Feuriger Rubin: Roman (German Edition)
ihrem Körper mit Küssen huldigte. Begehren steigerte sich in ihr, bis ihr Leib vor Verlangen brannte. Sie hob ihm den Mund entgegen und lud seine Zunge ein. Als er eindrang, stöhnte sie auf und schien in seinen Armen zu vergehen.
Greysteel löste die Silberbänder und öffnete ihr Oberteil. Er umfasste ihre Brüste und reizte ihre Brustspitzen mit den Daumen. Dann senkte er den Kopf und sog die winzige Frucht in seinen Mund wie eine reife Kirsche ein.
Vor Erregung keuchend wölbte Velvet ihre Brust seinen heißen Lippen entgegen. »Leg mich aufs Bett«, flüsterte sie außer Atem.
Er hob den Kopf und sah sie eindringlich an. »Ihr schockiert mich, Mistress.«
Verführerisch lachte sie zu ihm auf, überzeugt, dass er sie neckte, und nahm sich vor, es ihm mit gleicher Münze heimzuzahlen.
Er löste die Hände von ihren üppigen Brüsten, schnürte ihr Oberteil wieder zu und band die Silberbänder wieder fest.
Sie geriet ins Schwanken. »Was machst du da?«
Er bot ihr Halt, dann nahm er sein Hemd und wollte es anziehen. »Ich habe nicht die Absicht, mit dir ins Bett zu gehen, ehe wir nicht verheiratet sind, Velvet.«
Ihre Augen blitzten gefährlich. »Wir waren schon zusammen im Bett!«
»Ja, und danach ließ ich dir deinen Willen mit mir, und plötzlich hattest du deine Absicht geändert und mich verschmäht. Ich bin doch nicht dumm und lasse dies wieder zu.«
Sie machte den Mund auf, um diese empörende Anschuldigung zurückzuweisen, doch ehe sie etwas sagen konnte, küsste er sie fordernd. Sie schmolz an ihm dahin und ergab sich seinem Willen. Er hatte sie vor langer Zeit gewarnt, dass er entschlossen war, sich das Heft nicht aus der Hand nehmen zu lassen, und ihr war nun klar, dass sie ihn nicht anders wollte.
»Komm.« Er führte sie in den angrenzenden Raum, legte seinen Mantel um die Schultern und gürtete sich mit dem Schwert.
Ihr Herz und ihr Körper protestierten. Sie flüsterte: »Greysteel, ich möchte nicht nach Bishopsgate zurück.«
In seinen grauen Augen blitzte es triumphierend auf. »Mein Schatz, ich bringe dich nicht nach Bishopsgate zurück. Ich bringe dich jetzt hinunter in die Kapelle zu unserer Trauung. Ich habe nicht die Absicht, dich wieder entwischen zu lassen.«
»Heute noch? Bist du sicher, dass wir heute heiraten können?«
»Ganz sicher.« Er grinste. »Ich habe alles veranlasst.«
»Du Teufel!« Sie lief zum Spiegel, um Haare und Kleid in Ordnung zu bringen.
Er trat hinter sie und umschlang sie.
»Velvet, du siehst wie immer strahlend und wunderschön aus.«
»Wenn ich Countess werde, muss ich perfekt aussehen!«
16
Velvets Blick fiel auf die kunstvollen Engelsstatuetten, die in der Queen’s Chapel von Whitehall Wache hielten. Greysteel führte sie zu dem mit einem goldenen Tuch drapierten Altar, und der anglikanische Geistliche, der die Gottesdienste des Königs abhielt, trat vor.
»In den heiligen Stand der Ehe tritt man nicht unbedacht, leichtfertig oder willkürlich«, mahnte er, »sondern andächtig, umsichtig, überlegt, ernst und gottesfürchtig.
Die Ehe wurde zur Heiligung der Verbindung zwischen Mann und Frau eingerichtet; zur Hervorbringung von Kindern, um sie in Furcht und Liebe zu Gott zu erziehen und um einander Freundschaft, Hilfe und Trost zu spenden in guten wie in schlechten Zeiten.
Robert Greysteel Montgomery, willst du diese Frau zu deinem angetrauten Eheweib nehmen, um mit ihr nach Gottes Geboten im heiligen Stand der Ehe zu leben? Bist du gewillt, sie zu lieben, zu trösten, zu ehren und achten, in guten wie in bösen Tagen, allen anderen zu entsagen und sie zu behalten, bis der Tod euch scheidet?«
»Ich will.« Seine Stimme grollte wie Donner durch die Kapelle.
»Elizabeth Cavendish, willst du diesen Mann zu deinem angetrauten Ehemann nehmen, um mit ihm nach Gottes Geboten im heiligen Stand der Ehe zu leben? Bist du gewillt, ihm zu gehorchen, zu dienen, ihn zu lieben, zu ehren in guten wie in bösen Tagen, allen anderen zu entsagen und ihn zu behalten, bis der Tod euch scheidet?«
Velvet hob den Blick zu dem Engel, dessen Gesicht sie an ihre Mutter erinnerte. Montgomery ist vornehm und stark. Ich bin sicher, er wird dich behüten und immer beschützen, mein Liebling.
»Ich will.« Ihre Stimme bebte. Ich lüge ja … ich weiß, dass ich ihm nicht immer gehorchen werde.
Greysteel hörte ihr Gelöbnis. Wirst du mich immer aufrichtig lieben, Velvet?
Der Geistliche enthielt sich der Frage, wer sie ihrem Ehemann zuführte, da
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