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Fey 05: Der Schattenrpinz

Fey 05: Der Schattenrpinz

Titel: Fey 05: Der Schattenrpinz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristine Kathryn Rusch
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Fläschchen.
    »Gabe!« warnte Kiana.
    »Ihr habt meine Mutter getötet«, sagte Gabe. »Man hat mir erzählt, Ihr hättet dafür sterben müssen.«
    »Deine Mutter?« Der Mann schien ehrlich verwirrt. Er preßte das Fläschchen wie hilfesuchend an die Brust.
    »Meine Mutter. Vor fünfzehn Jahren. Ihr habt sie getötet.«
    »Jewel?« Der Mann klang schockiert. »Jewel ist deine Mutter? Aber du bist doch ein Fey.«
    »Natürlich bin ich ein Fey«, erwiderte Gabe. »Meine Mutter war eine Fey. Aber ich bin auch zur Hälfte Inselbewohner.«
    »Du bist nicht Sebastian«, murmelte der Mann. »Sebastian ist ein hoffnungsloser Dummkopf. Du willst mir eine Falle stellen.«
    »Das ist keine Falle«, widersprach Gabe.
    Leen hatte ihr Schwert gezogen. Kiana tänzelte unruhig hinter dem Mann hin und her. Offenbar wußten beide nicht, worauf Gabe hinauswollte. Er wußte es selbst nicht genau.
    Außer, daß dieser Mann nicht am Leben bleiben durfte.
    »Mich kann man nicht so leicht zum Narren halten, wie deine Leute das glauben«, begann der Mann. »Du bist Sebastian überhaupt nicht ähnlich. Er sieht aus wie aus Stein gehauen.«
    »Gabe«, zischte Kiana mit warnendem Unterton.
    Gabe schwieg. Er hatte nicht vor zu antworten. Er mußte einen Weg finden, das Fläschchen unschädlich zu machen, und dann den Mörder töten.
    »Ich mag keine Fey«, wiederholte der Mann. »Und Fey, die lügen, hasse ich ganz besonders.«
    Sein Handgelenk zuckte. Gift spritzte in Gabes Richtung. Im gleichen Moment rammte Kiana dem Mann die Faust in den Rücken. Leen stieß Gabe zurück. Gabe stolperte, prallte gegen das steinerne Brückengeländer und kletterte hinauf. Der Mann taumelte seitwärts und ließ die Flasche fallen. Sie zersprang auf dem Steinboden und verspritzte ihren gefährlichen Inhalt in alle Richtungen.
    »Kiana!« brüllte Gabe, um die Spionin vor dem Gift zu warnen. Leen kletterte neben Gabe auf die Mauer.
    Der Mann packte Kiana und stieß sie in die Giftpfütze. Kiana schrie auf. Gabe rannte auf der Mauer zu ihr hin. Leen brüllte ihm nach, er solle stehenbleiben. Gabe packte den Mann am Kragen, wirbelte ihn herum und schleuderte ihn gegen die Mauer. Der Mann schlang seine Arme um Gabes Beine und zog daran. Gabe verlor das Gleichgewicht, lockerte seinen Griff aber nicht.
    Als er von der Brücke fiel, fiel der Mann mit ihm.
    Die Luft, die an ihnen vorbeipfiff, war so kalt wie der Fluß selbst. Gabe versuchte, sich zu drehen, so daß er nicht auf dem Rücken landen würde, aber der Mann hielt ihn fest umklammert. Gabe rammte sein Knie in den offenen Mund des Mannes, bis dessen Griff sich lockerte, dann trat er ihn vor die Brust. Endlich ließ der Mann ihn los. Gabe drehte sich …
    … und klatschte mit dem Bauch voran auf die Wasseroberfläche.
    Er schnappte nach Luft. Er fühlte sich, als sei er auf harten Stein aufgeschlagen. Schmerz durchfuhr ihn von den Rippen bis hinter die Augen. Das Wasser war warm, und er ging unter. Seine Glieder schienen bleischwer und wie gelähmt.
    Wenn er sich nicht bald bewegte, würde er ertrinken.
    Der Mann neben ihm sank schneller. Blasen stiegen auf, als die Luft aus seinem Körper entwich.
    Gabe spürte den Sog des Wassers, als der Mann dicht neben ihm unterging.
    Der Mann würde ertrinken.
    Gabe nicht.
    Er zwang sich, Wasser zu treten, obwohl ihm vor Anstrengung fast die Augen aus dem Kopf quollen. Er hatte nicht mehr genug Luft, und er fühlte sich, als müßte sein Körper jeden Augenblick explodieren. Er ruderte mit den Armen.
    Schwarze Flecken tanzten vor seinen Augen. Wenn er nicht bald Sauerstoff bekam, würde er ohnmächtig.
    Dann brach er durch die Wasseroberfläche und holte tief und zitternd Luft. Die schwarzen Flecken vor seinen Augen wurden größer. Er hatte gedacht, sie würden verschwinden, sobald er wieder atmen konnte, aber das taten sie nicht. Er drehte sich im Kreis, während er Wasser trat. Die Brücke über ihm sah unglaublich hoch aus, und Gabe befand sich genau in der Mitte zwischen den beiden Ufern. Er mußte schwimmen.
    Am südlichen Ufer schimmerte der Tabernakel. Gabe wußte nicht, was ihn dort erwartete, aber Leen würde ihn sicher dort treffen wollen.
    Und Kiana auch, falls sie dazu noch in der Lage war.
    Gabe hatte gerade den Arm zu einem Kraulschlag gehoben, als seine Füße plötzlich von zwei Händen gepackt und er wieder in die Tiefe gezogen wurde.
    Gabe schluckte Wasser, hustete und würgte. Er schlug mit den Armen, bis er wieder über Wasser war, und zog seine

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