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Fey 07: Die Augen des Roca

Fey 07: Die Augen des Roca

Titel: Fey 07: Die Augen des Roca Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristine Kathryn Rusch
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ausgesprochen. Diese Überzeugung hatte ihn bewogen, selbst kämpfen zu wollen. Er mußte etwas von dem erhalten, was seinem Vater gehörte, auch wenn es sich dabei um dessen Haus und Land handelte.
    Jona blickte jetzt ebenfalls zur Tür hinaus. Sein schmales Gesicht war nahezu ausdruckslos. »Im Kampf gestorben, hm?«
    »Ich weiß es nicht. Aber ich habe nichts von ihnen gehört und nehme es an. Hier waren so viele Patrouillen, daß mein Vater wahrscheinlich direkt in eine davon hineingelaufen ist. Er hätte es niemals zugelassen, daß sie ihn ein zweites Mal gefangennehmen.«
    Jona beugte sich dichter zu Luke. »Ich ließ sie bis an meine Tür kommen. Sie klopften sehr höflich an und teilten mir mit, daß die Blaue Insel jetzt zum Reich der Fey gehöre. Sie sagten mir, sie seien jetzt meine Ansprechpartner und daß wahrscheinlich jemand käme, um mit mir über mein Land zu sprechen. Sie sagten, ich könne es behalten, wenn ich sie nicht irgendwie nach den Gesetzen der Fey herausfordern würde. Sie sagten, die Fey hielten diese Gesetze, die auch für jeden Bürger des Fey-Imperiums gelten würden, für besonders wichtig. Dann bedankten sie sich und gingen.«
    Lukes Mund war wie ausgedörrt. Er hatte sich genau dieselbe Rede angehört. Nach einer Weile hatte er ihnen Fragen gestellt. Auf Fey. Daraufhin hatten sie angenommen, er stünde auf ihrer Seite und waren etwas lockerer geworden. In diesem Augenblick hatte er begriffen, daß Fledderer recht gehabt hatte. Einen Fey eroberte man am besten, indem man seinen Geist eroberte.
    Gegenwehr war ihnen unbekannt.
    Verlieren waren sie nicht gewohnt. König Nicholas hatte das begriffen. Ebenso wie Adrian. Versagen brachte die Fey aus der Fassung. Sie konnten es nicht ertragen.
    Nur so konnte man die Fey gegen die eigenen Leute aufbringen.
    »Ich habe ihnen einfach zugehört, als sie mitteilten, sie seien jetzt für alles hier verantwortlich, und ich sagte zu meiner Frau: ›Ich denke, das spielt keine Rolle für mich. Vom König haben wir ja doch nie was gehört.‹ Als könnte er mit jedem von uns eine Privatunterhaltung führen. Meine Frau ging aus dem Zimmer. War wütend auf mich, nehme ich an. Wütend, weil ich mich nicht gewehrt habe.«
    Die ganze Woche hindurch hatte Luke diese Rede in allen möglichen Abwandlungen gehört. Alle seine Nachbarn waren so vor den Kopf gestoßen von der sachlichen Art, in der die Fey die Herrschaft übernommen hatten, daß sie unfähig gewesen waren, etwas dagegen zu unternehmen.
    In Wahrheit konnten sie tatsächlich nichts ausrichten. Zumindest nicht allein.
    »Du hättest dich nicht wehren können«, tröstete Luke ihn. »Nicht allein. Allein hat keiner von uns eine Chance gegen die Fey.«
    Jona blickte ihn an. Seine Augen hatten einen gequälten Ausdruck. »Was schlägst du vor?«
    »Ich schlage vor, daß wir uns tagsüber wie untadelige Bürger des Fey-Imperiums verhalten und es nachts zu zerstören versuchen. Man kann sie genauso überraschen wie uns. Die Fey sind genauso sterblich wie wir. Man kann ihre Moral untergraben. Das ist uns schon einmal gelungen. Wir können es ein zweites Mal fertigbringen.«
    »Wir haben damals nichts gemacht«, entgegnete Jona. »Wir haben uns ja nur um unsere Ernten gekümmert. König Alexander war für den Widerstand verantwortlich, und er ist tot.«
    »In Wirklichkeit waren es König Nicholas und das Weihwasser aus dem Tabernakel«, berichtigte Luke. »Die Chancen, daß er noch lebt, stehen gar nicht so schlecht. Die Fey wollen uns nur glauben machen, er sei tot. Denn dann gibt es nichts mehr, woran wir uns noch festhalten können. Ich glaube, das ist der erste Punkt auf der Tagesordnung. Wir müssen jedermann auf der Insel davon überzeugen, daß der König noch am Leben ist.«
    »Wir können aber nicht noch gleichzeitig die Ernte einbringen.«
    »Na klar können wir das«, widersprach Luke. »Wir erfinden irgendwelche Vorwände, um mit allen zu sprechen, und verbreiten es auf diese Weise. Ich habe auch einen Vorwand gefunden, um mit dir zu reden.«
    Ein breites Grinsen zeigte sich auf Jonas Gesicht. Es veränderte ihn und machte ihn jünger. »Da hast du vermutlich recht«, sagte er. »Aber du hast einen echten Grund gehabt. Du brauchst Hilfe bei der Ernte. Allein schaffst du das nie und nimmer.«
    »Ich weiß«, gab Luke zu. »Ich will nur nicht, daß die Fey mir helfen.«
    »Wie steht’s denn mit weiblicher Hilfe?« erkundigte sich Jona. »Ich schaffe es mit meinen Söhnen, auch die zusätzliche

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