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Feuriger Rubin: Roman (German Edition)

Feuriger Rubin: Roman (German Edition)

Titel: Feuriger Rubin: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Virginia Henley
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gekommen?«, fragte er einfach.
    »Um mich zu entschuldigen. Als ich dich mit dem Mädchen in Roehampton sah, dachte ich das Schlimmste. Ich war sicher, du hättest mich betrogen und mit ihr in unserem Bett geschlafen. Jetzt glaube ich, dass es Charles war, der die Nacht mir ihr verbrachte. Ich kann nicht zurücknehmen, was ich sagte. Ich kann dich nur bitten, mir zu verzeihen, was ich sagte.«
    Sie war so zerknirscht, dass er gegen das Verlangen ankämpfen musste, sie in die Arme zu nehmen. »Was du sagst, hat mich nie bekümmert, Velvet. Mich kümmert vielmehr, was du von mir hältst. Du vertraust mir nicht.«
    »Ich wünschte aus ganzem Herzen, ich hätte zugestimmt, als du mich batest, nach Audley End mitzukommen. Stattdessen trieb ich dich diesem Frauenzimmer Falmouth in die Arme. Es ist allein meine Schuld.«
    Er schüttelte den Kopf. »Velvet, du vertraust mir noch immer nicht.«
    »Sie ist nicht mit dir hier … teilt nicht dein Gemach?«
    »Komm und sieh selbst.«
    Sie fanden ihre Kutsche, und Montgomery holte ihre Tasche heraus. Gemeinsam gingen sie zum Haus zurück, und er führte sie zu seinem Raum im Obergeschoss des Ostflügels. Er schloss die Tür auf, stellte ihre Tasche ab und beobachtete, wie ihr Blick durch den Raum wanderte und nach Zeichen weiblicher Anwesenheit suchte.
    Als sie ihn dabei ertappte, wie er sie beobachtete, lachte sie schuldbewusst auf. »Ich war gewillt, ihr die Augen auszukratzen.«
    »Die Ärmste. Sie ist bei allen in Ungnade gefallen.«
    Beide warfen einen Blick auf Velvets Tasche neben der Tür. Ein Augenblick der Verlegenheit folgte.
    Wird er mich bitten, bei ihm zu bleiben? Sie wartete mit angehaltenem Atem.
    Ich verzehre mich nach dir, Velvet, aber wenn du heute bei mir bleibst, wird mein Entschluss zunichte. Ich gelobte, dass ich alles oder nichts haben will. Ich möchte deine Liebe, aber heute bin ich gefährlich nahe daran, mich mit deiner Leidenschaft zu begnügen.
    Mit Absicht hatte sie ihr grünes Kleid mit dem silbernen Bänderschmuck gewählt. Das Kleid, das sie bei ihrer Hochzeit getragen hatte.
    Sie trägt mein Lieblingskleid. Es lässt sie schöner und noch verletzlicher aussehen als an dem Abend unserer Trauung.
    »Greysteel …«
    »Velvet, möchtest du nicht deine Sachen in den Schrank hängen?«
    »Ja, doch.« Ihre Worte kamen in einem erleichterten Schwall über ihre Lippen.
    »Soll ich Badewasser für dich bringen lassen?«
    »Ach, das ist aufmerksam. Danke, Greysteel.«
    In Wahrheit hatte er das Bad als Verzögerungstaktik vorgeschlagen. Am liebsten hätte er sie sofort gepackt und aufs Bett geworfen. Sein Körper war wie im Fieber und verlangte danach, sie zu lieben, zu berühren und zu kosten und den einzigartigen Duft ihres Fleisches einzuatmen, doch ihm war klar, dass eine Berührung viel zu besitzergreifend und fordernd gewirkt hätte. Es war ratsamer, etwas Distanz zu wahren.
    Bis Velvet ausgepackt und ihr Haar ausgebürstet hatte, wurde das Bad gebracht. Ein Diener kam mit einer großen Sitzwanne, einige Hausdiener folgten mit Eimern voll heißem Wasser.
    Greysteel setzte sich in einen Sessel ans Feuer und streckte die langen Beine von sich. Als Velvet sich auszog, spürte sie deutlich den Blick ihres Mannes auf sich. Sie hatte vergessen, wie viel Vergnügen ihr dies bereitete, und zog den Vorgang in die Länge. Sie trug ihr kostbares Gewand zum Schrank und hängte es auf. Dann querte sie langsam den Raum, setzte sich aufs Bett und zog ihre eleganten, hochhackigen Schuhe aus. Sie schob Strumpfbänder und Strümpfe herunter.
    »Charles lud mich ein, euch morgen zu begleiten.«
    Seine Aufmerksamkeit galt ihren Beinen, so dass er nur undeutlich wahrnahm, was sie sagte. »Hm.«
    Velvet zog Unterrock und Korsett aus und war erstaunt, als er in seinem Sessel blieb. Sie stand auf und trat anmutig ins Wasser. Durch gesenkte Wimpern hindurch beobachtete sie ihn und sah, dass er sich noch immer nicht gerührt hatte. Sie ließ sich ins Wasser gleiten. »Könnte ich meine Seife von der Kommode haben?«
    Er fluchte heimlich. So viel also zur Distanz. Er reichte ihr die duftende Seife und setzte sich auf das Bett, um zuzusehen und auszukosten, wie sie badete. Obwohl es ihn in den Fingern juckte, ins Wasser zu greifen, hielt er sich mit Mühe zurück. Als Velvet fertig war, gehorchten seine Hände seinem Willen nicht mehr. Wie von selbst griffen sie nach dem Handtuch, hüllten sie ein und hoben sie auf seinen Schoß. Während er sie trockenrieb, staunte er wieder

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