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Feuriger Rubin: Roman (German Edition)

Feuriger Rubin: Roman (German Edition)

Titel: Feuriger Rubin: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Virginia Henley
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sitzen, und dieser verdammte Emporkömmling Monck ebenso. Auch der Duke of Ormonde wird sicher ernannt werden. War er nicht mit Seiner Majestät zusammen?«
    »Nein, er befindet sich auf einer heiklen Mission, auf Brautschau sozusagen. Ich glaube, der alte Southampton angelt nach einem Posten, und sein Schwiegersohn Anthony Ashley ist von politischem Ehrgeiz geradezu besessen.«
    Velvet hatte nach dem Wort Braut nicht mehr mitgehört. »Euer Gnaden, habt Ihr erfahren, wohin der Duke of Ormonde geschickt wurde?«
    »Hm, meine Liebe … Parma, Portugal – irgendwohin. Es fängt mit P an, und da fällt mir ein – ich muss hinauf. Ich kann einfach nicht mehr. Meine Kraft ist erschöpft.«
    »Warte … wann gehen wir an den Hof?«, fragte Christian.
    »Nächste Woche – Empfang in Whitehall.«
    »Warum zum Teufel hast du das nicht gesagt? Fort mit dir, William.«
    Die Countess begleitete ihren Gemahl hinaus, und Christian folgte ihr und ließ Velvet mit dem jungen Lord Cav allein. Velvet beeilte sich keineswegs, ihnen zu folgen, da dies ihre Angst verraten hätte. Sie war auf der Hut, wollte aber nicht in Panik geraten.
    »Nun, Kusine, ich wette, Ihr wollt an den Hof, da Ihr verzweifelt einen Mann sucht«, äußerte er schleppend.
    Ihr kühler Blick glitt über ihn hinweg. »Ich bin nicht Eure Kusine. Unsere Väter sind Vettern.«
    Er kam näher. »Gewiss nur ein kleiner Unterschied.«
    Velvet senkte den Blick mit Absicht auf seinen Schritt und lächelte boshaft. »Ja, ganz klein.«
    Seine Augen wurden schmal. »Kleines Biest … bei Hof heißt es, auf der Hut sein. Nie in der Vorsicht nachlassen – Feinde lauern überall.«
    Sie bedachte ihn mit einem bedauernden Blick, aus dem Verachtung sprach. »Wenn Ihr wüsstet, wie impotent mir Eure Drohungen erscheinen.« Ganz Herrin der Lage fegte sie aus dem Raum und beglückwünschte sich zu ihrem Abgang.
     
    In der Audienzhalle zu Whitehall drängten sich Besucher, Höflinge und Edle, von denen die meisten eine Einladung bekommen hatten. An jedem Palasteingang waren Gardisten postiert, die Greysteel Montgomery ausgewählt hatte. Er hatte sie unter den Cavalier-Offizieren rekrutiert, die mit Charles das Exil geteilt und unter dem Duke of York gedient hatten.
    Montgomery ging unter der Menge umher, entschlossen, mit möglichst vielen Menschen, die Zutritt zum König hatten, bekannt zu werden. Zum Glück hatte er ein scharfes Auge, um Gesichter mit Namen zu verknüpfen. Als er Buckingham begrüßte, blieb sein Blick an einer hellhaarigen Dame hängen, die mit diesem plauderte.
    »Eglinton, das ist meine Anverwandte, die Countess of Suffolk.«
    Montgomery verbeugte sich galant. »Euer Diener, Lady Suffolk.«
    »Du könntest auch mich vorstellen, George.«
    Greysteel drehte sich um und erblickte eine üppige junge Schönheit, die ihn unter schläfrigen, schweren Lidern hervor abschätzend anschaute.
    »Das ist meine ungeratene Kusine Barbara Palmer – eine Kraft, mit der man rechnen muss, wie mit allen Villiers. Und das ist Eglinton.«
    Greysteel führte die ihm dargebotene Hand an die Lippen. »Ich ziehe es vor, Montgomery genannt zu werden. Das Earltum erbte ich erst kürzlich.«
    »Sonderbar, einen so zurückhaltenden Eindruck macht Ihr gar nicht. Ich hörte, dass Ihr die Palastgarde befehligt.« Barbara versetzte ihm einen Schlag mit dem Fächer. »Wir werden einander sicher ab und zu begegnen.«
    Greysteel wusste, dass sie die junge Frau Roger Palmers, eines wohlhabenden Londoner Geschäftsmannes war, der sich beim König in Gunst setzen wollte. Während er im Audienzsaal Bekanntschaft mit vielen Gästen gemacht hatte, war seiner Aufmerksamkeit nie entgangen, wo der König sich eben befand. Aus dem Augenwinkel hatte er gesehen, wie die Dowager Countess of Devonshire mit ihrer Familie und Velvet eintraf. Ihm war auch nicht entgangen, wie warm Charles sie begrüßte.
    Barbara Palmer berührte seinen Arm. »Wer ist die strahlende junge Dame bei Seiner Majestät?«
    Als er durch den Saal blickte, sah er, dass Charles seinen Arm um Velvet legte und sie durch eine Tür schob. Greysteel spürte, wie ein Wangenmuskel sich spannte. Er sah Barbara lächelnd an. »Das ist Lady Elizabeth, die Tochter Newcastles, der Erzieher des Königs war. Sie kennen einander seit Kindertagen.« Ihm war klar, dass er sich selbst ebenso wie Barbara Palmer überzeugen wollte, dass die Begegnung harmlos war.
    In Barbaras Interesse mischte sich Groll. »Ach ja, die vornehmen Cavendish. Die Dowager

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