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Fever Pitch

Fever Pitch

Titel: Fever Pitch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nick Hornby
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eine Pause machen, hinaussehen und erfrischt an den Computer zurückkehren können.
    Am Ende mußten wir uns auf einen weniger göttlich inspirierten Ort einlassen, eine Wohnung mit Ausblick auf Finsbury Park. Selbst wenn du auf einem Stuhl stehst und deinen Kopf aus dem Fenster steckst, kannst du nichts sehen, nicht mal den Mannschaftswimpel der Barclays League, den wir zur Zeit, da ich das schreibe (auch wenn ich fürchte, nicht mehr allzulang), immer noch flattern lassen können. Aber trotzdem! Leute parken ihre Wagen vor dem Spiel in unserer Straße! Und an einem windigen Tag ist die Lautsprecheranlage klar vernehmbar, selbst im Inneren der Wohnung, wenn die Fenster offen sind! (Ich weiß nichts über die Vernehmbarkeit von Gebrüll, klar, weil das Team und ich nie zur gleichen Zeit zu Hause sind, aber ich möchte gern annehmen, daß die lärmenden Feierlichkeiten es bis in unsere Wohnung schaffen. Vielleicht werde ich mir eines Tages den schicken Sony-Rekorder meines Schwagers leihen, ihn auf den Sessel neben dem Fernseher plazieren und ihn laufenlassen, nur aus Interesse.) Und das Beste von allem, gerade mal ein paar Tage nach unserem Einzug ging ich die Straße runter – das ist wirklich passiert – und fand – sie lag einfach so da, furchtbar verdreckt und etwas zerfleddert, aber dennoch lag sie da – eine zwanzig Jahre alte KaugummiSammelkarte von Peter Marinero. Sie können sich nicht vorstellen, wie glücklich mich das machte zu wissen, daß ich in einer Gegend lebte, die so reich an archäologischen Schätzen war, so erfüllt von meiner eigenen Vergangenheit.
      Als wir um die Ecke in unsere neue Straße einbogen, brachte uns das Radio des gemieteten Lieferwagens die Nachricht von Kevin Richardsons Tor in Goodison Park, das einen 3:1-Sieg perfekt machte ( nebenbei bemerkt: bei Evertons Gegentor hatte der Ball nie und nimmer die Linie überquert), was nach einem ziemlich guten Omen aussah. Doch ich wartete auf den folgenden Samstag, auf mein erstes Heim-Heimspiel gegen Sheffield Wednesday, bei dem ich endlich, im Alter von einunddreißig, als ein Nordlondoner die Avenell Road hinabgehen, die Drehkreuze passieren und auf der Nordtribüne Platz nehmen würde.
    Was erwartete ich vorzufinden, als ich an jenem Samstagnachmittag um zwanzig vor drei (zwanzig vor drei!) die Vordertür auf die Straße öffnete und nach rechts in Richtung Stadion bog? Ich vermutete, daß ich dachte, es werde wie in einer dieser Sitcom-Darstellungen der Vorstadt sein, mit all den identischen Vordertüren, die sich alle zur gleichen Zeit öffnen, und mit den identisch gekleideten Männern, die zusammen die Straße hinuntermarschieren und dabei die identischen Aktentaschen, Schirme und Zeitungen umklammern. In meiner Straße würden es natürlich Arsenalfans sein, die auftauchten, und keine Pendler, und sie würden alle Käppis und ausgebleichte, rot-weiß gestreifte Schals tragen. Und sie würden mich sehen, lächeln und winken, und ich würde unverzüglich ein sehr geliebtes und geachtetes Mitglied einer glücklichen, aus Männern der Arbeiterklasse bestehenden Arsenal-Gemeinschaft werden.
      Aber keine Türen öffneten sich. Niemand in meiner Straße unterstützt Arsenal. Einige meiner Nachbarn sind die Art von Leute, die man vor Jahren Yuppies zu nennen pflegte, und sie haben kein Interesse am Fußball; andere sind Durchreisende, Hausbesetzer oder kurzzeitige Mieter, niemals lange genug in der Gegend, um auf den Geschmack zu kommen. Der Rest von ihnen … ich hab keine Ahnung. Du kannst nicht für jeden eine Theorie entwickeln, und über Geschmack läßt sich nicht streiten. Alles, was ich weiß, ist, daß es noch einen anderen Fan in unserer Straße gab, einen jungen Kerl, der in einem von diesen Hemden rumlief, die wir bei Auswärtsspielen tragen, aber er zog bald nachdem wir hergekommen waren weg; und von ihm abgesehen, hätte ich noch in Maidenhead sein können, wenn da nicht die Autos wären, die am Spieltag auf der Suche nach einem Parkplatz die Straße rauf- und runterfahren.
    Ich habe den Verdacht, daß ich gut zwanzig Jahre zu spät hierhergezogen bin und daß im Verlauf der letzten paar Jahrzehnte die lokale Unterstützung beständig dahingeschwunden ist. Nach den Informationen des Clubs lebt ein riesiger Prozentsatz der Fans in den Home Counties (wenn ich von Cambridge runterreiste, waren die Züge mit Arsenalanhängern vollgepackt bis wir Hatfield erreichten). Fußball in London – bei den Spurs, bei Chelsea,

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