Feuriger Rubin: Roman (German Edition)
Parlamentsanhänger vergeben worden waren. »Ich habe die feste Absicht, die eingezogenen Güter jener, die loyal blieben, rückzuerstatten, doch ist das verdammt nochmal leichter gesagt als getan.«
Charles fuhr mit den Fingern durch sein langes schwarzes, mit Grau durchsetztes Haar. »Leider können Güter, die Royalisten gezwungenermaßen wegen Steuer- und anderer Schulden veräußern mussten, nicht restituiert werden, weil es ihrer einfach zu viele sind.«
Chancellor Hyde nickte. »Güter, die konfisziert wurden, müssen zurückgegeben werden, doch jeder, der einen Kaufbeleg vorweisen kann, sollte als Besitzer bestätigt werden.«
»Sind wir uns einig?«, fragte der König.
»Ja, Euer Majestät«, antworteten die Männer im Chor.
Charles griff nach einem Papier und reichte es Hyde. »Da, noch ein Albtraum! Diese Aufstellung gab mir Monck – Männer, die er würdig erachtet, in den Kronrat berufen zu werden. Vierzig Presbyterianer und Rebellen und genau zwei Royalisten! Das wirft Probleme auf. Da der General über beträchtliche Macht verfügt, muss ich ihn in den Kronrat berufen, jene anderen Männer aber keinesfalls. Leider steht ihm eine Enttäuschung bevor.«
»Das übernehme ich, Euer Majestät.« Hyde nahm die Liste an sich. »Die königliche Regierung zusammenzustellen ist meine Aufgabe.«
»Ihr seid der geborene Diplomat, Chancellor Hyde, und unermüdlich. Haltet die schlechte Nachricht vor Monck zurück, bis ich seinen Herzogtitel bestätige und ihm ein großes Gut zum Geschenk mache. Ich werde dem General ewig dankbar sein und ihn großzügig belohnen.«
Der König ging an einen anderen Tisch, der mit Landkarten und Besitzurkunden übersät war. Hier saß Digby, Earl of Bristol, mit einer Auflistung aller Liegenschaften der Krone befasst. »Nun, wie steht es, George?« Er griff nach einem Papier. »Sind das die Besitzungen der Krone in und um London?«
»Nicht alle, Sire, aber ein guter Teil.«
»Lass mal sehen – das Gut in Albermarle ist neuntausend Pfund wert und umfasst ein palastähnliches Haus. Ich schlage vor, dass man Monck zum Duke of Albermarle ernennt.« Charles kehrte zu seinem Sitz am anderen Tisch zurück. »Bereitet einen Erlass mit dieser Wirkung vor, Chancellor.«
»Ihr wolltet, dass ich Euch an Newcastle erinnere, Sire«, sagte Jermyn.
»Ach ja … mein alter Erzieher ist in London eingetroffen. Ich lud ihn für morgen nach Whitehall ein, um ihm für seine großen Opfer zu danken. Der Earl wird jetzt zum Duke of Newcastle ernannt. Einen seiner anderen Titel kann ich verwenden, um seinen Sohn Henry auszuzeichnen und im Rang zu erhöhen. Ich dachte mir, Marquis of Mansfield wäre passend.«
»Alle ihre Güter wurden eingezogen«, rief Hyde dem König in Erinnerung.
»Ja, Nottingham, Bolsover und Welbeck sollen ihnen sofort zurückgegeben werden«, erklärte Charles.
Jermyn räusperte sich und raschelte mit einem Pergament.
»Was ist, Henry?«, fragte Charles ungeduldig.
»Merkwürdig, aber dieses Schriftstück besagt, dass Bolsover Eglinton gehört.«
Charles warf einen Blick auf die Urkunde. »Allmächtiger, noch mehr Komplikationen! Offenbar wurde das Schloss konfisziert und einem Parlamentsanhänger überlassen, der es wiederum Eglinton verkaufte. Falls sein Erbe einen Kaufvertrag besitzt, hat er das Recht auf Bestätigung seines Eigentums.«
»Ein unglücklicher Zufall«, murmelte Edward Hyde.
»Ein Albtraum!«, korrigierte Charles. Er ging an die Tür und rief nach seinem persönlichen Pagen Will Chiffinch. »Mach dich auf die Suche nach Captain Montgomery, dem Kommandanten meiner Garde, und bring ihn zu mir.«
Der Page entdeckte Montgomery in der Waffenkammer, wo die Gardisten mit neuen Waffen ausgerüstet werden sollten. Montgomery ersuchte seinen Leutnant, diese Aufgabe zu übernehmen, und folgte Will Chiffinch.
Charles empfing ihn zwanglos. »Greysteel, bezüglich gewisser Besitzansprüche gibt es einige Fragen, die du hoffentlich beantworten kannst.«
»Wenn es um Bolsover geht, Sire, so erfuhr ich aus dem Testament meines Vaters, dass er es um fünftausend Pfund von Cromwells General Fleetwood gekauft hat.«
»Du hast also einen Kaufvertrag?«
»Allerdings, Sire.«
»Das stellt ein Dilemma dar. Newcastle ist zurückgekehrt, und ich forderte ihn auf, morgen nach Whitehall zu kommen, da ich ihn für seinen Opfermut ehren und ihm seine Besitzungen zurückgeben möchte.« Der König starrte ihn unter den dunklen Brauen hervor scharf an. »Da fällt mir
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