Feuriges Verlangen - unerfüllte Sehnsucht? (German Edition)
herumzukommandieren?“
„Nein, das Reiten.“
„Nein, nein, lass mal lieber.“
„Es ist wirklich ganz einfach, glaub mir.“
„Lieb gemeint, aber … nein danke. Außerdem bin ich ja nur eine Woche hier, und in New York City gibt’s nicht so viele Pferde.“
„Aber du kommst doch wieder. Zum Beispiel wenn Dad nach Hause kommt.“
Katrina fühlte sich plötzlich unwohl. Vielleicht lag es daran, dass sie in so jungen Jahren von zu Hause fortgegangen war und ihren Vater gar nicht richtig kannte. Oder daran, dass er ihr stets das Gefühl gegeben hatte, enttäuscht von ihr zu sein. Auf jeden Fall fühlte sie sich in seiner Gegenwart immer unwohl.
„Katrina?“, bohrte Mandy nach.
„Hm … Ich bin immer ziemlich eingespannt.“
„Aber du musst doch auch mal freihaben.“
„Schon, aber ich muss ja auch ständig üben. Und zusätzlich gebe ich noch Unterricht.“ Katrina ging in Richtung Wiese. Sie wollte ihrer Schwester nicht ins Gesicht sehen.
Mandy folgte ihr. „Du findest es hier draußen furchtbar, stimmt’s?“
„Na ja, ich …“ Katrina suchte nach den richtigen Worten. „Es … es macht mir irgendwie Angst.“
„Das verstehe ich nicht.“
„Wie solltest du auch? Du bist ja Mrs Super-Rancher.“
Mandy lachte und zog Katrina mit zu dem Bereich der Wiese, auf dem mehrere Pferde standen. „Du machst immer alles komplizierter, als es ist.“
„Mache ich gar nicht.“ Je näher sie den Pferden kamen, desto mehr verlangsamte sie ihre Schritte.
„Jetzt komm schon, du Hasenfuß“, forderte ihre Schwester sie auf. „Ich passe schon auf, dass sie dir nichts tun.“
„Aber verlang nicht von mir, dass ich sie anfasse oder so was.“ Eigentlich war Katrina ohnehin nur hier, um – auf Drängen ihrer Mutter hin – mal wieder etwas Kontakt zu ihrer Familie zu haben. Aber sie würde sich bestimmt nicht therapieren lassen, was Pferde anging!
„Keine Sorge. Und wenn sie dich angreifen, werfe ich mich ihnen in den Weg.“
„Sehr witzig.“
„Was ist das eigentlich mit dir und Reed?“, fragte Mandy, während sie weitergingen.
„Ich weiß nicht, was du meinst.“
„Gestern Abend war noch alles in Ordnung. Und heute Morgen …“
„Heute Morgen war auch alles in Ordnung.“
„Nein, Katrina. Ich kenne Reed wirklich gut. Wir sind fast wie Bruder und Schwester geworden in den zehn Jahren, in denen Caleb weg war. Reed ist sauer auf dich, und ich würde gerne wissen, warum.“
Katrina zuckte mit den Schultern. „Das musst du ihn fragen.“
„Der sagt mir bestimmt nichts.“
„Dann werden wir es wohl nie erfahren.“
Bedauernd schüttelte Mandy den Kopf. „Ach Katrina. Manchmal kommt es mir so vor, als ob ich dich überhaupt nicht kenne.“
Katrina wusste: Am einfachsten wäre es jetzt, mit einer launigen Bemerkung darüber hinwegzugehen und das Thema zu wechseln. Aber irgendwie wollte sie das nicht. „Vielleicht kennst du mich ja wirklich nicht.“
Überrascht blieb Mandy stehen. „Was?“
Jetzt war es zu spät, jetzt musste es heraus. „Travis hat gesagt, dass ihr alle mich liebt.“
„Tun wir auch. Wirklich.“
„Ach, ihr wisst doch so gut wie nichts von mir. Du weißt nicht, dass ich Angst vor Pferden habe. Sogar vor Hühnern. Und auch … vor Dad.“
„Was? Vor Dad?“
„Und du weißt erst recht nicht, was für eine Angst ich habe, dass mein Knöchel nicht richtig verheilt. Und dass damit meine Tanzkarriere beendet ist.“
Mitfühlend ergriff Mandy Katrinas Hand. „Um Himmels willen, was ist denn los, meine Süße? Was ist mit deinem Knöchel?“
„Ach, nichts.“
„Doch. Jetzt raus mit der Sprache.“
Katrina machte eine wegwerfende Handbewegung. „Ich habe ihn mir beim Tanzen verletzt.“
„Hoffentlich nichts Schlimmes.“
„Nein, nein. Sag den andern lieber erst gar nichts, sie können mir ja doch nicht helfen. Ich brauche nur ein bisschen Ruhe, damit alles heilen kann.“
In diesem Moment tat es Katrina schon wieder leid, dass sie ihrer Schwester ihre Ängste gestanden hatte. Das mit dem Knöchel würde schon wieder in Ordnung kommen. „Mandy, dieser Ausbruch tut mir leid. Ich hätte das alles nicht sagen sollen und …“
Beruhigend streichelte Mandy ihr den Arm. „Nein, das war gut so. Ich wollte doch mehr von dir wissen, Katrina. Und egal, was in deinem Kopf vorgeht – wir lieben dich wirklich alle.“
„Was in meinem Kopf vorgeht? Das hört sich ja an, als ob ich verrückt wäre.“
„So war das nicht gemeint.“
Plötzlich
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