Feuriges Verlangen - unerfüllte Sehnsucht? (German Edition)
machst du?“
„Einen Spaziergang“, gab sie zurück. „Für die Fitness.“
„Ich dachte, dafür hast du deinen schönen neuen Hometrainer.“
„Der Mensch braucht Abwechslung“, erwiderte sie lächelnd.
Nur mühsam widerstand er dem Impuls, ihr Gesicht mit beiden Händen zu umfassen und ihr einen Kuss zu geben. Nein, das ging gar nicht! Das wäre ja, als ob er seine zukünftige Frau betrügen würde!
Neugierig sah Katrina sich um. „Soll hier was gebaut werden?“
„Ja, ich stecke schon mal den Grundriss ab. Für mein Haus.“
„Ehrlich? Du willst dir ein Haus bauen?“
„Den Eiffelturm jedenfalls nicht.“
Neugierig musterte sie das abgesteckte Gelände. „Soll ganz schön groß werden, was?“
Er nickte stolz. „Vier Schlafzimmer.“
„Wo soll die Eingangstür sein?“
„Du stehst direkt davor.“
„Darf ich reinkommen?“
„Aber gerne doch.“ Obwohl das Haus erst in seiner Fantasie existierte, führte Reed Katrina herum, zeigte ihr, wo welches Zimmer entstehen sollte. „Vom Wohnzimmer aus wird man einen prächtigen Blick auf den Fluss haben.“
„Sehr schön“, kommentierte sie. „Aber eins verstehe ich nicht. Ihr habt doch schon ein Haus.“
Die Pläne für das neue Haus hatte er schon gehabt, als sein Vater noch lebte, und er hatte einfach daran festgehalten. „Im alten Haus können Caleb und Mandy wohnen.“
„Aber die werden höchstens zeitweise mal im Lyndon Valley sein, oder?“
„Wahrscheinlich, aber trotzdem werden sie dann ihr eigenes Reich haben wollen. Und ich meins. Zusammen mit meiner Frau.“
Ungläubig sah sie ihn an. „Du willst heiraten?“
„Genau.“
„Hast du eine heimliche Verlobte?“
„Noch nicht.“
„Wer ist es?“
„Ich habe doch gesagt – noch nicht.“
„Ja, aber wer ist es?“
„Das weiß ich doch jetzt noch nicht.“
Verständnislos neigte Katrina den Kopf zur Seite. „Du baust ein Haus für eine Verlobte und weißt noch nicht einmal, wer sie ist?“
„Was dagegen?“
„Nein, natürlich nicht. Ich finde es irgendwie süß.“
„Ich würde eher sagen: vorausschauend.“
„Ich würde eher süß sagen.“
Er lachte auf. „Ich bin nicht süß.“
Lächelnd zeigte sie auf ihren Fuß. „Dein Kräuterumschlag hat übrigens geholfen.“
„Habe ich doch gesagt.“
Sie musste an die Situation in der Scheune denken, als er sie so gefühlvoll massiert hatte. Plötzlich ertönte ein Geräusch wie fernes Donnergrollen. Es schien näher zu kommen.
„Was ist das denn?“, fragte sie angespannt.
„Pferde.“ Er lauschte einen Moment. „Eine kleine Herde.“
„Wo?“ Sie blickte in die Richtung, in die auch er sah.
„Sie sind noch hinter der Anhöhe. Aber sie kommen auf uns zu.“
Irgendetwas musste sie aufgeschreckt haben.
„Aber … da ist doch noch ein Zaun, oder?“, erkundigte sich Katrina nervös.
„Was meinst du?“
„Na – ein Zaun. Zwischen uns und ihnen. Oder …?“
„Nein.“
Sie wurde ganz blass. „Nein?“
Er schüttelte den Kopf, und verängstigt schmiegte sie sich an ihn.
Das donnernde Geräusch kam immer näher.
„Sie laufen auf den See zu“, versicherte Reed ihr.
„Werden sie uns tottrampeln?“ Zitternd barg sie ihren Kopf an seinem Brustkorb.
Er versuchte nicht zu lachen und legte ihr beruhigend einen Arm um die Schulter. „Nein, sie werden uns nicht tottrampeln. Sie werden die Kurve Richtung See nehmen.“
„Das kannst du doch gar nicht wissen.“
„Und selbst wenn nicht, werden sie uns sehen und einen Bogen um uns machen.“
„Sagst du das nur, um mir das Sterben zu erleichtern?“
Er sah ihr tief in die Augen und hielt sie ganz fest. „Beruhig dich, Katrina. Dir wird nichts passieren.“
„Aber wenn sie … wenn sie wütend sind?“
„Sie haben nur Durst“, versicherte er ihr.
Der Boden bebte. Dann, inmitten einer riesigen Staubwolke, tauchte die Herde hinter der Anhöhe auf. Panisch presste Katrina sich an Reed.
„Siehst du?“, fragte er. „Sie ändern schon die Richtung.“
Wie er vorausgesagt hatte, nahmen die Pferde – es mussten etwa ein Dutzend sein – Kurs auf den See. Das donnernde Geräusch wurde immer leiser.
Katrina zitterte immer noch. Beruhigend strich Reed ihr eine Haarsträhne aus der Stirn. „He, Prinzessin, es ist vorbei. Und wie du siehst, ist nichts passiert.“
„Es tut mir leid“, murmelte sie.
„Es braucht dir nicht leidzutun.“
„Trotzdem. Irgendwie ist mir das peinlich.“
„Na ja, das verstehe
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