Feuriger Rubin: Roman (German Edition)
Hof zu sichern? »Lass mich überlegen … Möchte ich dich als Ehefrau oder Geliebte?«
Ihre Zuversicht geriet ins Wanken. Sie waren bereits ein Liebespaar. Welche Notwendigkeit bestand denn, dass sie heirateten? Sie dachte flüchtig an Bolsover, an das elizabethanische Gutshaus auf Roehampton, an ihre Stellung am Königshof und schließlich daran, Greysteel Montgomery als Ehemann zu haben. Sie wollte das alles und befürchtete nun, dass sie Gefahr lief, nichts davon zu bekommen. Ihre kecke Zunge war ihre Rettung und bewahrte sie davor, ihre Verletzlichkeit zu offenbaren.
»Noch wichtiger ist es, ob ich dich lieber als Ehemann oder Geliebten will«, antwortete sie betont langsam.
»Das kannst allein du beantworten, Velvet. Sicher hat man dir beigebracht, bei einem Zuchthengst auf gewisse Punkte zu achten. Möchtest du mich inspizieren?« Er legte seine Jacke ab und knöpfte sein Hemd auf.
Ihr Puls raste, ihr Blut geriet in Wallung. »Das ist nicht nötig. Ich kenne dich bereits als Liebhaber.«
»Und? Entsprach ich den Erwartungen, Mylady?«, fragte er unverschämt und entschlossen, sie nicht die Oberhand gewinnen zu lassen.
Errötend senkte sie die Wimpern. »Warum behandelst du mich wie eine Dirne?«
Er erbarmte sich und nahm sie in die Arme. »Velvet, du könntest nie eine Dirne sein! Du bist mein Schatz.« Er senkte den Kopf und ließ federleichte Küsse auf die hellen Löckchen an ihrer Schläfe regnen.
Sie drückte sich an ihn, unendlich erleichtert, dass er sie nur geneckt hatte. Er ist wahnsinnig verliebt in mich. Zuversicht durchströmte sie. Ich habe sein Herz gestohlen. » Christian sagte, du wärest Captain der königlichen Garde. Stimmt das?«
Er lächelte reuig. »Als Charles mich fragte, fühlte ich mich verpflichtet anzunehmen, zumindest bis ich eine entsprechende Anzahl Gardisten rekrutiert und gedrillt hätte. Erst dann kann ich daran denken, das Kommando einem Nachfolger zu übergeben. Schließlich muss ich mich um einen großen Besitz und meine eigenen Angelegenheiten kümmern.«
»Das mit deinem Vater tut mir Leid, Greysteel.«
Er umfasste sie besitzergreifend fester. »Als Earl brauche ich eine Frau. Willst du mich heiraten, Velvet?«
Sie lächelte insgeheim. Ich wusste ja, dass er mich heute hierher brachte, um mir einen Antrag zu machen. » Ja! Ich bin entzückt, Velvet Montgomery zu werden.« Sie stellte sich auf die Zehenspitzen und bot ihm rückhaltlos ihre Lippen dar. Er küsste sie so intensiv, dass ihr schwindelte.
»Velvet Montgomery, Countess of Eglinton«, flüsterte er an ihren Lippen, »die schönste Dame am Hof.«
»Ich kann es nicht glauben, dass ich einen Earl heiraten werde.« Sie blickte in seine Augen auf, wie gebannt von deren bezwingender Intensität. Die Atmosphäre schien wie verzaubert, sie hatte das Gefühl, auf einem Meer des Glücks dahinzutreiben. Da fiel ihr plötzlich ein, dass ihm jetzt Bolsover Castle gehörte, und der Zauber verflog ein wenig. Charles’ Worte kamen ihr in den Sinn. Um es für deine Familie zurückzugewinnen, musst du ihn heiraten und hoffen, dass er es dir als Morgengabe übereignet.
Velvet wagte keine diesbezügliche Bemerkung aus Angst, Greysteel würde argwöhnen, sie hätte seinen Antrag nur deshalb angenommen. Wenn sie an die Sache nicht mit größter Raffinesse heranging, würde Bolsover zu einem gefährlichen Zankapfel zwischen ihnen werden.
Erst muss ich ihn dazu bringen, mir aus der Hand zu fressen, ehe ich ihn überreden kann, mir ein so großes Geschenk zu machen.
Velvet dachte an ihre Urgroßmutter Bess, die von jedem Mann alles bekommen hatte, was sie wollte. Sie benutzte ihre Sinnlichkeit ganz offen, und ich muss das Gleiche tun.
Sie drückte ihren weichen Körper an seine Härte. Ihre verlockenden Finger waren mit dem Aufknöpfen fertig, ihre Hände glitten unter sein Hemd, um die Muskelpakete auf seiner breiten Brust zu liebkosen. »Warum zeigst du mir nicht das Schlafgemach?«
»Du hast mich zur Unterwerfung gezwungen«, zog er sie auf. »Deine Hände sind mächtige Waffen, meine Liebe. Erst schlagen sie mich, dann verführen sie mich.« Er hob sie hoch und trug sie in den angrenzenden Raum. Dann ließ er sie heruntergleiten, bis ihre Füße den Boden vor dem breiten, mit Draperien verhängten Bett berührten. Er ermutigte sie, sein Hemd auszuziehen und stöhnte auf, als sie seine flache bronzene Brustspitze küsste und dann mit den Zähnen reizte.
Velvet verzehrte sich danach, dass er sie entkleidete und
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