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Fey 05: Der Schattenrpinz

Fey 05: Der Schattenrpinz

Titel: Fey 05: Der Schattenrpinz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristine Kathryn Rusch
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anzutasten.«
    »Sebastian? Er kann nicht kämpfen.«
    »Seid Ihr da so sicher?« fragte die Schamanin.
    Nicholas runzelte die Stirn. Sebastian war eine freundliche Seele. Er hatte niemals jemandem ein Leid zugefügt und würde es auch künftig nicht tun.
    »Warum sollen wir uns nicht miteinander verbünden?« fragte Nicholas. »Wir könnten uns zusammentun, statt dem Schwarzen König einzeln gegenüberzutreten.«
    Die Schamanin lächelte und ergriff seine Hand. Ihre Hand war weich und faltig, die Hand einer alten Frau, die nie in ihrem Leben körperliche Arbeit verrichtet hatte. »Rugad hat kein Interesse daran, Euch und Euer Volk zu töten. Er will euch mitsamt eurem Land besitzen.«
    »Aber wir werden ihm unser Land nicht kampflos überlassen.«
    »Das müßt Ihr entscheiden, Nicholas. Aber mein Volk wird sich nicht mit euch verbünden, um euch zu schützen.«
    »Aber ihr könntet uns gut gebrauchen«, wandte Nicholas ein.
    Die Schamanin schüttelte den Kopf. »Der Schwarze König wird uns und alle unsere Verbündeten abschlachten. Wir haben nur wenig Hoffnung. Uns mit Eurem Volk zu verbünden nützt uns gar nichts und reißt Euch nur mit ins Verderben.«
    »Und wenn meine Kinder gegen ihn kämpfen?«
    »Wenn Euer Stein-Sohn gegen ihn kämpft, haben wir eine Chance. Wir alle.«
    »Habt Ihr das Gesehen?«
    Sie entzog ihm ihre Hand. »Nein«, sagte sie. »Bis heute nachmittag wußte ich nicht einmal, wer oder was Euer Sebastian ist. Ich wußte nur, daß es einen Grund geben muß, weshalb er noch am Leben ist. Dies könnte der Grund sein.«
    Nicholas ging zu einem Stuhl und legte die Hände auf die Rückenlehne. »Was habt Ihr Gesehen?« bohrte er. »Wird der Schwarze König die Blaue Insel erobern?«
    »Rugad ist ein sehr kluger Mann, ein furchtloser Anführer und der Vortrefflichste unter den Fey«, erwiderte die Schamanin.
    »Habt Ihr Gesehen, daß er die Blaue Insel erobert hat?« beharrte Nicholas.
    Die Schamanin holte tief Luft, schloß die Augen und senkte den Kopf. »Ich habe nur wenig Gesehen, was sich nach seiner Ankunft abspielt. Ich fürchte, ich werde nicht mehr lange genug leben, um Eure Frage beantworten zu können.«
    »Vielleicht werdet Ihr es ja noch Sehen«, meinte Nicholas, der ihr nicht glauben wollte.
    »Vielleicht«, stimmte sie ohne rechte Überzeugung zu.
    »Verbündet Euch mit uns«, wiederholte Nicholas. »Wir kämpfen zusammen gegen ihn.«
    Die Schamanin schüttelte wieder den Kopf. »Ihr seid nicht allmächtig, Nicholas. Glaubt nicht, daß alle Fey so leicht zu schlagen sind wie damals Rugar.«
    Nicholas schluckte. Er fand nicht, daß es leicht gewesen war, Rugar zu schlagen.
    »Wir haben die halbe Welt erobert«, fuhr die Schamanin fort. »Wir haben stärkere Völker als Eures besiegt, kampferfahrenere und zauberkräftigere. Eine kleine Insel im Infrin-Meer kann uns nicht ewig aufhalten. Wenn Ihr dem Schwarzen König entgegentreten wollt, müßt Ihr Eure Feinde umarmen und das opfern, was Euch am teuersten ist.«
    »Das habe ich bereits getan«, murmelte Nicholas. Er dachte an Jewel und seinen Vater.
    Die Schamanin betrachtete ihn voller Mitleid. »Nein«, sagte sie. »Was Ihr schon durchgemacht habt, wird Euch im Vergleich zu dem, was Euch noch bevorsteht, wie ein Kinderspiel vorkommen. Euer Gott fordert viel von Euch, Nicholas. Ihr müßt willens sein, ihm zu gehorchen.«
    »Ich glaube nicht mehr an Gott«, erwiderte Nicholas.
    »Das habt Ihr mir bereits erzählt«, bestätigte die Schamanin. »Aber Ihr seid der direkte Nachfahre seines Stellvertreters in diesem Land, nicht wahr?«
    »Wenn die Legenden die Wahrheit erzählen«, gab Nicholas zurück.
    »Und wenn nicht?«
    »Dann bin ich nur ein gewöhnlicher Mensch, dem das Amt des Regenten zugefallen ist und der von einer langen und ungebrochenen Folge von Regenten abstammt.«
    »Vielleicht«, meinte die Schamanin. »Darin unterscheidet sich die Blaue Insel von anderen Ländern. Ich kenne kein Land, dessen herrschende Klasse schon so lange an der Macht ist.«
    »Und kein anderes Land, das auf eine kleine Insel beschränkt ist«, gab Nicholas mit einem gezwungenen Lächeln zurück.
    »Ich glaube nicht, daß die Ursache darin zu suchen ist«, erwiderte die Schamanin.
    »Nicht?« fragte Nicholas. »Was dann?«
    »Euer Roca war ein ungewöhnlicher Mann«, sagte die Schamanin.
    »Ich weiß nicht«, zweifelte Nicholas. »Ich glaube, die alten Geschichten übertreiben.«
    »Und wenn nicht?«
    Nicholas zog die Stirn kraus. Sie wollte ihm etwas

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