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Feuriger Rubin: Roman (German Edition)

Feuriger Rubin: Roman (German Edition)

Titel: Feuriger Rubin: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Virginia Henley
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Bertha zögerte. »Ich weiß, dass ich die Laken hätte verbrennen sollen, doch ich brachte es nicht über mich. Sie trugen das Königswappen, deshalb wusch und bügelte ich sie und tat sie mit ein paar Lavendelzweigen in den Schrank.«
    »Das Königswappen?«, staunte Velvet.
    »Der Leibdiener Seiner Majestät brachte eigene Bettwäsche mit, und Lord Montgomery bestand natürlich darauf, dass der König das Herrschaftsgemach bekäme …«
    »Danke, Bertha, ich möchte nicht daran erinnert werden.« Greysteel benutzte das große Zimmer. Ich sah es mit eigenen Augen!
    »Verzeiht, Madam, ich muss nach meinen Fasanen sehen.«
    Velvet trat ans Fenster und blickte blind hinaus, als sie den Morgen ihrer Ankunft mit Barbara Revue passieren ließ. Sie dachte an Greysteels Überraschung bei ihrem Eintreten, während Charles keinerlei Erstaunen über Barbaras Kommen zeigte. Jemand sah ihren Wagen und warnte den König.
    »O nein!« Velvet drückte die Hand an ihren Mund. »Natürlich brachte Greysteel den König im Herrschaftszimmer unter und nahm die Stelle des Königs ein, als er Barbaras Kutsche sah. Es war Charles, der die Nacht mit der hübschen Tänzerin verbrachte!« Vor ihrem geistigen Auge sah sie es vor sich, und plötzlich bekam alles einen neuen Sinn.
    Schwach vor Erleichterung setzte Velvet sich auf den gepolsterten Fenstersitz. Zugleich war sie von Reue überwältigt, weil sie ihren Mann zu Unrecht beschuldigt hatte.
    Das Schlimmste daran ist, dass ich ihm nicht zum ersten Mal mein Vertrauen verweigerte. » Hölle und Teufel, warum hat er es nicht abgestritten?« Sie dachte an den Traum, der sie heimgesucht hatte, und wusste die Antwort. Vertraue mir, Velvet! Würdest du mich lieben, würdest du mir vertrauen!
    »Liebe ich dich, Greysteel?« Velvet wünschte aus ganzem Herzen, sie wäre mit ihm nach Audley End gegangen. Es ist nicht zu spät. Ich kann morgen losfahren. Velvet biss sich auf die Lippen. Vielleicht war es schon zu spät. Sie dachte an ihre Worte, als er sie aufgefordert hatte mitzukommen:
    Warum nimmst du nicht die kleine Tanzhure mit oder eine andere Dame deiner Bekanntschaft, die Wert auf eine Affäre legt?
    Sie dachte an seine Antwort. Das tue ich vielleicht.
    Was, wenn ich nach Audley End rase und ihn mit der Countess of Falmouth ertappe? Sie wusste, dass ihr dann abermals das Herz brechen würde.
    Als sie in der Nacht im großen Schlafgemach lag, dankte sie Greysteel im Stillen, dass er sie nicht mit einer anderen betrogen hatte. Sie liebte diesen Raum, der immer so einladend gewesen war und ihr ein Gefühl der Sicherheit vermittelt hatte, zumal wenn sie seine Arme um sich spürte.
    Sie erwachte im Morgengrauen und wusste, dass sie von ihm geträumt hatte. Beim Anblick der leeren Betthälfte neben sich spürte sie, dass es so nicht weitergehen konnte. Bereinigte sie die Sache zwischen ihnen nicht, war zu befürchten, dass sie für den Rest ihres Lebens allein schlafen musste. »Ich fahre nach Audley End.«
    Und wenn du ihn mit der Countess of Falmouth ertappst?
    »Was kümmert es mich! Ich werde um ihn kämpfen!«

22
     
    Als ihr kleines Gefährt am späten Nachmittag von Hertford nach Essex gelangte, meldete sich wieder ihre Angst, Greysteel mit einer anderen Frau anzutreffen, und trübte ihre Vorfreude auf das Wiedersehen. Sich selbst davon zu überzeugen, dass sie ihn liebte, war nicht schwer; dabei war ihr jedoch die Tatsache entgangen, dass sie ihm noch immer nicht traute.
    Velvet hatte am Morgen Emmas enttäuschte Miene gesehen, als sie ihre Pläne ankündigte, und war froh, dass sie sie nicht aus Roehampton weggeschleppt hatte. »Ich komme allein zurecht, Emma. Ich weiß, dass du lieber Kräuter sammelst und Cremes fabrizierst, als nach Audley End zu fahren. Außerdem kann es gut sein, dass ich morgen wieder da bin, wenn es nicht so läuft, wie ich hoffe.«
    Es war Abend, als ihr Wagen in die Zufahrt zu dem prachtvollen Landsitz einbog, der strahlend erleuchtet war. Von der Größe her erinnerte der Besitz sie an die Cavendish-Schlösser ihrer Kindheit.
    »Ned, ich lasse mein Gepäck im Wagen, bis man mir einen Raum zugewiesen hat.« Aus ganzem Herzen hoffte sie, es würde das Gemach ihres Mannes sein, doch war sie unsicher, ob sie willkommen war.
    Der Gardist an der Haustür erkannte sie und gewährte ihr Eintritt in den großen Empfangssaal. Von einem Diener in königlicher Livree erfuhr sie, dass sie gerade rechtzeitig zum Dinner käme. Nachdem er sie zu dem riesigen Speisezimmer

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