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Fey 06: Die Erben der Macht

Fey 06: Die Erben der Macht

Titel: Fey 06: Die Erben der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristine Kathryn Rusch
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Gabe. »Sie besitzt Schwarzes Blut.«
    »Ich habe niemandem etwas getan«, gab der Irrlichtfänger zurück.
    Coulters rechte Hand zuckte, als versuche er, einen kleinen Ball zu fangen, der vom Boden hochsprang. Ein schwaches Licht schimmerte durch seine Finger.
    Gabe leckte sich die Lippen. »Wenn Sebastian tot ist, werde ich gar nichts für den Schwarzen König tun.«
    »Das müßtest du doch als erster wissen«, höhnte der Irrlichtfänger. »Er ist doch dein Golem. Oder etwa nicht?«
    Coulters andere Hand machte dieselbe unmerkliche Bewegung. Auch dort erschien das seltsame Licht.
    »Was ist hier los?« schrie ein Mann in Inselsprache.
    Der Bauer und seine Familie waren plötzlich hinter den Fey aufgetaucht. Adrian wirbelte so rasch herum, daß die Fey, die ihn hielten, fast das Gleichgewicht verloren hätten. »Lauft!« rief er in derselben Sprache. »Schnell!«
    Das ließ sich der Bauer nicht zweimal sagen. Er rannte los, aber schon waren ihm ein paar Fey auf den Fersen.
    Gabe versuchte, sich loszureißen. Die Rotkappe tat es ihm nach.
    Mit einem Schlag stand Coulter in Flammen. Die Fey, die ihn festhielten, heulten auf. Feurige Zungen leckten über ihre Arme und ihre Kleider. Coulter befreite sich aus ihrem Griff. Er schleuderte Feuerbälle in die Gruppe der restlichen Fey, und ihre Stiefel gingen in Flammen auf. Nur die Erde brannte nicht.
    Auch diese Fey schrien jetzt. Die anderen versuchten vergeblich, die Flammen zu löschen. Die Rotkappe packte eines ihrer Schwerter und stach auf die Fey ein, die Gabe immer noch gepackt hielten. Coulter trat näher und streckte ihnen einen brennenden Finger entgegen. Die Männer wichen zurück. Gabe blickte seinen Freund verblüfft an, aber er sagte nichts.
    Auch Leen entwand sich den Händen der Fey. Adrian brüllte immer noch hinter dem Bauern her. Leen packte ihn und zog ihn in das Handgemenge. Der Irrlichtfänger griff verzweifelt nach Gabe, aber Gabe stieß ihn so kräftig, wie er konnte, vor die Brust, so daß er rückwärts in das Maisfeld taumelte. Gabe zuckte zusammen: Bestimmt hatte er dem Irrlichtfänger die Flügel und die meisten Knochen in den Beinen gebrochen.
    Überall schrien Fey. Die Luft roch nach versengtem Fleisch. Coulter packte Gabe am Arm, aber das Feuer griff nicht auf Gabe über.
    »Komm«, zischte Coulter. »Wir haben nicht viel Zeit.«
    Gabe ließ sich von ihm ins Maisfeld ziehen. Als sie zwischen den hohen Stauden verschwanden, erloschen Coulters Flammen. Leen folgte ihnen, Adrian und die Rotkappe im Schlepptau. Sie hinterließen einen deutlich sichtbaren Trampelpfad, aber das war Gabe egal. Er rannte mit letzter Kraft.
    »Was war das?« keuchte die Rotkappe.
    »Ich habe einen ganzen Vorrat an Zaubersprüchen«, gab Coulter zurück. »Sie sind allerdings nicht besonders mächtig und wirken nur kurze Zeit.«
    Immer noch hörten sie hinter sich das Gebrüll der Fey.
    »Der Bauer«, stieß Adrian hervor.
    »Wir können ihm nicht mehr helfen«, entgegnete die Rotkappe. Er packte den zögernden Adrian am Hemd und zerrte ihn hinter sich her.
    »Sie werden nach uns suchen«, sagte Gabe.
    »Aber sie werden uns nicht finden«, erwiderte Coulter. »Du hast ihren Irrlichtfänger verletzt. Sie müssen erst zu Fuß Verstärkung holen, um unsere Verfolgung aufzunehmen. Wenn wir uns verstecken können …«
    Sie hatten den Rand des Feldes erreicht. Gabe und Coulter brachen als erste zwischen den hohen Stengeln hervor. Und blieben wie angewurzelt stehen.
    Eine Reihe von Fey, die sich so weit erstreckte, wie das Auge reichte, umspannte die Felder. Weitere Fey patrouillierten auf der Straße.
    »Sie werden uns nicht finden?« ächzte die Rotkappe, als er neben Gabe zum Stehen kam. Adrian fluchte, und Leen stöhnte. »Die Kraft der Vision besitzt du wohl nicht, Inselbewohner?«
    »Das ist Gabes Sache«, erwiderte Coulter. »Jemals eine Vision zu dieser Situation hier gehabt?« Gabe schüttelte den Kopf. Er hatte heute schon eine ganze Reihe Visionen gehabt, aber keine davon hatte sich mit diesem Bild befaßt. Und die meisten Visionen endeten damit, daß Sebastian in Stücke zersprang.
    »Sie werden mich nicht kriegen«, schwor Gabe.
    »Großartig«, spottete Leen. »Und was bedeutet das für uns?«
    »Den Tod«, gab Fledderer zurück. »Aber sie werden uns sowieso töten, ob sie uns nun fangen oder nicht. Also können wir ebensogut kämpfen.«
    Und ohne eine Antwort abzuwarten, schwang er sein blutiges Schwert hoch über den Kopf und stürzte sich ins

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