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Feuriger Rubin: Roman (German Edition)

Feuriger Rubin: Roman (German Edition)

Titel: Feuriger Rubin: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Virginia Henley
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erklärte die Countess.
    Velvet nahm Emmas Hand. »Wir bleiben zusammen.«
    Als sie zwischen den Kaufständen im Erdgeschoss des Exchange dahinschlenderten, zeigte Velvet Interesse an allem. Christian hingegen konnte ihre Unzufriedenheit nicht verhehlen. »Früher gab es hier an den Ständen Bänder und Fächer in Hülle und Fülle. Ich bin ganz verrückt nach Putz und französischer Mode. Jetzt gibt es nur Puritanerkrägen und Wollstrümpfe. Nirgends sieht man einen Fächer oder eine Feder. Ach, du hast etwas entdeckt, Velvet.«
    »Ja, ich glaube, da vorne ist Greysteel Montgomery. Du hast ihm doch nicht gesagt, dass wir hierher kommen?«
    »Natürlich nicht, meine Liebe. Es handelt sich um einen glücklichen Zufall.«
    Sie hatten ihn erreicht, als er eben im Begriff stand, Papier und Siegelwachs zu erstehen. Er drehte sich um und erblickte sie. »Meine Damen, was für eine angenehme Überraschung.« Sein Blick blieb an Velvet hängen. Er konnte sie nicht gehen lassen, ohne eine Verabredung zu treffen. »Ich weiß, dass die Damen den Gottedienst in St. Botolph besuchen. Es wäre mir ein Vergnügen, Euch morgen Abend zur Kirche zu begleiten.«
    Velvet machte ein entsetztes Gesicht, und Christian brach in Lachen aus. »Wir waren diese Woche schon zweimal da und wurden von unseren Sünden losgesprochen. Da wir dringend Abwechslung brauchen, erwog ich, mit Velvet morgen einen Ausflug aufs Land zu unternehmen. London ist heiß und drückend, obwohl wir schon Herbst haben. Warum kommt Ihr nicht mit, wenn Ihr Euch losmachen könnt?«
    »Wir dürfen uns Mr Montgomery nicht aufdrängen«, sagte Velvet kühl.
    »Ich würde nichts lieber tun, als die Umgebung zu erkunden«, entkräftete er entschlossen ihren Einwand.
    »Dann ist es abgemacht. Ich besitze in Roehampton am Fluss ein kleines Landgut. Die frische Luft dort wirkt äußerst belebend.«
    Ihm ist natürlich klar, dass die Countess uns verkuppeln will. Nun glaubt er, dass er mit Christian auf seiner Seite im Vorteil ist. Ich muss darauf achten, dass ich diejenige bin, die das Heft in der Hand hat!
     
    Als sie am Morgen darauf die Uferstraße entlangfuhren, Montgomery hoch zu Ross an ihrer Seite, wurden Velvets Blicke immer wieder von der Art angezogen, wie Greysteel zu Pferde saß. Sein gerader Rücken und die militärische Haltung sowie die Lockerheit, mit der er sein Pferd lenkte, faszinierten sie. Schließlich gestand sie sich ein, dass der dunkle, kraftvolle Mann, der so gern alles in der Hand hatte, für sie mit jedem Tag anziehender wurde.
    An diesem Morgen hatte sie ihn in Bishopsgate mit Absicht warten lassen und sich dann wortreich entschuldigt, als sie schließlich erschien. »Verzeiht, Mylord, ich wusste ja nicht, dass Ihr schon da seid.«
    Er bedachte sie mit einem amüsierten und geduldigen Blick, der ihr verriet, dass er sie für eine kleine Lügnerin hielt. Sie demonstrierte mit Absicht ihre Gleichgültigkeit, und er war entschlossen, sie nicht merken zu lassen, dass ihre Geringschätzung ihn traf.
     
    In Roehampton angelangt, konnte Greysteel sehen, dass Velvet von dem Ort bezaubert war. Der Blick, mit dem sie Haus und Umgebung betrachtete, verriet sehnsüchtiges Verlangen. Leichtfüßig stieg sie aus und lief zu den Stallungen.
    »Ach, Christian, du hast Reitpferde? Roehampton ist ja das reinste Paradies. Hättest du etwas dagegen, wenn ich einen Galopp wage?«
    »Nein … was glaubst du, weshalb ich dich hierher brachte? Sicher kann ich mich darauf verlassen, dass Montgomery ein Auge auf dich hat. Fort mit euch. Durchstreift nach Herzenslust die Gegend. Irgendwo dort drüben gibt es einen See. Ich gehe jetzt und rede mit dem Gesinde. Ihr müsst euch nicht beeilen – lasst den Leuten ruhig etwas Zeit, für uns den Lunch vorzubereiten.«
    Velvet griff nach einem Sattel, doch Greysteel wollte ihn ihr abnehmen. »Erlaubt, dass ich das Pferd für Euch sattle.«
    Sie wollte nicht loslassen. »Ich bin sehr wohl imstande, mein Pferd selbst zu satteln, Sir. Vater brachte es mir bei, als ich ein Kind war.«
    »So lange Ihr mit mir zusammen seid, Velvet, werdet Ihr Euer Pferd nie satteln. Das ist Sache des Mannes.«
    Sie gab es auf und überließ ihm mit einem Auflachen den Sattel. »Ihr seid gern Herr der Lage, Montgomery, aber ich muss Euch warnen. Über mich werdet Ihr nie verfügen.«
    Als er den schwarzen Zelter sattelte, ließ er sie keine Sekunde aus den Augen. Kaum war er fertig, ging er auf sie zu, umfasste fest ihre Mitte und hob sie hoch, um sie in

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