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Feuriger Rubin: Roman (German Edition)

Feuriger Rubin: Roman (German Edition)

Titel: Feuriger Rubin: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Virginia Henley
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Gericht, erließ sodann einen Indemnitätsbeschluss, der unbedeutende Mitläufer der Parlamentspartei begnadigte. Jene, die ihm zu seinem Thron verholfen hatten, belohnte er. Die Roundhead-Armee entließ er, zahlte aber seinem Versprechen gemäß den ausstehenden Sold aus. Und er ging daran, eine starke Flotte aufzubauen, da er die Seefahrt für den bedeutsamsten Schlüssel zum Wohlstand des Landes hielt.
    Obschon er seine Pflichten nicht vernachlässigte, frönte Charles Stuart offen und ausgiebig seinen Genüssen, was seiner Beliebtheit dank seines angenehmen und leutseligen Wesens keinen Abbruch tat.
    Velvet verfolgte mit einigen Damen des Hofstaates ein Tennismatch zwischen James Butler, Duke of Ormonde, und dem König. »Seine Majestät gewinnt meist, aber dein Vater ist ein würdiger Gegner, Mary. Hoffentlich genießt du deinen Aufenthalt bei Hof.«
    Die erst fünfzehnjährige Mary Butler empfand furchtsame Scheu vor der eleganten Countess, die ihr so freundlich begegnete. »Lady Montgomery, Euer Haar ist wunderschön. Ich wünschte, ich hätte auch so üppige Locken.«
    »Du musst mich Velvet nennen, und auch du kannst solche Locken haben. Wenn du kommst und mich besuchst, werden meine Zofe Emma und ich dir zeigen, wie leicht sich Haare zu Locken drehen lassen. Es ist bekannt, dass dein Vater mit der Mission betraut wurde, eine Braut für Seine Majestät zu finden. Nun, hatte er Erfolg, Mary?«
    Mary errötete. »Vater würde nie die Affären des Königs mit mir besprechen, Mylady.«
    Velvet lachte über die Wortwahl des Mädchens. Sie hatte nicht lange gebraucht, um zu merken, dass Charles eine Affäre mit Barbara Palmer hatte, zumal sich die Dame ihrer intimen Beziehung zu dem Monarchen brüstete. »Und mit gutem Recht, Mary. Alle rätseln herum, dabei müssen wir nur abwarten.« Velvet lächelte insgeheim. Ich werde ihn fragen!
    Nach dem Tennismatch, bei dem die Gegner jeweils zwei Spiele gewonnen hatten, fiel Velvet neben Charles in Gleichschritt, als er zum Palast zurückging und die Herren seiner Begleitung zurückblieben, um sie ungestört zu lassen.
    »Einen guten Nachmittag, meine Schöne, hat Euch das Match gefallen?«
    »Allerdings. Seine Gnaden Ormonde ist ein würdiger Herausforderer.«
    »Spielt Montgomery eigentlich? Ich möchte wetten, dass er ein großer Gegner wäre.«
    »Natürlich spielt er. Er ist im Spielen sehr gut«, neckte sie ihn. »Ob Tennis dazugehört, weiß ich freilich nicht.«
    »Ihr sprecht wie eine verliebte Braut.«
    »Apropos Braut, Sire, soll ich nicht meine Astrologiebücher konsultieren und Euch das Persönlichkeitsbild einer gewissen Dame erstellen, die namenlos bleiben soll?«
    »Velvet, Ihr seid neugierig wie ein Äffchen!« Er erwog ihr Angebot. »Lasst mir Zeit zum Baden und Umkleiden. Dann bringt Eure Astrologiebücher, und wir reden darüber.«
     
    Eine Stunde später, als Velvet an die Tür zu den Privatgemächern des Königs klopfte, wurde sie von einem Kammerherrn eingelassen, der sie in einen der inneren Räume führte. Der König saß an einem mit Dokumenten überhäuften Schreibtisch, ihm zu Füßen seine Spaniels.
    Charles erhob sich sofort, und die Hunde liefen auf sie zu, um an ihren Röcken zu schnüffeln. »Velvet, macht es Euch bequem.«
    »Ich störe Euch, Sire.«
    »Das ist immer gut. Meine Arbeit findet sonst nie ein Ende.«
    Sie fand einen bequemen Sessel, und die Hunde ließen sich schwer zu ihren Füßen fallen. Charles ging an seinen Schreibtisch zurück. »Ich unterschreibe Dekrete, um jene, die meiner Sache dienten, Adelsprädikate zu verleihen. Edward Montagu, Chef der Admiralität, wird Earl of Sandwich.«
    »Er wird Eure Braut auf einem seiner Schiffe eskortieren.«
    »Es sind meine Schiffe.« Aus seinen Augen sprach Belustigung. »Ihr seid hartnäckig wie ein Terrier. Glaubt Ihr an Astrologie?«
    »Allerdings, Sire. Schon vor Jahren sagte ich voraus, es stünde in Euren Sternen, dass Ihr König werdet, und Ihr habt mir geglaubt! Wenn Ihr mir den Geburtstag der Dame nennt, werde ich daraus ihre Eigenschaften ableiten.«
    Er furchte die Stirn. »Ich weiß das Jahr … nun, mal sehen.« Er sah in einem kleinen Notizbuch auf seinem Schreibtisch nach. »Am fünfundzwanzigsten November.«
    Velvets Augen funkelten. »Sie ist Schütze wie ich.«
    Charles warf in gespieltem Entsetzen die Hände hoch. »Der Himmel stehe mir bei! Altklug, keck, beharrlich und neugierig wie ein Äffchen …«
    »O nein, Sire. Das sind die Charakterzüge eines

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