keine Lust zu kochen hatten, Campern, die eine warme Mahlzeit zu sich nehmen wollten, und Seglern, die an Land gekommen waren, um einzukaufen oder ein wenig Lokalkolorit aufzuschnappen.
    Kein Dylan. Regina ertappte sich dabei, wie ihr Blick zur Durchreiche schweifte und in der Tür nach seiner großen, schlanken Gestalt suchte, und sie kniff die Lippen zusammen.
    »Mist, o Mist.« Sie riss die Hand vom Schneidebrett.
    Ihre Mutter sah herüber. »Alles in Ordnung?«
    »Bestens«, antwortete sie, während sie ihre weißen Finger untersuchte. Diesmal hatte die Messerschneide nur einen Nagel erwischt. Kein Blut, keine Verletzung.
    Kein Blut.
    Sie war dreimal zur Toilette gelaufen, um nachzusehen, als ob es den Schweiß der Küchenarbeit irgendwie in gute Nachrichten verwandeln könnte, wenn sie ihre Unterhose herunterzog:
nicht schwanger.
    Sie musste unbedingt nach Rockland, um diesen verdammten Test zu kaufen.
    Sie musste unbedingt bei Verstand bleiben. Sie liebte das Kochen; es verschaffte ihr eine tiefe Befriedigung, die Leute zu verköstigen. Aber es stellte keine Herausforderung mehr für sie dar. Keine Ablenkung. Sie konnte die ganze Speisekarte blind zubereiten.
    »Wenn ich nie wieder eine Muschel frittieren oder eine Hummerrolle machen müsste, wäre ich der glücklichste Mensch auf der Welt«, murmelte sie.
    »Du wärest glücklich, und wir wären pleite«, bemerkte Antonia trocken. »Die Bestellung ist fertig.«
    Endlich nahm die Zahl der Bestellungen ab. Das Restaurant leerte sich, und die Gäste kehrten auf ihre Boote, in ihre Unterkünfte und in ihr Leben zurück.
    »Gott, jetzt brauche ich eine Zigarette«, sagte Antonia und ging zum Rauchen nach draußen.
    Regina richtete die letzten beiden Bestellungen an: Kopfsalat, Tomaten, eine Scheibe rote Zwiebel. Als sie die Teller in die Durchreiche stellte, sah sie wieder zur Tür.
Großer Mann. Dunkles Haar.
Einen Augenblick lang nahm der Druck etwas ab.
Dylan?
    Aber es war nur Caleb, der mit dem Gewicht auf seinem guten Bein dastand und mit Margred sprach.
    »Kann ich dir etwas bringen?«, fragte Regina. »Eine Tasse Kaffee?«
    Beim Lächeln kräuselten sich die Krähenfüße in seinen Augenwinkeln. »Kaffee wäre gut.«
    Sie trug die Tasse hinaus zu ihm, während Margred den letzten Tisch bediente.
    »Danke.« Caleb nahm die Tasse entgegen und sah sie über den Rand hinweg an. »Maggie sagt, du hast diesen Obdachlosen eingestellt, dem du ab und zu etwas zu essen gibst.«
    Regina stellte ihren Kopf von einem Problem auf das nächste ein. »Ich denke darüber nach. Du hast gesagt, dass du ihn überprüft hättest.«
    »Es liegt nichts gegen ihn vor. Aber trotzdem hat er Probleme.«
    Wie um sich zu verteidigen, zog sie das Kinn ein. »Du meinst: außer, dass er einen Job braucht und ein Dach über dem Kopf?«
    Caleb trank einen Schluck Kaffee. »Es gibt ein Camp«, sagte er unvermittelt. »Obdachlose, meistens Veteranen. Es liegt draußen am alten Steinbruch.«
    Sie sperrte den Mund auf. Und schloss ihn geräuschlos wieder. Ein Camp? Für obdachlose Veteranen. Auf World’s End?
    Margred kassierte ihren Tisch ab.
    »Ich war ein- oder zweimal dort«, fuhr Caleb fort. »Um nach dem Rechten zu sehen. Heute Nachmittag habe ich einen von ihnen zu Dr. Tomah in die Praxis gefahren.«
    »Und?«
    »Er hatte Kopfschmerzen. Wahnvorstellungen.« Die Blicke von Caleb und seiner Frau kreuzten sich. »Er behauptete, er sei vom Teufel besessen.«
    Margred hielt den Atem an.
    »Aha«, erwiderte Regina. Warum erzählte er ihr das?
    »Und was ist passiert?«, fragte Margred.
    »Die Ärztin hat ihm Haldol verschrieben. Und ich habe ihn zurück ins Camp gefahren.«
    »Du musst es Dylan sagen«, forderte Margred.
    »Das habe ich vor.« Calebs Stimme klang grimmig.
    »Wo ist Dylan überhaupt?«, wollte Regina

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