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Fey 02: Das Schattenportal

Fey 02: Das Schattenportal

Titel: Fey 02: Das Schattenportal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristine Kathryn Rusch
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hinauswollte und was sie anzubieten hatte. Sie hatte sich mit niemand abgesprochen, obwohl sie schon seit Wochen darüber nachdachte.
    Laß dich von der Magie leiten, würde ihr Großvater sagen. Und genau das tat sie.
    Der König wollte etwas entgegnen, doch sie hob die Hand.
    »Gewährt mir nur einen Augenblick, um es näher zu erklären«, sagte sie. »Ihr könnt uns töten, eine kleine Gruppe nach der anderen, aber einige unserer Leute werden überleben. So sind wir nun mal. Ihr könnt nicht allen unseren Zauber auf einmal enttarnen. Auf der anderen Seite müßten wir in ständiger Angst leben und, um zu überleben, immer wieder Überfälle auf Eure Leute ausführen und kleinere Kämpfe ausfechten. Wahrscheinlich würden wir einen Ort wie am Blumenfluß finden, der sich leicht verteidigen läßt, ihn in Besitz nehmen, und dann würden um diesen Ort Schlachten geschlagen. Noch mehr von Euren jungen Leuten müßten sterben, und auch von den unsrigen, immer einer nach dem anderen, langsam und qualvoll, ohne daß wir einen Vorteil daraus zögen.«
    »Es sieht eher aus, als gereiche es zu unserem Vorteil, wenn Ihr verschwindet«, sagte Lord Stowe.
    Jewel schenkte ihm ein kurzes Lächeln. Sie erkannte, wie sie dieses Spiel spielten. Der König war der Vernünftige und überließ es Lord Stowe, die extreme Position einzunehmen. Über Nicholas’ Rolle war sie sich noch nicht ganz im klaren, aber sie würde es mit Sicherheit noch herausfinden.
    »Aber genau das ist mein Ansatz, Lord Stowe«, sagte sie. »Wir werden nicht verschwinden. Ihr gewinnt ein Jahr oder fünf Jahre ohne uns, vielleicht sogar ein Jahrzehnt. Aber dann ist der Schwarze König hier, und er wird Euch gegenüber keine Gnade walten lassen. Denn Ihr habt seine Truppen und seine Familie getötet. Unter solchen Umständen kann der Schwarze König keine Gnade zeigen, sonst würde vielleicht schon bald ein anderer etwas Derartiges wagen.«
    »Das hört sich so an, als hättet Ihr bereits einen Plan. Etwas, das Ihr vorschlagen wollt und das uns allen Nutzen bringt«, sagte der König.
    Der Dunst senkte sich immer noch, dünn und kalt, und er hinterließ winzige Tropfen auf ihrer Haut und ihren Haaren. Es schien, als weinte der Himmel. Sie leckte über ihre Lippen und spürte das kühle Naß auf der Zunge. Als sie wieder das Wort ergriff, vermied sie es, ihren Vater anzusehen. »Ich schlage ein Bündnis vor«, sagte sie.
    »Zwischen uns?« sagte der König mit vor Staunen lauter werdender Stimme.
    Jewel nickte. »Es muß ein Bündnis sein, das der Schwarze König anerkennt. Eines, das er nicht brechen kann.«
    »So ein Bündnis gibt es nicht«, sagte Lord Stowe. »Die Fey sind bekannt dafür, daß sie ihre Absprachen brechen, sobald sie ihnen nicht mehr genehm sind. Wir wären Narren, einem solchen Vorschlag zuzustimmen.«
    »Das wärt Ihr, ganz recht«, sagte Jewel, »es sei denn, wir böten Euch etwas an, das einen Vertragsbruch unmöglich machte. Etwas, dem die Fey zuzustimmen gezwungen wären. Etwas, das auch Euer Volk anerkennen würde.«
    »Woran denkt Ihr?« fragte der König.
    Jewel hob das Kinn. Ihr Herz pochte heftig, und ihr Mund war plötzlich wie ausgetrocknet. »Ich möchte Euren Sohn heiraten.«
    Burden keuchte neben ihr auf. Das bleiche Gesicht des Königs wurde noch blasser. Lord Stowes Mund klappte staunend auf. Rugar ergriff Jewels Arm, doch sie schüttelte seine Hand ab. Aber Nicholas sah sie mit seinen freundlichen blauen Augen einfach nur an. Er wirkte nachdenklich, als habe er noch niemals zuvor an diese Möglichkeit gedacht.
    »Die Vermählung ist bei den Fey eine heilige Angelegenheit«, sagte Jewel, noch bevor ein anderer das Wort ergreifen konnte. »Wir vermischen Stammbäume, wir vermischen unsere Magie. Wir gehen solche Verbindungen nicht leichtfertig ein, und Ehegelübde dürfen nicht gebrochen werden. Soweit ich es verstanden habe, kann auch niemand, der innerhalb Eures Glaubens geheiratet hat, dieses Gelübde brechen, und Mitglieder der Königsfamilie sind, nachdem sie einander versprochen wurden, bis in alle Ewigkeit, sogar bis zum Tod an die jeweils andere Person gebunden.«
    Das Lächeln des Königs war ein zittriger Versuch, sein Unbehagen zu überspielen. »Ewigkeit … ja, schon, aber uns ist erlaubt, nach dem Tod des Partners wieder zu heiraten. Auf diese Weise wird die Familie größer.«
    »Dann gehe ich also davon aus«, sagte Jewel, »daß Ihr meinem Vorschlag zustimmt.«
    Das Lächeln des Königs wurde breiter,

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